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Einen waschechten MX-Western habe ich von Michael Edelbrock nicht erwartet. Dafür hat MX doch einen richtigen Western-Autor an Bord. Aber ich bin zufrieden. Ein schönes Abenteuer der Woche und der Skinwalker bringt die richtige Würze in die Handlung. Ok, wie die Helden dahinter kommen, wer der Skinwalker aktuell ist, ist einem schlimmen Heftromanzufallszufall zu verdanken. Sowas bin ich von Michael Edelbrock echt nicht gewohnt. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt.
Macht SEHR GUTe
(8 von 10 Kometen) und 4 Sterne im Maddraxikon. Für 5 reicht es leider nicht ganz.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Vorab: Hier wird dem Unbehagen gr0ßzügig Raum gegeben, das sich beim Lesen der letzten Episoden bereits zunehmend bei mir breit gemacht hat. Die Prämisse des aktuellen Zyklus' ist nicht nur irgendwie dünn, sie drängt dem Titelhelden und seiner barbarischen Begleitung eine politische Grundhaltung auf, die mir nicht so wirklich schmecken mag. Michael Edelbrock benennt diesen Konflikt deutlich: Ein indigener Gebietsanspruch gerät in Konflikt mit Ölforderungsinteressen der "fortschrittsorientierten" Interessengruppen der postapokalyptischen Welt, die "Wiederaufbau" betreiben will. Also die Fehler der Vergangenheit wiederholen möchte: Raubbau, Ausbeutung, Unterdrückung. Gekonnt nutzt der Autor dieses Handlungsmotiv, das uns seit Karl May bestens vertraut ist, um Matts Gewissenskonflikt, Aruulas Identitätskonflikt und den faulen Frieden mit dem einstigen Serienantagonisten Kormak zu thematisieren. Es wurde Zeit. Dass Matt in der Conclusio die "Fortschrittsinteressen" für dann doch irgendwie berechtigt hält und einen Kompromiß mit den ursprünglich Angegriffenen aushandelt, ist wohl dem Fortgang der Reihe geschuldet. Denn ganz klar: Das zentralistsische Hegemoniestreben eines demokratisch nicht im Geringsten legitimierten "Weltrats" ist auch hier die Verlängerung jener postkolonialen Grundhaltung, die die Werte des stärkeren Players im Globalen Geschehen per se als richtig ansieht, nur ihre Umsetzung kritisiert. Hier hinterfragt Matt. Meiner Meinung nach hinterfragt er noch nicht genug. Aber egal, der gesellschaftliche Diskurs über diese Themen ist voll im Gange, inklusive Backlash von rechts. Dass eine Heftchenreihe das aufgreift, ist spitze! Schließlich ist es ja die Aufgabe der Romane, zu unterhalten, und nicht politische Pamphlete zu verfassen, zumal es in der Leser/innenschaft sicherlich unterschiedliche Auffassungen über die Legitimität der geopolitischen Bestrebungen des Weltrats geben dürfte.
Zum Roman selbst: Edelbrock schreibt nach wie vor sehr gut. Das sprachliche-erzählerische Niveau ist gewohnt hoch, die Verquickung hydritischer Technologie mit bestens recherchierter Geschichte und Mythologie der Navajo-Kulturen funktioniert und begeistert.
Einzig beim Coverbild liefert Nestor Taylor schlechter als gewohnt: Verbogene Perspektiven und unispiriert-hölzerne Dynamik.