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Im letzten Heft habe ich mir noch gewünscht, dass Lucy Guth sich mal wieder an einem Grusler versucht. Und tatsächlich geht es hier um ein Spukhaus, mit paranormalen Elementen. Oder auch nicht, dieser Aspekt der Geschichte bleibt im Gegensatz zum „Haus auf dem Hügel“ leider total offen.
An sich hat mir die Grundidee gefallen. Schönes Spukhaus, schöne Hintergrundgeschichte, interessante „Vergangenheitsabsätze der Woche“, verpackt in Aruulas Lausch-Visionen. Da kann ich mich absolut nicht beklagen.
Was mich aber enorm genervt hat, ist die übliche „Guth-Formel“. Eingesponnen in den Schauplatz der Woche ist ein weiterer feministischer Frauenroman. Junge Frauen werden Opfer von bösen Männern. Die immer vom gleichen Typ sind. Verbitterte Incels, die wütend und eifersüchtig sind, dass sie keine Freundin abbekommen und von Frauen Ablehnung erfahren. So war mir schon relativ früh klar, wer wohl der Bösewicht im Schafspelz sein wird. Man kann es sich bei den Beschreibungen der Autorin als aufmerksamer Leser einfach denken. Es wäre schön, wenn Lucy Guth mal von ihrem Schema F abweichen würde. Aber das passt wohl nicht in die reale Metabotschaft, die sie vermitteln will.
Dem Spukhaus würde ich mindestens sehr gute 8 Punkte geben, aber der ewig gleiche Typ Bösewicht der Woche macht mir echt alles kaputt. Na gut, da die Hefte in diesem Zyklus im Durchschnitt ziemlich schwach sind, war das schon ein Highlight. GUTe
(7 von 10 Kometen) und knappe 4 Sterne im Maddraxikon.
PS. Aus Mangel an Leserbriefen hat Mad Mike einige Kommentare aus unserem Forum abgedruckt und sich dazu geäußert. Die Werbung ist immer gut, da habe ich mich gefreut. Und ich muss jetzt endlich mal einen Leserbrief zum letzten Zyklus schreiben, wenn er wirklich neues Material braucht!
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Atmosphärisch ging es nun von den energiegeladenen Cthulhu zu den kriminalistischen Spuckhaus. __________________
Eine Geschichte die konstruktiv auf mich wirkte. Der Gipfel von Fahrlässigkeit, eine brennende Fackel in ein Kellergewölbe zu werfen. Am Kellerboden befanden sich von fünf Etagen, die trockenen Holzbretter- und abgebrochen Balken. Welchen Teufel die „Polizei“ von Jan José veranlasst das Haus nach zwölf vermissten Mädchen noch immer nicht zu durchsuchen, steht ja geschrieben. Der Höhenpunkt von Feigheit oder Pflichtverweigerung wäre wohl der Polizeichef, welcher als Vater seiner vermissten Tochter es nicht wagt das Haus zu durchsuchen. Natürlich muss die Umgebung zwölfmal erfolglos - so ein dreizehntes Mal abgesucht werden oder ist es einfach nur der Versuch zusammenhängendes mit Logikfehlern, als eine Ortschaft von Psychopaten zu tarnen, welche ihre blonden Töchter als Hexen einkerkern und Deputy Myers als einziger Held versucht schlimmeres zu verhindern? Gut das Aruula und Matt auch ohne technische Hilfsmittel dies sofort erkannt haben.
Die ehrwürdige Villa als Gespenster-Krimi zu installieren hatte seine atmosphärischen besonderen Momente, wohl beabsichtigt die postapokalyptische Welt wie ein Fremdkörper wirken zu lassen. Diesbezüglich sicherlich hervorgehoben wie Matt, als realistisch denkender Mensch, im Gegensatz zu der mental begabten und religiösen Aruula, ein wesentlich breiteres Spektrum für das Übernatürliche bereithält. Die Autorin spekuliert gelungen mit der Wahrheit um das Spiel des Lebens.
Lucy Guth spielt anscheinend gerne mit doppelter Atmosphäre, zwischen der sinnlichen und der übersinnlichen und passt auch GUT zu diesen Zyklus als Einladung um neue Leser.