Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 93: Der Schrecken aus dem Meer
Moderator: Michael
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Talis Offline
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Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 93: Der Schrecken aus dem Meer

Das Meer schäumte. Graue Wellenberge trafen unnachgiebig gegen die Küste, rauschten wie von einem lange zurückgehaltenen Zorn getrieben. Immer wieder zuckten einzelne Blitze über den Himmel – den Donner vermochte niemand über dem Tosen des Meeres zu hören. Gischt schäumte gegen die Küste, und lange, schwärzliche Algenbündel wurden an den Strand geworfen.
Doch sie waren nicht das Einzige, was in jener Nacht auf die englische Küste traf. Nach Mitternacht, als der Sturm sich allmählich legte, rissen die Wolken auf. Das blasse Mondlicht fiel auf ein riesiges, regloses Etwas, das der Sturm an Land getragen hatte. Seine ledrige Haut glänzte wie eine schmutzige Perle.
Es war aus den Tiefen des Ozeans aufgestiegen. Es hatte keinen Namen, und namenlos war auch das Grauen, das es bringen würde ...
Der Schrecken aus dem Meer
Verfasst von Morgan D. Crow
Titelbild von Rudolf Sieber-Lonati
Erschienen am 03.05.2022
N E U
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Schneedrache Offline
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- MorganDCrow Offline
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Tatsächlich kann ich wohl verraten, dass ich im Hintergrund an weiteren Geschichten aus Griefshire arbeite.
#InsideMusgrave
- MorganDCrow Offline
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Wenn ich erstmal aus'm KH raus bin, wird an der nächsten Episode weitergeschrieben
#InsideMusgrave
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Corto Feldese Offline
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Vielleicht manchmal etwas behäbig, aber eventuell deshalb auch gerade so speziell bezaubernd.
Stimmung, Spannung - ein bei aller Ruhe packender Pageturner mit einem Protagonisten-Duo, das man bald wieder treffen möchte.
Ein bisschen als würde Tardis "Adele Blanc-Sec" auf einen etwas zurückhaltenderen "Indy" treffen.
Top!
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- Das Gleichgewicht Offline
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Eliza Lady Fitzgibbon von Musgrave Hall, im Jahre 1926. Das klingt erstmal nach einem Fürstenroman. Und die Geschichte beginnt auch in solch einem Stil. Da trifft die Lady sich auf ihrem Anwesen nach langer Zeit mit ihrem alten Freund Professor Harker. Bei einem Strandspaziergang entdecken sie ein seltsames Wesen, das tot angespült wurde.
In der Nacht dann schlüpft ein Monster aus dem Leichnam. Ein erstes Opfer ist schnell gefunden. Davon ahnen Eliza und Harker nichts, die rätseln, um welches Tier aus den Tiefen des Meeres es sich bei dem Kadaver handeln könnte. Ah, das liest sich alles so unaufgeregt und gelassen. Ganz anders als manch actionreicher Gruselthriller. Als die beiden dann von dem Toten erfahren und angefixt sind, wird auch erstmal viel beraten und in der obligatorischen Familienbibliothek gelesen, statt direkt schwer bewaffnet auf Monsterjagd zu sehen.
Es werden noch weitere mehr oder weniger hilfreiche Figuren eingeführt. Der erfahrene Wildhüter der Fitzgibbons, ein schnüffelnder Inspektor, einige Bedienstete. Die erste Hälfte des Romans macht soweit Spaß. Kein Spaß wie in einer Geisterbahn zu sitzen und ständig geschockt zu werden. Es ist eher eine Grusel-Entschleunigung, ohne zu öde oder belanglos zu werden. Ich bin positiv überrascht. Aber mal schauen…
Für die Lösung des Falles muss der Heftromanzufall nun eingreifen. Eliza ist genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und ihr verstorbener Mann war ein Sammler von allerlei Dingen. Auf dem großen Dachboden wird man sicher auch in folgenden Romanen alles finden, was man gerade braucht. Walfangharpunen zum Beispiel und natürlich einige Jagdgewehre. Ich frage mich auch, warum Polizei und Dorfbewohner Eliza nicht mehr verdächtigen, wenn sie rein zufällig im Zentrum der Ereignisse steht und immer irgendwie dabei ist. Oder wieso man jetzt einer Frau und anständigen Lady die Führung überlässt.
Pünktlich zum Finale kommt das Monster dann angekrochen und belagert das Anwesen. Ein Dörfler hat ebenfalls eigenständig recherchiert und mehr Erfolg gehabt als Eliza und Harker. Er ahnt, dass es sich um eine dämonische Schreckensqualle handelt. Die kann man mit herkömmlichen Waffen nicht töten. Nur mit Engelsfeuer. Zufällig hat er eine Probe davon dabei. Ah ja. Das Engelsfeuer kann man sogar ganz praktisch nutzen, um Munition zu „weihen“. Damit hat man endlich eine Chance und kann den Schrecken aus dem Meer erledigen.
Wie es so oft bei mir ist, zum Ende hin hat mir das Heft nicht mehr ganz so gut gefallen. Dass Eliza im Heftromanzufall zugegen ist, wenn es gebraucht wird, nehme ich noch hin. Dass man Harpunen und sogar passende „Harpunenkanonen“ auf dem Dachboden liegen hat, ist da schon seltsamer. Am Schluss nicht nur das Wissen um Engelsfeuer aus dem Hut zu zaubern, sondern einer Nebenfigur eine kleine Menge davon in die Hände zu drücken, geht mir dann zu weit. Dafür haben mir die beiden Finalszenen gefallen. Das Monster ist bedrohlich, es gibt schwer Verletzte und alle Anwesenden müssen zusammenarbeiten. Den Helden wird hier nichts geschenkt…außer die einzig wirksame Waffe gegen die Teufelsqualle halt.
