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Bei dem Namen Old Duke mußte ich erst einmal gucken, wer für den Roman letztendlich verantwortlich ist. Ich hätte schwören können, dass es ein Dark wäre. Schön, dass Florian die "darksche Tradition" fortsetzt . Mal schauen, was die netten Tierchen so alles anstellen werden ? . Das Cover haut mich zumindest nicht gerade aus den Socken.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 10.11.2015 19:46.
Interessant, wie Florian alte Fälle miteinander verwebt. Der Fall um die Schlangenfrau Snake ist jetzt auch schon 20 Jahre her, Asmodinas Auftritte als Apep teilweise noch länger. Man merkt wie immer, dass hier ein Sinclairfan am Werk ist. Einer, der es mit seiner Liebe zur Serie vielleicht etwas übertreibt. Dazu später mehr. __________________
Auf jeden Fall wieder ein uneingeschränktes Lob für die Insider, wegen gewisser Kritik aus den Foren. Wie John zum Beispiel immer bei Fällen hinzugezogen wird, die erstmal keine paranormalen Hintergründe haben. Hier sieht der Geisterjäger die Sache wie ich und will eigentlich nicht einsteigen, wegen normalen Schlangenbissen. Nur um seinen Freund Tanner zu entlasten, übernimmt er die Ermittlungen.
Also nimmt alles seinen Gang. Zuerst geht es nur um einen Kult der Urschlange Apep. Klare Sache. Shaos Auftritt als Amaterasus Phantom fand ich auch nett. Aber der Seher, Aibon und am Ende noch Lilith persönlich waren mir zu viel. Das Finale wirkte zu vollgestopft. Wir sind hier beim guten alten Sinclairgrusel und nicht bei Zamorra. Für das Finale eines großen Plots in einem Jubiläumsheft hätte ich das akzeptiert, aber nicht mal eben so nebenbei. Das meine ich mit übertriebener Fanliebe. Florian bemüht sich total, brachliegende Figuren, Monsterarten und Gegenstände einzubauen, dazu alte Fälle zu erwähnen und am besten noch direkt zu verknüpfen. Wenn ich eine Suppe habe, die der Koch seit Jahren nicht salzt und dann kommt der neue Hilfskoch und schüttet eine ganze Tüte von dem Zeug rein, schmeckt sie auch nicht besser. Dieses mal bin ich so konsequent und ziehe einige Punkte ab, für Zeug das ich mir eigentlich vor den Co-Autoren immer gewünscht habe. Nur nicht in der Menge.
Davon abgesehen ein prima Roman, wie man es vom Autor kennt. Gewundert hat mich eigentlich nur, warum Frederick Beauchart dem Geisterjäger erst mit einem versteckten aber deutlichen Hinweis zum Restaurant schickt, dann aber die Sache selbst in die Hand nimmt und sich wundert, warum der dem Hinweis tatsächlich gefolgt ist.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Ich finde den Roman ebenfalls sehr gut und habe im Prinzip nichts auszusetzen. Das Finale ist vielleicht etwas übertrieben, aber das stört mich nicht. Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Theron am 06.12.2015 19:48.
Ich finde es allerdings etwas unglaubwürdig, dass John die Frau von Ben Scheffield (beim Vorbeigehen) anhand einer mündlichen Personenbeschreibung erkennen kann.
Das ist natürlich nur eine Kleinigkeit die insgesammt den sehr guten Roman nicht schlechter macht.
Auch mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er war von Anfang bis Ende spannend und konsequent geschrieben und logisch aufgebaut. Mir gefällt insbesondere, wie der Autor an sehr alte Fälle anknüpft und Figuren wiederbelebt, die wir seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben: Logan Costello und Asmodina, alias Apep, für den Rahmen der Story oder auch Lilith im Finale der Geschichte. Apep tauchte ja das erste Mal in JS-Band 121 ("Asmodinas Höllenschlange") Anfang der 80er Jahre auf ....
Für mich hätte das Finale auch etwas weniger aufgepimpt sein können, aber -wie auch bei Theron- hat mich das nicht gestört. Mir hat insbesondere Isabell Munro als Lilith gut gefallen, da ich mit dieser Entwicklung überhaupt nicht gerechnet habe.
Ich finde, dass es Ian Rolf Hill wirklich gut gelungen ist, die einzelnen Charaktere authentisch darzustellen (so wie wir die Figuren kennen). Das war wirklich ein richtiger JS-Roman mit dem entsprechenden Feeling!
