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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
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Zitat:
Original von Redaktion Zamorra
Der diesjährige Vincent-Preis in der Kategorie Bester Heftroman ging an: (Tusch!)
Adrian Doyle: Professor Zamorra 1205-1208
1205 Ein Flüstern in der Tiefe (1.Teil)
1206 Ritter der Nacht (2.Teil)
1207 Orden der Nacht (3.Teil)
1208 Festung der Nacht (4.Teil)
2. Michael Blihall: Die Belagerung (Gespenster-Krimi 83)
3. Oliver Müller: Die toten Mönche von Llamphong (Professor Zamorra 1209)
4. Thomas Williams: Im Bann der Hexe (John Sinclair 221
5. Rafael Marques: Gespenster Krimi 39-40
39 Dunkle Seelen (1.Teil)
40 Paladin (2.Teil
Herzlichen Glückwunsch! Und natürlich weiter so!!!
Mein Glückwunsch geht auch an Oliver für den sensationellen 3. Platz! Und natürlich an alle anderen Platzierten!
Auch beim Sonderpreis gibt es Erfreuliches zu vermelden:
Professor Zamora schaffte es als die älteste noch regelmäßig und durchgehend erscheinende deutsche Horrorserie auf Platz 2!
Glückwunsch an alle Beteiligten. Ganz besonders an Adrian Doyle und Oliver Müller zu ihren großen und verdienten Erfolgen.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
"Carrie folgt dem geheimnisvollen Ruf nach Peru. Als sie die Wahrheit erfährt, ist es zu spät für eine Umkehr." Zamorra hat jetzt Untertitel! zu Beginn des ersten Romans des preisgekrönten Vierteilers sind wir wieder in der Vergangenheit, der Autor liebt ja solche Ausflüge. diesmal also Peru, 1915. Pepe Diaz (und sein Esel) sind im Gebirge den Gezeiten ausgeliefert, suchen Schutz und finden - Aliens? Dämonen?
gleich nach dem Teaser schleudert uns der Herr Weinland in die Gegenwart, und die ist eine brutale. der Golem aus Band 1154 hat es in ein Frachtflugzeug von Prag nach Lima geschafft, und wie weiland Dracula auf der Demeter wütet auch unser Golem unter der Besatzung. er scheint allerdings auf Diät zu sein, er verspeist nur den Copiloten, der Pilot darf dann beim Absturz der Maschine sterben. denn der Golem hat ein Ziel - den Ort der Nacra-Kratzereien. und einfach landen geht dort offenbar nicht.
der Autor blendet um zu Carrie, die wie der Golem auch "gerufen" wurde. sie hat ihr Basislager in Lima aufgeschlagen, fährt aber regelmäßig zu den Kratzstellen, die sie magisch anziehen, aber letztlich passiert da nie was. zum Ausgleich des Hormonhaushalts, sie ist ja wieder knackige 30, und zum Zeitvertreib zwischen den Ausflügen ins Nazca-Gebirge, hängt sie mit einem jungen Barbesitzer ab, der bei ihr auch seinen Mann stehen darf. just dieser Miguel ist der Urenkel des eingangs erwähnten Pepe, dessen Geschichte nun ans Licht kommt. der Tatarabuelo (Urgroßvater) wird dereinst von einem Wetterschlag überrascht, und entdeckt dabei einen Fremden, der von einer Art Mondlichtaura umflossen ist, und der in einem plötzlich da gewesenen Spalt verschwindet. Pepe steigt ebenfalls in diesen Spalt, und gelangt in ein Labyrinth, aus dem er nach ein paar Stunden Herumirren wieder herauskommt und heimkehrt - nur um von seiner Familie zu hören, dass er tatsächlich Wochen, nicht Stunden verschwunden war. im Labyrinth habe er ein unverständliches Flüstern gehört, Hunderte von Stimmen, die in einer unbekannten Sprache auf ihn einredeten. als die Dörfler Nachschau halten, finden sie allerdings weder den Spalt noch das Labyrinth. doch Carrie weiß gleich, was es geschlagen hat - dieser Fremde kann nur ein Amulettträger gewesen sein!
so ein Flugzeugabsturz bleibt nicht unbemerkt, selbst der Professor und Nicole kriegen das mit, auf Bildern von der Absturzstelle sehen sie ein Amulett, und schalten ihren frz. Geheimdienstkumpel Onyx/ Rifaud ein. der wiederum alarmiert den befreundeten Dienst in Peru, ein Bärendienst, die losgeschickte Sondereinheit wird nämlich vom Golem inhaliert. der verschwindet denn auch mitsamt Amulett.
und Carrie? von ihren Visionen geplagt fährt sie immer wieder zum Ort mit diesen Geoglyphen, und eines Tages öffnet sich tatsächlich eine Spalte, und heraus steigt ihr neuer Lieblingsfeind - Agadir!
Fazit
ein sehr dichter Roman, nix passiert zufällig und ohne Grund, auch wenn Zammy das so sehen will, was ich wiederum komisch finde. gerade unser Professor sollte ja mittlerweile aufgrund all seiner Erlebnisse nachgerade paranoid sein, und den Teufel hinter jedem Stein vermuten.
an Carrie hab ich mich schon gewöhnt, mir gefällt, wie skrupellos sie vorgeht; der Lover ist nützlich? ok, er darf noch ein wenig weiterleben, entsorgt sie ihn halt später (Spoiler: Agadir nimmt ihr das ab). dass sie dabei selbst eine Getriebene, ja Unwissende ist, passt für mich ins Bild.
unsere Schloßbesitzer stehen hier ein wenig neben sich, dafür ist Onyx um so engagierter. dass ein Geheimdienst es allerdings schafft, in einem kaum alliierten Land so einen Rieseneinsatz zu organisieren, noch dazu ohne nennenswerte Infos bzw. erkennbarer Gefahrenlage (es geht um ein mickriges Amulett), scheint mir im real life nicht wahrscheinlich. aber gut, großes Kino, das der Autor hier vorführt, warum nicht.
aber ist das alles spannend? jein. ich fühl mich beim Lesen ähnlich wie Carrie, statt Antworten kriege ich nur neue Rätsel serviert. das alles endet in einem Cliffhanger erster Ordnung, oder besser einem Aufhänger, um endlich die Historie von Herrn Rufus und seinen 999 Luftballons, sorry, Amuletten zu erfahren.
für diesen Vierteilerauftakt webt der Autor wieder geschickt ein Gespinst mit vielen Knoten, ich bin damit ein wenig überfordert. sprachlich wie stilistisch wieder makellos, geht es irgendwie nicht richtig weiter, der zweite Teil wird offenbar ein Erklärroman - ich bleibe neugierig. dieser Auftakt kriegt erstmal 4 von 6 Punkten.