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31.05.2025 18:35
Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 175: Der Knochenfürst
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Der Knochenfürst

St. Frideswida in Sussex, im Jahr 1650

Thaddäus Johnson, feuriger Prediger der englischen Staatskirche in St. Frideswida, hatte allen Grund, mit sich zufrieden zu sein. Mutiger als seine Vorgänger, hatte er energisch durchgegriffen gegen den üblen alten Kult, bei dem in Pelzen und Tiermasken vermummte Männer um den steinzeitlichen Tumulus auf dem Kings Hill herumtanzten und gräuliche Opfer darbrachten. Einen nach dem anderen hatte er sie zu sich gerufen und sie vor die Wahl gestellt: Entweder sie beendeten ihr lästerliches, blutiges Treiben, oder er würde sie öffentlich exkommunizieren und zu Teufelsdienern erklären. Die Familie Salton - die Hauptschuldigen - war angesichts dieser Drohung in die Knie gegangen und hatte abgeschworen. Damit waren Thaddäus zufrieden und auch die Saltons, die eine harte Kirchenstrafe zu Aussätzigen im eigenen Dorf gemacht hätte. Unzufrieden war allein jener jahrtausendealte Schamanenkönig, den man den Knochenfürst nannte - er, der so lange die Verehrung seiner Anhänger genossen hatte und nun plötzlich darauf verzichten musste.

Geschrieben von Camilla Brandner

Erscheinungsdatum: 21.06.2025

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Beiträge: 15

12.07.2025 17:29
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Camilla Brandner gehört für mich unangefochten zu den besten AutorInnen der „Gespenster-Krimi“-Reihe. Mir fällt nichts ein, was ich an ihren Romanen kritisieren könnte. Die Handlung ist stets interessant, gut recherchiert und überzeugt entweder durch einen historischen Rahmen – wie im „Seuchendämon“ bei der geschätzten Fotografin Fräulein Emily Primus – oder wie hier im „Knochenfürsten“ durch einen düsteren Mythos, der selbst einen gestandenen Priester an den Rand seines Glaubens bringt. Besonders schätze ich ihre Fähigkeit, schräge Figuren lebendig und unterhaltsam zu beschreiben. Kaum jemand in der Reihe kann so markante Charaktere zeichnen wie sie.
Anders als der aus anderen Heften bekannte Pfarrer Rowland agiert im Knochenfürsten ein gutaussehender Kirchenmann, der zunächst nicht gewillt ist, sich auf den merkwürdigen „Zauber“ einzulassen. Pastor Elliott muss sich erst einmal mit abergläubischen Dorfbewohnern herumschlagen. Deren Geisterglaube entpuppt sich, wie man ahnt, dann als sehr real. