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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Wieder einmal habe ich mir diesen Klassiker gegönnt, und wieder einmal war es um mich geschehen... __________________
Hugh Walker hat es erneut geschafft, mich durch seinen mitreißenden Stil voll in seinen Bann zu ziehen. Dieser Roman ist für mich einer der besten Gruselheftromane aller Zeiten. Das kann ich wirklich völlig ohne Übertreibung sagen. Mit diesem ersten VHR zeigte der Pabel Verlag damals, in welche Richtung es bei dieser Reihe gehen sollte. Dabei hob sich das Niveau deutlich ab von den Reihen anderer Verlage, z.B. Basteis Gespenster-Krimi. Speziell Walkers Romane waren echte Highlights. Was man jedoch nicht verschweigen sollte ist die Tatsache, dass sich seine Werke zum Teil recht ähnlich sind in manchen Punkten. Das fällt aber auch nur dann auf, wenn man sie nacheinander weg liest.
Für seinen ersten Roman "Vampire unter uns", zog er jedoch schon sämtliche Register seiner schriftstellerischen Fähigkeiten. Es sind einfach die kleinen, feinen Details und Kniffe, welche die Geschichte für mich so besonders machen. Sehr oft habe ich einfach nicht das Gefühl, einen Heftroman vor mir zu haben, wenn ich diese Story lese. Das mag an der Intensität der geschilderten Ereignisse liegen, den eingestreuten philosophischen Gedanken, oder einfach an den zum Teil sehr gezielt eingesetzten literarischen Stilmitteln. Als Beispiel für Letztere steht für mich die Verwendung des Präsens im Finale des Romans. Dies wirkt so real und beängstigend, obwohl es zeitgleich eigentlich nicht mehr als einen surrealen und verstörenden Traum beschreibt... Das hat für mich dann tatsächlich nichts mehr mit "Groschenroman" zu tun, sondern wäre es wert, in etwas geschliffener Form als literarisches Werk neu veröffentlicht zu werden. Leider haben sich sehr wenige Heftromanautoren die Mühe gegeben, auf diese Art zu schreiben.
An manchen Stellen spürt man ein wenig, dass es wohl etwas zu viel Stoff für ein einzelnes Heft war (ursprünglich wollte der Autor aus der Story drei Romane machen, der Verlag forderte jedoch, das gesamte Material in einem Heft unterzubringen). Natürlich weist der Roman auch sehr viele typische Merkmale eines "Schund-Horror-Romans" auf (das meine ich, wie so oft wenn ich von Trash, oder B-Movie Charme rede, nicht negativ!), aber die Art und Weise, wie das Ganze dann wiederum literarisch verpackt ist, sorgte bei mir für viele Gänsehautmomente, wie ich sie sonst etwa bei Lovecraft verspüre. Eine gewisse Ästhetik wohnt dem inne, welche auf jeden Fall beweist, dass der Verfasser hinter seinem Werk stand und eben nicht einfach nur eine stumpfe Auftragsarbeit von Verlagsseite verfasste.
Eine weitere Besonderheit ist für mich die, dass hier versucht wurde den Vampir-Mythos zu erklären. Dies vollzieht sich für mich durchaus glaubhaft und auch wiederum literarisch, im Bereich der Phantasie des Autors, auf hohem Niveau.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
Also ich kann mich der Begeisterung meines Vorschreibers nicht anschliessen! Für mich war das bestenfalls ein mittelmässiger Vampir-Roman! Nach nicht einmal der hälfte des Romans war ich versucht den Roman einfach nicht weiter zu lesen, was ich eigentlich noch nie gemacht habe! __________________
Hab mich dann aber doch aufgerafft diesen Roman zu ende zu lesen!
Wie gesagt, in meinen Augen allenfalls ein "mittel"!