Auch an dieser Stelle möchte ich mal wieder anmerken, dass ich mir wünsche, dass die aktuellen Romane noch stärker miteinander verzahnt werden, damit das Serienfeeling noch stärker wird.
Bitte weiter so und am besten bald einen Zwei- oder Dreiteiler .....
Auch diesmal gelingt es Florian wieder einen wirklich spannenden und gut geschriebenen Roman abzuliefern. Die Story ist logisch aufgebaut und verknüpft schön ältere Ereignisse aus der Serie miteinander. Und da haben wir auch schon den ersten Kritikpunkt. Ich persönlich finde diese Verknüpfung wirklich gut weil ich als Sinclair-Urgestein die Zusammenhänge nachvollziehen kann. Doch sehe ich auch die andere Seite für Leute, die sich im Sinclair-Universium nicht so auskennen, für die war der Rückgriff auf alte Zeiten wohl schwer nachzuvollziehen, was sich dann bei einer Bewertung sicherlich negativ auswirkt.
Was Florian aber immer wieder hervorragend schafft, ist die Darstellung der Sinclaircharaktere, dass liest sich als hätte JD es selber geschrieben. Besonders gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen Suko und John in dem sie sich gegenseitig ein bisschen auf den Arm nehmen, dass erinnert wirklich an die Zeiten in denen JD noch Dialoge im ähnlichen Format produziert hat. Gut fand ich auch die Beschreibungen zu den Hierarchiewechsel in Londons Unterwelt nach Costellos Tod.
Die Geschichte selber finde ich gut umgesetzt und sie bleibt auch bis zum Schluss spannend und unterhaltsam. Doch leider muss ich diesmal sagen, dass es bei mir für eine Top-Bewertung nicht reicht und der Grund ist diesmal nicht die Geschichte selber oder Logikfehler. Ich ziehe diesmal Punkte ab, weil mir der Roman schon etwas zu überfrachtet war. Was in JD - Romanen fasst gänzlich fehlt war in diesem Roman schon etwas zuviel. Apep, Asmodina, Ophiten, Lilith, der Seher, Aibon-Gezücht, eine Riesenschlange und auch noch Shao als Phantom. Manchmal ist weniger doch ein bisschen mehr. Insbesondere die Seher-Nummer war mir ein bisschen zuviel.
Was hingegen wieder positiv war ist das Florian das von JD vergessene Amulett der Sönnengöttin Amaterasu mit in den Roman eingebunden hat. Hier würde ich mich freuen wenn Florian vielleicht mal über einen Roman nachdenkt in dem die Söhne Nippon mal wieder eine Rolle spielen.
Wie gesagt wieder ein wirklich guter Roman von Florian der sich ein sehr gut locker verdient. Mit ein bisschen mehr Zurückhaltung wäre auch locker ein Top möglich gewesen.
Chiefinspektor Tanner holt mal wieder John zu sich ins Boot. In der Pathologie des Yard Building's sehen sich Dr. Miller, Tanner und John die Leiche einer Frau an, die kurz zuvor aus der Themse gefischt wurde. Als Todesursache kommt allerdings nicht das Ertrinken, sondern eine gänzlich andere in Frage. Das Opfer weist nämlich diverse Bisswunden auf, die letztendlich auf Schlangenbisse hindeuten. Obwohl kein Hinweis auf ein magisches Phänomen vorliegt, bringt Tanner die Verbindung des Opfer mit der Londoner Unterwelt zur Sprache. Als wenig später noch der Name Logan Costello fällt und damit einige Querverbindungen aus der Vergangeheit wieder ans Tageslicht gespült sind (u.a. Mallmann's Vampirhölle) kommt John ins Grübeln. John widmet sich am Ende doch dem Fall ....nicht nur Tanner zu liebe, sondern auch wegen dessen Frau . John's Entscheidung sollte sich am Ende als die Richtige heraus stellen.
