Band 35: Algernon Blackwood - Der Zentaur
Moderator: Michael
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Band 35: Algernon Blackwood - Der Zentaur

Ein mystischer Roman
Europa Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf einer Reise in das geheimnisvolle Bergland der Karpaten sichtet der britische Naturphilosoph O’Malley e1ne Schar mythischer Geschöpfe. Dies und seine Begegnung mit dem schweigenden Fremden bestätigt ihn in seiner Überzeugung, dass unser Planet ein lebendiges, beseeltes Wesen ist. Unsere Welt ließe sich von der Krankheit des modernen Lebens heilen, so O’Malley, würde die Menschheit zu einem einfachen Leben am Herzen der Mutter Erde zurückkehren ...
Der Zentaur ist ein poetischer Ideenroman und enthält die Kernideen einer Naturphilosphie. Usch Kiausch hat den Roman in eine moderne Sprache übersetzt, die nicht vor Überschwänglichkeiten strotzt, die aber dennoch möglichst werkgetreu ist.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
In Deutsch liegt John Silence durchaus vor, allerdings scheint es unmöglich, diese sechs Erzählungen in einem Band zusammenzufassen. Apropos: Wir fassen also zusammen:
1. A Physical Invasion ("Griff nach der Seele" in: Besuch von Drüben, Insel/Suhrkamp)
2. Ancient Sorceries ("...à cause du sommeil et à cause des chats" in: Das leere Haus, Insel/Suhrkamp)
3. The Nemesis of Fire ("Rächendes Feuer" in: Rächendes Feuer, Suhrkamp)
4. Secret Worship ("Schwarze Riten" in: Seltsame Labyrinthe, Suhrkamp)
5. A Victim of Higher Space ("Ein Opfer der Vierten Dimenion" in: Der Tanz in den Tod, Suhrkamp)
6. The Camp of the Dog ("Der Hund im Camp" in: Aileen - Zwielicht Sonderband)
Meine liebste John-Silence-Geschichte ist Anicent Sorceries wegen der hypnotischen Kraft, die davon ausgeht und man sich selbst ertappt bei dem Wunsch, nach der Salbe zu greifen und mit den Hexen zu fliegen. :gruseliger:
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Das erinnert mich daran, dass ich The Camp of the Dog noch immer nicht gelesen habe...Original von Olivaro
In Deutsch liegt John Silence durchaus vor, allerdings scheint es unmöglich, diese sechs Erzählungen in einem Band zusammenzufassen. Apropos: Wir fassen also zusammen:
6. The Camp of the Dog ("Der Hund im Camp" in: Zwielicht 8 )
Dabei zeigt uns Festa doch am Beispiel von William Hope Hodgsons Carnacki-Erzählungen, dass das durchaus möglich ist, denn diese sollen im Mai - schön alle in einem Band gesammelt - in eben jener Blibliothek des Schreckens erscheinen. Man darf also einmal mehr eine vorbildliche Ausgabe erwarten. Wäre doch für John Silence auch mal ganz nett....
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Estrangain Offline
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Stimmt absolut! Persönlich bin ich der Meinung, dass diese ganzen Abscheulichkeiten und der schon manisch erscheinende Zwang, diese immer noch um eine weitere Grausamkeit und Abartigkeit steigern zu müssen, einfach nur literarisches Unvermögen darstellen. Wenn ein Schriftsteller talentiert ist, kann er seine Geschichten auch ohne diese Blutsudeleien glaubhaft, spannend und unterhaltsam erzählen. Gerade bei Gruselgeschichten will die eigene Imagination gefordert werden, während beim erwähnten Stoff jegliche Fantasie buchstäblich abgemurkst wird, und wenn ein Roman, eine Erzählung zum Besuch in der Autopsie oder im Schlachthof degeneriert, dann bleibe ich da außen vor. Jawoll!Original von Wynn
Bedenkt man, dass sich Festa eh zu einem ekelhaften Gewalt-Porno-Verlag entwickelt hat, ist das alles schon recht unsäglich,
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Estrangain Offline
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Festa hat sich aber in den letzten Jahren immer mehr zu einer Art Gemischtwarenhandlung entwickelt.
Man findet Crime neben klassischem Horror, Extrem neben Fantasy, und in Kürze auch eine Dark Erotic-Reihe...
Das natürlich, aber darum geht es mir gar nicht. Es geht einfach um diese Spirale, in der man meint, immer mehr Abscheulichkeiten bieten zu müssen, um literarisch Gehör zu finden. Ich will mich nicht durch Grausamkeiten, Verstümmelungen, sexuelle Misshandlungen, Blut und Gedärme und Körperausscheidungen lesen müssen, nur um unterhalten zu werden. Natürlich kann und soll jeder lesen was er mag, aber für mich sind diese Sachen, die ohnehin in der Realität die Medien füllen, mit Sicherheit nichts. Meine Gänsehaut lasse mir nach wie vor von den Gespenstern und Shoggoten meines Vertrauens liefern - da weiß man, was man hat!Original von Estrangain
Man hat ja gottseidank die Wahl das Zeug zu kaufen oder es zu ignorieren.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Estrangain Offline
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Ich stimme dir zu, Olivaro, dass die Gewaltexzesse nur das Unvermögen kaschieren sollen. es gibt keinen: ich wiederhole: keinen - nennenswerten Autor, der diesen heruntergekommenen Dreck schreibt.
Und ich bin nicht etwa zart besaitet. Ich mag meinen Horror durchaus mit Schmackes. Aber ich mag ihn von Künstlern und Könnern vorgetragen bekommen und nicht von pathologischen Idioten, die sich am liebsten in de Gaskammern von Auschwitz einen runterholen. Tut mir leid für die krasse Darstellung. Aber da werde ich wirklich verdammt wütend.
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Estrangain Offline
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Nun, Tim Curran mag da wohl die Ausnahme sein.Original von Wynn
es gibt keinen: ich wiederhole: keinen - nennenswerten Autor, der diesen heruntergekommenen Dreck schreibt.
Wenn er mag, kann er verdammt gut schreiben.
Wenn er nicht mag, schreibt er Makulatur. Aber er ist dann immer noch um Welten besser als beispielsweise ein Edward Lee, den ich zutiefst verabscheue.
Am besten ist Curran wenn er seine Stories in historische Kulissen verlegt.
Beispiele:
- Skull Moon
- Der Leichenkönig
In der Kunst, und dazu zähle ich auch das schreiben, hat es immer etwas gegeben was Menschen vor den Kopf gestoßen hat. Trotzdem fanden sich immer welchen die es mochten.
Wer kann sagen was in 25 Jahren über solche Bücher gesagt wird?
Es zwingt keiner einen das zu lesen
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Wenn sich ein Verlag damit brüstet, dass sein neuestes Werk an Abartigkeit nicht zu überbieten ist, dass es von Händlern boykottiert wird, dann können wir nicht mehr von Toleranz oder Intoleranz sprechen, sondern dann müssen wir darüber reden und nicht so tun, als wäre das eben eine ganz normale Entwicklung.