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In diesem Roman erhält Björn Hellmark zwei für ihn äußerst wichtige Dinge, die ihm von 5 Schwarzen Priestern in einem versunkenen Tempel von Xantilon am Meeresgrund nahe der irischen Küste überlassen werden: das legendäre Schwert des Toten Gottes und das Buch der Gesetze. Nur der rechtmäßige Besitzer ist in der Lage, dieses in einer magischen Esse auf Xantilon geschmiedete Schwert zu handhaben. Ein anderer kann es vielleicht unter größten Mühen gerade einmal anheben. Björn Hellmark schafft es spielend leicht, denn er ist der wiedergeborene Kaphoon, der Namenlose, wie er gleich darauf von den Schwarzen Priestern erfährt. Damit ist der Kampf zwischen Gut und Böse wieder aufgenommen, der durch den Untergang Xantilons vor 12.000 Jahren (später werden es 20.000 Jahre) mit einem Patt abgebrochen wurde. In seinen Adern soll das Blut der untergegangenen Rasse am reinsten erhalten sein. (Ich persönlich halte die 12.000 Jahre für richtiger, denn die überlebenden Xantilonier, die sich aufs Festland retten konnten, mischten sich dort mit den überlebenden Atlantiden, deren Inselkontinent ebenfalls vor ca. 12.000 Jahren untergegangen sein soll, und den primitiven Ureinwohnern auf dem Festland. So es Atlantis eben wirklich gegeben hat ...) __________________ Dieser Beitrag wurde schon 8 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 26.07.2024 20:41.
Von der unterseeischen Tempelanlage, deren Eingang durch ein amorphes Wesen namens Thleomorphab hermetisch verschlossen wurde, nachdem Björn Hellmark das Schwert und das Buch an sich nahm, muss der "Recke" durch eine andere Dimension gehen, um in Irland im Haus der Hexe Kiuna Macgullyghosh herauszukommen – durch deren Zauberspiegel. Schafft er dies nicht innerhalb einer gewissen Zeitspanne, so bleibt er in dieser Dimension für immer gefangen und wird zu einem monströsen Echsenwesen, wie alle eines wurden, die dorthin verbracht wurden. Doch je länger er marschiert, umso schwerer werden ihm seine Beine – und die Echsenwesen rücken immer näher ...
In der Hütte der Druidin angekommen, muss er erkennen, dass sie inzwischen wieder zum Leben erwacht ist und sich Carminia Brados Leben sowie das seines Schiffführers Sophokles holen will. Unter erstmaligem Einsatz des legendären Schwertes vergeht die dämonische Druidenhexe unter vielen Schwerthieben. Björn Hellmark holt sich kurzerhand den Spiegel der Druidin und nimmt ihn mit nach Genf in den Keller seines Bungalows, denn mit diesem Spiegel kann er gewisse Punkte auf der Erde, aber auch auf anderen Planeten und teilweise in andere Dimensionen mit einem einzigen Schritt überbrücken! Dazu wird in diesem Augenblick das Glas durchlässig wie eine Wasserwand, um danach wieder zu Glas zu werden.
So ausgestattet stellt sich Björn Hellmark alias Macabros alias Kaphoon, der Namenlose seinem Schicksal ...
Meinung: Ein spannend geschriebener Roman, der alle Zutaten eines Gruselromans aufweist in Gestalt der Druidin und Hexe Kiuna Macgullyghosh, deren Treiben und Tod in der Vergangenheit auch erklärt wird und warum dieser Tod in der Gegenwart seine grausame und blutige Auswirkung erfährt. Und für das Mystische und Mythische sorgt Björn Hellmark, indem er erstmals von seiner wahren Bestimmung erfährt und diese wie ein echter (Roman)Held selbstredend annimmt. Das Ganze wird von Dan Shocker/Jürgen Grasmück meisterlich umgesetzt, sodass man am Ende des Romans einerseits erleichtert aufatmet und andererseits bedauernd feststellen muss, dass der Roman viel zu früh zu Ende ging.
Klar ist Björn Hellmark noch ein etwas unbedarfter Held, der in ein Geschehen hineingestoßen wird, das er erst langsam realisieren muss. Und so gesehen wird diese Romanfigur nicht bloß eine stereotype Heldenfigur bleiben, wie das immer wieder kritisiert wurde, sondern sehr wohl an seiner immensen Aufgabe arbeiten und an ihr wachsen, reifen und kundiger werden im Umgang mit dem Bösen rings um ihn. Er wird oftmals verzweifelt nach Helfern und Mitstreitern suchen – und auch welche finden –, aber nie genug, um mit einem Schlag mit der Dämonengilde aufzuräumen. Er wird Rückschläge erleiden, den finanziellen Ruin und anschließenden Tod seines Vaters durch dämonische Umtriebe hinnehmen müssen, den Verlust seines Jetset-Lebens akzeptieren müssen, ständig auf der Hut sein müssen (auch bei vermeintlich wirklich guten Freunden!), kaum Zeit für seine geliebte Gefährtin Carminia haben, kein normales Leben führen können – aber dennoch wird er sein großes Ziel, Molochos und Rha-Ta-N'my zu vernichten und den in diesem Roman angenommenen Fehdehandschuh seinen Gegnern links und rechts um die Ohren zu schlagen, niemals aus den Augen verlieren. Durch alle 125 Romane zieht sich mindestens ein roter Faden, denn es geht stets um das Gelingen oder Scheitern Björn Hellmarks an seiner schier unlösbaren Aufgabe.
Und ich möchte den Playboy sehen, der ein Nutznießerleben auf Kosten seines reichen Vaters führt, sich in Wahrheit jedoch nichts Geringeres auf seine Schultern lädt, als die Rettung der Menschheit und der Fauna und Flora dieser Welt sowie anderer Welten vor dem totalen Untergang oder zumindest vor der Versklavung durch die Welt der Finsternis und deren Horden. Das würde einfach niemand machen! Unter diesen Gesichtspunkten sollte man die Figur Björn Hellmark alias Macabros ebenfalls betrachten und beurteilen.
Da dieser Roman, obwohl die Nummer 2 der Serie, eigentlich einen weiteren Einführungsroman darstellt, der aber nicht bloß irgendwelche wichtigen Sachen hintereinander aufreiht, sondern trotzdem mit einer spannenden Neben- sowie einer ebenso spannenden Haupthandlung aufwartet, vergebe ich 5 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Das Titelbild entspricht insoweit dem Romaninhalt, als dass dies die Szene ist, in der Björn Hellmark von der jenseitigen Dimension der Echsen in die Hütte der Druidin durch deren Spiegel steigt, verfolgt von einem Veränderten. Bloß das Skelett der Druidin war nicht anwesend, denn diese machte gerade Jagd auf Carminia Brado und Sophokles.
Ich vergebe 3 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Leider gibt es aber auch Macabrosse ohne den Lonati. __________________
Ich denke an die Nr. 25...
Noch schlimmer war die Nr. 25 aber in der Neuauflage.
Das Cover sah aus, als ob es jemand mit den Füßen gemalt hat.
https://www.facebook.com/Ringos-Buch-und-Kunstecke-1242141035869037/
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Stimmt. Da gab es doch früher diese Mund- und Fußgemalten Karten zu Weihnachten...
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Zitat:
Original von Estrangain
Stimmt. Da gab es doch früher diese Mund- und Fußgemalten Karten zu Weihnachten...
Oh, die gibt es auch heute noch, die erscheinen nach wie vor im Dennoch-Verlag. Und die Bilder waren immer ganz besonders gelungen und wunderschön.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Ein sehr guter, spannender Roman, der sich flüssig weglesen lässt. Mir gefällt der Stil, die Atmosphäre und der Einfallsreichtum des Autors. __________________
Wo mir der Dämonen-Killer teils zu düster und deprimierend ist, oder auch Tony Ballard zu trashig, so bietet Macabros für mich eine ineressante und kurzweilige Reise, der ich mich gern weiter anschließen mag.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)