Fazit:
Ich kann mich den guten Kritiken meiner Vorredner hier nur anschließen. Man oh Man was ging denn hier auf 65 Seiten ab ? . Die Geschichte war vom Anfang an bis ins kleinste Detail gut durchdacht gewesen. Die Verknüpfungen mit den alten Fällen war einfach bockstark. Für den "Alt-Fan" einfach schön zu lesen. Klasse fand ich ausserdem die Dialoge zwischen dem alten "Eisenfresser" und John und Suko ....einfach herzerfrischend. Genauso wie meine Vorposter fand ich zum Schluss das who is who der auftretenen Personen dann doch einwenig zu viel des Guten (zumindest für einen stinknormalen Band) . Wenn es sich hier jetzt um einen Jubiläumsband (u.a.Mehrteiler/Taschenbuch/Hardcover etc.) gehandelt hätte, dann hätte es mit Sicherheit nicht so überladen gewirkt. Man sah jedenfalls mit wieviel Energie/Ideen/Leidenschaft/Fachwissen der Autor ausgestattet ist. Für mich ist das jetzt wieder meine JS-Serie.
Besonderes:
Alle Erwähnungen und Mitwirkenden hier aufzuzählen würde wohl den Rahmen sprengen, dennoch versuch ich es mal.
1. Chiefinspektor Tanner, Dr.Miller, Shao als Phantom, Lilith, Seher (S.39 telepathisch) hatten hier persönliche Auftritte.
2. Durch das aktivierte Kreuz (S.64 Ruf nach den Erzengel) griffen auch die Erzengel ins Spiel ein und stießen Lilith wieder in ihre Dimension zurück.
3. Die Ophiten erhielten hier mal wieder ihre Daseins-Berechtigung.
4. Lilith schien sich sehr für Shao zu interessieren .....vielleicht kommt da noch mal was nach (S.56) .
5. Shao's Erbstück (von ihrer Ahnin der Sonnengöttin Amaterasu) war endlich mal wieder mit von der Partie (der hellgrüne Kristall, der sich an einer Lederschnur befindet) .
6. Das Schwert des Salomo's kam mal wieder zum Einsatz (hier im Duo mit dem Kreuz gegen Lilith S.64) .
Bewertung:
Dieser Roman hat sich ein "sehr gut" wahrlich verdient.
Cover:
Nichts was mich jetzt vom Hocker holt.
Aber hallo! Das war mal wieder ein Roman der allerhöchsten Güteklasse! __________________
Von vorne bis hinten alles stimmig. Die Dialoge weder altbacken, noch unrealistisch. Einfach top!
Deswegen auch die Bewertung Top!
Klasse Story, ein Auftritt von Lilith, echt bombig dieser Roman.
Mir bleibt nur eine Frage... Hat John am Schluss das Schwert des Salomo sich wieder geholt?
Die Romane der Co-Autoren machen echt die vielen langweiligen JD-Jahre echt wieder gut.
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 11.03.2017 14:39.
Zitat:
Original von Wynn
Florian ist meines Erachtens der Leidenschaftlichste der neuen Sinclair-Autoren. Man merkt ihm jederzeit seine absolut genauen Kenntnisse der Serie (und sein Fan-sein) an. Schreiben tun sie zwar alle gut, aber hier gibts immer die "extra Portion Milch".
In Sachen JS-Kenntnisse muss sich ein Rafael Marques alias Dämonengeist aber wahrlich nicht hinter einem Florian verstecken. Man nennt Ihn nicht umsonst das wandelnde JS-Lexikon . Ob Ian Rolf Hill nun der leidenschaftlichste Neu-Autor ist .....mag jeder sehen wie er will. Zumindest hatte sich bei ihm in den letzten Jahren wohl am meisten Frust aufgestaut, dass Jason Dark die Serie nicht weiter entwickelt hatte. Ideen und (vorhandene) Themen/Handlungsstränge waren ja zu Genüge vorhanden gewesen. Wenn Du die Romane von Stulgies liest, dann siehst Du keinen Unterschied zu Ian Rolf Hill ...was die JS-Leidenschaft betrifft. Mit Leidenschaft und JS-Kenntnisse können (ausser zwei Ausnahmen) sowieso alle Neu-Autoren mit aufwarten.
Als Wiedereinsteiger sind mir natürlich noch nicht alle Autoren unter das Raster geglitten. Ich bin ohnehin erstaunt, wie der Niedergang der Serie abgefangen wurde. Hätte ich so nicht für möglich gehalten. Sinclair rockt plötzlich wieder. Und ich bin weit davon entfernt, irgend einem von den Neuen weniger Kenntnisse zuzuschreiben. Bei mir war es halt Zufall, dass ich immer, wenn ich mal zu einem neuen Sinclair griff, einen von Florian erwischte - und da ein Höhepunkt den anderen jagte. Gerade bin ich bei meiner Aufholjagt beim "Kompendium-Zweiteiler" von "Eric", der mich genauso von den Socken haut. Ja, zum Dämonengeist komme ich schon noch. Wie es aussieht, bin ich längst wieder angefixt und will auch dabei bleiben.
