Mir hat der Roman, wo ich ihn vor ca 5 Jahren gelesen habe sehr gut gefallen. Wenn man weiß wie Dark heute schreibt, glaubt man niemals dass dieser Roman von ihm ist. Spannend und gut erzählt.
Hätte ich nicht so viel zu lesen, würde ich mir auch Damona vornehmen. Sind ja nur knapp 120 Romane, alles in einem ...
Zitat:
Original von Magiere
Pensionsanwärter hat eine sehr ausführliche Rezension zu dem ersten Heft von Damona King geschrieben, meine Hochachtung. Überrascht bin ich, dass er als männlicher Leser von der Geschichte angetan war.
Von meinen Standpunkt aus, oder sagen wir mal, vom heutigen Standpunkt aus, wirkt die Geschichte einfach nur staubtrocken und total altbacken.
Wieso überrascht Dich das ?. Mal blöd nachgefragt ....gibt es denn hierzu schon wissenschaftliche Erkenntnisse zweck's der unterschiedlichen Wahrnehmungen/Leseeigenschaften/Lesegewohnheiten/ Beurteilungen der Geschlechter ?. Stille meine Neugier .
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Magiere am 16.05.2016 09:36.
Zitat:
Original von dark side
Wieso überrascht Dich das ?. Mal blöd nachgefragt ....gibt es denn hierzu schon wissenschaftliche Erkenntnisse zweck's der unterschiedlichen Wahrnehmungen/Leseeigenschaften/Lesegewohnheiten/ Beurteilungen der Geschlechter ?. Stille meine Neugier .
Naja, wissenschatfliche Erkenntnisse vermutlich nicht, aber in der Unterhaltungsliteratur kann man schon bemerken, dass die Verlage ihre Romane nach unterschiedlichen Wahrnehmungen/Leseeigenschaften/Lesegewohnheiten/ Beurteilungen der Geschlechter (deine Punkte) schreiben lassen. Wieso gäbe es sonst die Rubrik "Frauenromane", worunter man meistens anspruchslose Vampirromanzen, historische Schinken um durchsetzungsfähigen, "starken" Frauen im Mittelalter oder spannungsarmen Beziehungskram mit seichtem Tiefgang findet. Anders bei sogenannten Männerromanen, deren Kernthemen fast alles an Genres umfasst, von Polit-Sachen, Action, Sci-Fiction, Fantasy, Abenteuer usw.
Worauf ich eigentl. nur hinauswill ist, Damona King empfinde ich als so einen typischen Fall von softer Gruselserie, nach dem Motto "Mutet den armen Leserinnen bloß nicht zuviel zu", das verkraften die armen Wesen nicht oder leiden sonst Albträume.
Allerdings ist DK auch eher älter, wahrscheinlich waren die Lesegewohheiten damals noch ganz andere. Vor allem Damona nervt mich in der Seire, ihr Charakter ist einfach viel zu blass und ihre Wichtigkeit in den Geschichten bestenfalls marginal. Die richtige Arbeit erledigen häufig meist ihre Partner.
Zum Inhalt ist ja an anderer Stelle bereits reichlich geschrieben worden... __________________
Als Serienauftakt geht der Roman schon ok, lässt aber stilistisch doch zu wünschen übrig. Über weite Strecken plätschert die Handlung auch eher so dahin. Zugegeben: die Ereignisse in der Vergangenheit sind einigermaßen dramatisch geschildert, da ist dann schon Zug drin. Auch die finale Auseinandersetzung mit Brodkin geht schon ok. Insgesamt wird allerdings nicht unbedingt ein guter Roman daraus. Auch das Potential, was sich aus diesem Beginn entwickeln könnte, scheint nicht übermäßig verheißungsvoll.
(Und wenn Jason Dark sich zwischendurch auch mal einige werden könnte, ob er James King nun als Engländer oder Amerikaner bezeichnen möchte, wäre das etwas weniger nervig)
"Rosebud" C.F.Kane
Mir hat die Serie überhaupt nicht gefallen und in einem Leserbrief (siehe Vampir-Horror-Roman Nr. 356) habe ich folgendes geschrieben:
Haben Sie eigentlich schon mal den Abklatsch von Coco Zamis gelesen? Sie ist die Tochter einer Hexe und ihr Freund heißt wirklich nur zufällig Mike Hunter, der Name erinnert mich irgendwie an eine andere Serie, kann sie nicht DÄMONENKILLER geheißen haben?
Die Antwort der VHR-Redaktion war folgender:
Nun, wenn andere Verlage oder Autoren den DÄMONENKILLER so gut finden, daß sie ganz auf die Linie einschwenken, so ist das auch ein Kompliment an die DÄMONENKILLER-Serie und ihre Autoren.
Als Abklatsch mag ich Damona King nicht bezeichnen. Jegliche Ähnlichkeiten sind doch eher oberflächlicher Natur. __________________
Wenn man überhaupt bei den ersten Romanen von einem Konzept sprechen kann, so sehe ich hier keine Parallelen zu Coco Zamis.
Und Mike Hunter ist ja nun wirklich ein Allerweltsname. Da wurde späterhin von den Autoren auch verschiedentlich ob der zufälligen Namensgleichheit zum Trash-Video-Label gewitzelt. Mal abgesehen davon, dass Damonas Partner zumindest anfangs eine enorm blasse Figur war, kann ich hier keinerlei Ähnlichkeit zu DH erkennen.
Wenn man so möchte, kann man an anderer Stelle erheblich tiefer in die Entlehnungskiste greifen: Der Geist von Damona Kings toter Mutter Vanessa als jenseitige Mentorin - das erinnert doch schon sehr stark an Al Nafuur aus Dan Shockers Macabros.
"Rosebud" C.F.Kane
April 1979 erscheint also Damona King Band 1 "Der schwarze Engel". die künftige Bezwingerin der Finsternis, so der Untertitel, wird an ihrem 21. Geburtstag von ihren Eltern in die Familiengeschichte eingeweiht. die Frau Mama, Vanessa, ist nämlich eine Hexe aus Rumänien! und ebenda lernt James Fennimore Cooper, äh falsch, er heißt ja King, seine zukünftige Ehefrau kennen, er tourt nämlich 1955 mit seinem Freund Dennis Draker durch Draculas Lande. die beiden tatendränglerischen Amerikaner treffen in einer Dorfkaschemme auf den Magier und Illusionist Brodkin, der von seinem tumb wirkenden, vierschrötigen Schergen begleitet wird und der Vanessa in Gefangenschaft hat. die soll im nächsten Dorf auf dem Scheiterhaufen enden, denn Brodkin ist nicht nur ein Gaukler, sondern auch ein Hexer, der allerdings gegen Geld seinesgleichen jagt. bei Vanessa dürfte er weniger Skrupel haben, ist sie doch eine weiße Hexe, die sich von ihrer Gemeinschaft losgesagt hat - Verrat! James verliebt sich unsterblich in Vanessa, die beiden Freunde erfahren vom Dorfwirt, welches Schicksal auf Vanessa wartet, und verfolgen Brodkin. tatsächlich hat sich das Nachbardorf schon zusammengerottet und einen Scheiterhaufen errichtet, und Brodkin peitscht die Masse noch mit Hassreden auf. James und Dennis können nicht nur den Schergen überwältigen, sondern auch Vanessa vom schon brennenden Scheiterhaufen retten und entkommen. ihnen gelingt die Flucht aus dem Dorf, aber beim Versuch, die rumänische Grenze unentdeckt zu queren, werden sie von Soldaten gestellt, und Dennis muss dran glauben. mit Unterstützung einer Fluchthelferin können sich Vanessa und James doch noch absetzen, und sich bis nach Split durchkämpfen, damals noch Jugoslawien, und reisen nach Großbritannien weiter, wo sie ihre neue gemeinsame Heimat in Schottland finden. doch Brodkin ist nicht tot! er ist mittlerweile zu einem Gangster und Betrüger mutiert, weshalb ihm auch der Privatdetektiv Mike Hunter im Nacken sitzt. nach 21 Jahren kommt Brodkin also mit zwei gedungenen Spießgesellen nach Schottland, um auf King Castle endlich Rache zu nehmen, und die ganze Familie auszulöschen. das gelingt ihm nicht ganz, da Mike beherzt eingreift, Damona überlebt, ihre Eltern jedoch kommen ums Leben. vorher konnte Vanessa ihrer Tochter noch einige Geheimnisse um die vererbten Hexenfähigkeiten anvertrauen - sie wird diese nur in Streßsituationen einsetzen können, nicht nach Belieben. und sie übergibt Damona einen Hexenstein, der in einer langen Linie von der Mutter auf die Tochter weiterging, und der weißmagische Macht hat. über diesen Stein wird Vanessas Geist auch nach ihrem Tode mit Damona kommunizieren können. tatsächlich kann Damona im Endkampf mit den Verbrechern Telekinese einsetzen, und Brodkin mit einem Schürhaken niederschlagen. Mike tötet den Killer von Damonas Eltern und setzt auch den dritten Schurken außer Gefecht - die Polizei nimmt ihn und Brodkin in Gewahrsam. Damona und Mike aber haben sich gefunden - die weiße Hexe und Erbin des King'schen Großkonzerns, und ihr neuer Beschützer, Berater und Liebhaber in einem.