Insgesamt hat mir der entspannte und nicht übertriebene Erzählstil von Morgan D. Crow sehr gefallen. Er schreibt seine Gruselfälle wohl überlegt und versucht nicht den Leser mit Action-Effekthascherei oder übertriebenen Schockern zu überzeugen. Was man von einem gemütlichen Gespenster-Krimi erwarten kann eben. Es ist dann doch irgendwie ein Adelsroman mit zarten Liebesbanden (ich hoffe das was hier nur angedeutet wurde, bleibt wage und Harker gesteht Eliza nicht seine Liebe) oder den Bediensteten des Anwesens mit all ihren Eigenheiten.
PS. Was mich auch enorm gefreut hat ist die Darstellung des Monsters. Nach dem Cover habe ich ein altmodisches Klischee-Sumpfmonster erwartet. Aber es wird dann doch interessanter beschrieben
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- iceman76 Offline
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An der englischen Südküste in der Grafschaft Griefshire wird der vermeintliche Kadaver eines unbekannten Lebewesens angespült. Der Fundort befindet sich unweit von Musgrave Hall. Dort residiert Lady Eliza Fitzgibbon. Leider ist ihr Mann Henry vor drei Jahren verstorben. Seitdem lebt Lady Eliza allein mit ihren Bediensteten allein auf Musgrave Hall.
Am Tag des Fundes bekommt Lady Eliza Besuch von einem sehr, sehr guten Freund Namens Harker. Die beiden stehen sich sehr nah und kennen sich bereits seit Kindeszeiten.
Lady Eliza und Harker stoßen bei einem Strandspaziergang auf den angespülten Kadaver und haben keine Erklärung dafür was es sein könnte...
... und kurz darauf beginnt das Grauen zuzuschlagen!!
Fazit: Eine "sehr gute" Geschichte mit ganz starker Tendenz zu einer "top" Bewertung! Die Charaktere werden sehr liebevoll aufgebaut. Es macht einfach sehr viel Spaß sich in dieser Geschichte voran zu arbeiten. Man merkt dem Autor wirklich an das er Spaß am schreiben hat, das färbt richtig auf den Leser ab!
Ich kann diese Geschichte absolut weiter empfehlen und bin sehr gespannt auf weitere Folgen von und mit Lady Eliza und Harker!
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RE: Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 93: Der Schrecken aus dem Meer
Der erste Roman einer Reihe um Eliza, Harker und Musgrave Hall von Morgan D. Crow im Gespenster Krimi. Auch hier haben sich die Rezensionen im Netz durchaus positiv über die Romane von dem Autor ausgelassen. Das hat natürlich meine Neugierde geweckt und ich habe beim Autor selbst zwei signierte Romane erstanden, mit Goddies! ‚Der Schrecken aus dem Meer‘ ist eine schöne gruselige Geschichte ohne Splatter und aufgesetzte Dramatik. Es macht einfach Spaß die Geschichte zu lesen. Mit diesem Roman hat Morgan D. Crow einen durchaus gelungener Einstieg geschrieben, der Lust auf mehr macht. Da der zweite Band schon bei mir auf dem Schreibtisch liegt, wird es sicher nicht lange dauern, bis ich ihn lese. Die weiteren Romane von Morgan D. Crow sind bereits im Netz geordert. Weiter so!
Alexander Weisheit
Interessant in seiner Gänze ist vor allem der gewählte Schreibstil, der in gewisser Weise die dargestellte Zeit richtig gut trägt... allerdings stelle ich mir das für viele weitere folgende Abenteuer schwer vor, diesen Standard zu halten...
Während die ersten zwei Drittel in gewisser Weise eine ganz eigene Art des Lesevergnügens darstellten und in Richtung eines Top unterhielt, vor allem dieses ungreifbaren Monsters wegen, holperte es dann doch arg im letzten Drittel... dieses mehr an plötzlich mitspielenden Personen strapazierte ein wenig den Lesefluss, wobei vor allem die Nummer mit dem Kran im sich öffnenden Dach in gewisser Weise ein Bruch in der Story für mich darstellte... dieses Lager auf dem Dachboden wäre meiner Meinung nach besser in einem Nebengebäude aufgehoben gewesen... so hätten auch die Harpunen und anderes für mich ein wenig mehr an Bedeutung gewonnen...
So bricht die Wertung auf ein Gut herunter... allerdings immer noch unterhaltsam genug um auch hier, wenn es die Zeit zulässt, weiterzulesen...
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Kaspar Ritter Offline
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Für mich ein wirklich sehr guter Einstieg.
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Tulimyrsky Offline
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Auch wenn natürlich einige Romanheftzufälle passieren (also ich hab auch immer eine Harpunenabschussvorrichtung nebst Harpunen auf dem Speicher
Ich gebe ein Sehr gut und freue mich schon auf die anderen Elizas/Harkers, die ich mir in Kürze vornehmen werde.
Ein Debut nach Maß!
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Die Charaktere haben mir gut gefallen, auch das die Geschichte langsam aufgebaut wird. Für das Setting habe ich als Fan von Agatha Christie ein Faible (England und die Zeitperiode). Was mich abgehalten hat der Geschichte ein Top zu geben waren die vielen Zufälle am Ende der Geschichte.
Die Harpunen konnte ich noch akzeptieren aber das Engelsfeuer quasi aus dem nichts war mir zuviel.
Insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten. Ich habe mit ‘Sehr gut’ abgestimmt. Ich freue mich schon auf die nächsten Romane von Morgan und habe die beiden nächsten Musgrave Romane bereits auf meinem ebook Reader
Vielen Dank für die angenehme Lektüre, Morgan.