Außerdem finde ich es wichtig, dass "Fans" die Zukunft von Sinclair in die Hand nehmen, jetzt, wo ja eindeutig die endgültige Wachablösung vor der Tür steht. Hätte schlimmer laufen können, finde ich. Interessant finde ich die Frage, ob das mit dem Autorenteam so bleiben wird, wenn Rellergerd mal komplett keine Lust oder Kraft mehr haben wird.
Das Ereignis __________________
Eric Thonios will den Ophiten-Kult auferstehen lassen. Er hat seine DNA mit dem Aibon-Gezücht von Snake verbunden und mit der Freundin seines Sohnes Walter eine neue Gottes-Schlange gezeugt. Bei dem Versuch Schutzgeld von ihrem Restaurant „Apophis“ zu erpressen, werden Leute von Frederik Beauchart von Schlangen getötet. Tanner bringt John auf die Spur der Morde.
Die Logik
Zitat:
Original von Helgorius
Der Roman war von Anfang bis Ende spannend und konsequent geschrieben und logisch aufgebaut.
Dem mag ich zustimmen und trotzdem gab es zwei Sachen, die ich nicht verstehe:
1. Warum eröffnen die überhaupt ein Restaurant, wenn sie nicht auffallen wollen?
2. Bei dem Angriff von Sarket auf Scotland Yard (Bd. 1949) spielte Apophis im Hintergrund eine wichtige Rolle. Warum gab es dazu keine Verbindung, wenn in zwei Nachfolge-Geschichten so explizit von Apophis die Rede ist?
Die fehlenden Fußnoten
IRH ist der König der Serien-Referenzen. Das ist bekannt. Sein Spezialgebiet sind Geschichten aus der Vergangenheit, die noch nicht erzählt wurden. So ist es auch hier, denn der lautlose Tod von Eric Thonios zieht einen enorm weiten Kreis in die Vergangenheit zu Asmodinas Höllenschlange (Bd. 121). Das sind dann mal 25 Jahren, also ist diese Geschichte hier eine Art Vierteljahrhundert-Band.
Leider, und ich möchte es betonen: Leider, leider ist IRH zwar der Serien-König der Referenzen, aber er ist nicht der König der Fußnoten. Zumindest nicht hier. Lediglich einmal wird auf den Schlangenfluch verwiesen (Bd. 1033, S. 37). Ansonsten gibt es nicht eine Fußnote! Das finde ich schade. Die Fußnoten helfen mir ungemein, mich in den unendlichen Weiten des Sinclair-Universums zu orientieren.
Manchmal wird es mit den Referenzen auch zu viel. Glenda erzählt John und Suko von den Resultaten ihrer Recherchen. Sie ist auf Jerry Falmer gestoßen (eine Figur aus Bd. 121). Darauf rufen John und Suko beide: „Asmodinas Höllenschlange“ (S. 37). Das ist erst einmal brillant. Aber: es wäre noch besser gewesen, wenn nicht schon am Abend zuvor ein ähnlicher Dialog zwischen Shao, Suko und stattgefunden hätte, während dessen sich Shao an dieses Ereignis erinnert hatte (S. 27). Ohne diesen Shao-Dialog wäre die Überraschung über die Glenda-Recherchen glaubwürdiger gewesen.
IRH und der Demon Hunter
Eine der großen IRH-Stärken ist für mich die Darstellung von John als Kämpfer:
Zitat:
Original auf S. 49-50
Ich holte den Talisman unter dem Hemd hervor und hängte ihn offen vor die Brust, ohne dabei die Tür aus den Augen zu lassen. Dann zog ich noch sicherheitshalber die Beretta und wechselte das Schwert in die linke Hand.
Ich liebe es so mit John in den Kampf zu ziehen. Es sind die archaischen Elemente (hier: das Schwert) und die Echtheit von John als Kämpfer des Lichts. IRH kann es so wunderschön klarmachen, dass John Sinclair weder ein Marvel-Superheld noch eine Ghostbuster-Comedy ist. John, Suko und Shao kämpfen (S. 53-64). Und dieser Kampf gegen Thonios und Lilith ist in seiner erzählerischen Struktur ideal – mit zwei Abstrichen:
Zum einen kommt die Konfrontation mit Lilith nicht viel, aber dann doch etwas zu kurz (S. 64). Es war knapp eine halbe Seite und ich hätte mir eine ganze Seite gewünscht.
Zum zweiten gab es in der parallelen Erzählperspektive des Restaurant-Kampfes (Suko, Shao) eine Stolperstelle. Nachdem Suko und Shao ins Restaurant gekommen sind, trennen sich ihre Perspektiven. Suko unterhält sich mit Frederik Beauchart und Shao hat es mit Isabel Munro/Lilith zu tun. Suko plaudert mit Beauchard, dann bricht die Schlange aus dem Boden und frisst den ersten Bodyguard. Danach: Schnitt! Noch einmal zurück. Shao unterhält sich mit Lilith und dann kommt die Schlange noch einmal aus dem Boden. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Erzählung von Sukos Unterhaltung an einem anderen Punkt angehalten worden wäre (bevor die Schlange kam) – dann Überleitung zu Shao – dann die Schlange – und dann wieder Suko und jetzt kann die Schlange loslegen. Auf diese Art behält man die Aufteilung in die gewohnten Stern-Abschnitte bei und der Spannungsbogen steigt beständig an. Man könnte natürlich auch von dem gewohnten Muster (ein Stern-Abschnitt = eine erzählerische Perspektive) abweichen und innerhalb eines Abschnitts zwischen den Perspektiven der Figuren wechseln.
Tolle Figuren
Überhaupt: die Figuren! Ich liebe diese Menge an Figuren, die IRH mit kurzen, knappen Strichen so eindrücklich zeichnet. Das ist wunderschön. Mein Höhepunkt ist der Old Duke. Der alte Mann erinnert sich, dass er vor Jahren seine Familie verloren hat: „Das war jetzt bereits so viele Jahre her, dass es ihm manchmal vorkam, als ob er die Erinnerungen eines Fremden in sich tragen würde“ (S. 23). Das ist so schön erzählt! Oder als Beauchart gut gelaunt plant, das Restaurant in Schutt und Asche zu legen, gibt es auf einmal einen ganz kurzen Wechsel der erzählerischen Perspektive zu seinem Leibwächter Ernie: „Ernie nickte nur, doch so ganz konnte er die Euphorie seines Chefs nicht teilen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus“ (S. 30). Ebenfalls großartig. Dazu schreibt IRH dann auch noch exzellente Dialoge auf den Punkt. Hier eines meiner Lieblings-Beispiele. Ein Dialog zwischen John und Beauchart (S. 20):
Zitat:
- Soll das ein Verhör werden?
- Sie beide haben vor einigen Jahren für Costello gearbeitet.
- Das haben viele.
- Sie wissen, welche Gerüchte es über seinen Tod gab.
- Auch Gerüchte gibt es viele.
- Er hat gemeinsame Sache mit Vampiren gemacht.
Beauchart lachte:
- Seien Sie nicht albern.
Ich könnte das stundenlang lesen! Großartig!
Einzig und allein Shao hat mir in den Dialogen nicht so gut gefallen, aber ich weiß noch nicht warum.
Meine Lektüre
Auch wenn ich nicht alles verstehe, was in hier passiert und obwohl ich gerne viel mehr Fußnoten gehabt hätte, halte ich den lautlos gleitenden Tod für eine sehr, sehr gute Geschichte! Danke!
Am Anfang war... - Was war nochmal am Anfang?
Aus heutiger Sicht bewertet!
Das Cover aus "Shutterstock" gefällt mir nicht besonders. Ich hatte einen klischeeshaften Schlangen-Roman erwartet.
Aber GANZ falsch gedacht.
Im Vorgleich zum vorher gelesenen "Arena der Werwölfe" gehts hier schreibtechnisch einen großsen Schritt nach vorne. Ich würde sogar sagen, das dies die erste "Großtat" von IRH mit seinem 5. JS Roman ist. 2-4 habe ich allerdings noch nicht😎.
Eine großartige Geschichte, die im Mafia-Milleu von London spielt. Der Name Asmodina fällt auch. Die Szenen im Restaurant sind ganz toll geschrieben. Höchster Unterhaltungsgrad.
Daher "TOP".