Freunde, was soll ich sagen - Nostalgie pur. natürlich könnte ich Ungenauigkeiten bemäkeln (aus den Grampian Mountains werden die "Grampin und Mountains", Brodkins Motiv ist am Anfang noch verschmähte Liebe, dann aber die Tatsache, dass er Vanessa nicht töten konnte), über Tippfehler schmunzeln (Haare werden versenkt statt versengt), oder über eigentlich Unmögliches den Kopf schütteln (wie soll das gehen, dass sich King auf den Scheiterhaufen schleicht, ohne dass ihn die Dörfler sehen, er Vanessa seelenruhig losschneiden kann, und beide nur leicht angekokelt dem brennenden Inferno entkommen?). auch könnte ich über die doch recht schablonenhafte Zeichnung der Helden die Augen verdrehen - Vater James ist der perfekte graumelierte Gentleman, Mutter Vanessa sieht auch als 45jährige wie 35 aus, Damona ist überhaupt derart wohlgestaltet, dass sie "zahlreiche Filmschönheiten in den Schatten stellt", und Mike erscheint zwar wie ein großer Junge, ist aber ein sehr männlicher Typ, und stahlharter Kämpfer, der natürlich asiatische Kampfkünste beherrscht. und die Bösen sind ähnlich deutlich gezeichnet.
aber hey, ich lese hier einen Heftroman aus den Siebzigern! und ich habe mich gut unterhalten dabei. und Sir Jason ist ja kein Anfänger, der Roman wechselt geschickt zwischen zwei Ebenen, der Vergangenheit in Rumänien, interessanterweise in der Ich-Form aus Sicht des Vaters James erzählt, und der Gegenwart in Schottland, wieder in dritter Person. und beide Stränge sind durchaus spannend geschrieben, und eigentlich mehr Gangster- als Gespenster-Krimi. Magie wird nur sehr sporadisch eingesetzt, einmal von Vanessa in der Vergangenheit, einmal von Damona. und ansonsten sind alle, selbst unser Hexer Brodkin, normalsterbliche Menschen.
mit diesem Roman hat Sir Jason auch für die geneigten LeserInnen die Leitlinien für die Zukunft festgelegt - wie funktionieren Damonas Fähigkeiten, was kann der Hexenstein bewirken, wie kann sie mit der toten Mutter kommunizieren. die weiße Hexe kann sich als steinreiche Erbin Eskapaden leisten und fürderhin auf Dämonenjagd gehen, dabei ist ihr mit Mike Hunter ein kampferprobter Gefährte zur Seite gestellt, der gleichzeitig ihr Liebhaber ist. ein wenig wie bei Nicole und Prof. Zamorra, nur mit getauschten Geschlechterrollen.
der Titel hat mit der Geschichte nix zu tun, ebensowenig das Titelbild, ein typisches für das Genre.
kriegt von mir gleich mal 4 von 6 Punkten