Peter Mertens vermutet, dass ihn seine Frau Martha betrügt. Denn jedesmal wenn er nach hause kommt, hört er eine männliche Stimme aus dem gemeinsamen Schlafzimmer. Doch nicht nur das, auch den Schatten seines vermutlichen Nebenbuhlers meint er von der Straße aus mehrmals erkannt zu haben. Aber jedesmal wenn er die Tür aufreißt, gibt es keine Spur von dem vermeintlichen Liebhaber. Peter Mertens läßt sich von seinen Fehlschlägen aber nicht beirren. Er greift zu einer List. Er installiert ein Tonbandgerät im Schlafzimmer und beauftragt zeitgleich das Detektivbüro Hammerstock. Beim Abhören des Tonbandes kommt es aber zu einem erneuten Phänomen. Peter hört nämlich nur die Stimme seiner Frau und die verdächtigen Nebengeräusche die ein knarrendes Bett verursachen. Auch die vor dem Haus positionierten Detektive sehen ausser ein Schemen an der Hauswand nichts. Man bedenke dabei, dass sich die Wohnung der Mertens im sechsten Stock befindet. Doch kurze Zeit später scheint Hammerstock ne Spur aufgenommen zu haben. Diese führt ihn geradlings nach Elbenburg bzw. zum dort ansässigen Friedhof. Doch damit noch nicht genug, platzt kurz darauf die Bombe. Denn kein geringerer als Willi Martin soll mit Martha Mertens geschlafen haben. Das Kuriose daran ist, dass es sich bei Willie Martin nicht nur um Marthas ersten Mann handelt, sondern auch um den bereits vor fünf Jahren an Leukämie verstorbenen. Doch wenn man jetzt meint es geht nicht mehr verwirrender, der kennt halt Hugh Walker nicht Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 01.10.2013 22:26. . Denn zum allen Überfluss ist Martha noch schwanger .....von wem fragt ihr ? .....von Willie Martin. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, wie so etwas nur möglich sein kann ?. Nein, nicht wie ihr jetzt denkt die blauen Pillen seien die Ursache für das Phänomen. Kein geringerer als Malasse der Magier zeigt sich dafür verantwortlich. Als "klein Willie" dann endlich zur Welt kommt, scheint das Familienglück der Mertens perfekt zu sein ....aber auch nur fast
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Fazit:
Das isser nun ..... mein erster Ausflug im Vampir-Horror-Roman-Kosmos. Ich muss gestehen, es hatte sich gelohnt. Wicket's Schilderung kam meiner Wahrnehmung schon ganz nahe. Mir gefiel der Schachzug vom Autor, seinen Protagonisten Peter Mertens aus der "Ich-Perspektive" agieren/erzählen zu lassen. Walker gelang es hervorragend die Charaktere zu positionieren. Desweiteren lebte die Geschichte von seiner düsteren Atmosphäre. Besonders der "kleine Willie" hatte es mir angetan .....was für ein Balg . Die Figur erinnerte mich einwenig an "das Kind Gabriel aus dem Vampira-Kosmos. Gerade die Szenen im Mutterleib bzw. seine Boshaftigkeit kamen gut rüber. Überhaupt fand ich es mal interessant, einen (für mich) ganz anderen Vampir-Roman zu lesen. Auch das Finale konnte mich letztendlich überzeugen. Es muss ja nicht immer ein "Happy End" sein oder ?
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Bewertung:
Der Roman bekommt von mir gute vier von fünf Fledermäuse.
Cover:
Das Dämonenland-Cover von Jad gefällt mir nicht so gut. Dafür das vom Vampir-Horror-Roman um so mehr. Hier hat der Künstler (Carolus Adrianus Maria Thole) ne ganz andere Schippe draufgelegt .
Ich fand den Roman ziemlich gut. Mal was anderes. Allerdings hatte er dann doch nicht soviel Tiefgang, wie ich erhoffte. Aber es reicht für 4 von 5 Vampirbälgern.
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Einen davon lese ich als nächstes: JS Classics 21, JS TB 11, MX 23, G.F. Unger SE 13, PR 11, Vampira 5, Isaac Kane 12, Die Vagabunden 12
Deutschlands erste Reihe mit unheimlichen Romanen im Heftformat öffnete ihre Pforten mit einer ungewöhnlichen Vampirgeschichte eines österreichischen Autors, die von einer Originalität und Qualität ist, die der Verfasser über Jahre hinweg halten konnte, ihm eine treue Anhängerschaft sicherte und somit der Behauptung vom Propheten im eigenen Land Lügen strafte. __________________
Anders als bei seinen anderen Werken, die zum Teil surreale Dimensionen annahmen, blieb dieses Werk von der Form her eher traditionell. Auch hier der Sprung direkt in die Handlung, die stetig zu steigern der Autor meisterhaft verstand und die doch ganz anders endet, als es zunächst den Anschein hatte. Diese Unberechenbarkeit des Autors übertrug sich stets als Mysterium unterschwellig auf die Handlung und sorgte so für zusätzlichen Nervenkitzel.
Die Hauptfigur des Romans ist mit einer Witwe verheiratet, deren erster Mann aber gar nicht so tot ist wie man glaubt. Auf der Suche nach der Wahrheit gerät der Erzähler in einen Teufelskreis, aus dem ein Entkommen nicht mehr möglich ist; er scheitert sogar daran, sein Leben zu retten. Erst als er selbst zu einer Kreatur der Nacht wird, versteht er die Beweggründe der Anderen, zu denen nur auch er gehört.
Straßls Vampire gieren nicht nur nach Menschenblut, sie verlangen wieder nach dem, was ihnen als Grenzgänger zwischen den Daseinsformen versagt bleibt: Sie wollen das Leben wieder. Und damit verlässt der Autor die Überlieferung und geht einen Schritt weiter in der Evolution von Hell und Dunkel, der Annäherung von Tag und Nacht und ihren Wesen, die doch einer gemeinsamen Wurzel entspringen. Den Anfangs- und Schlussszenen kommt somit eine Schlüsselfunktion zu. Denn obwohl das Szenario identisch ist, hat sich das Geschehen völlig gewandelt: Menschen werden zu Vampiren - und Vampire wieder zu Menschen.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene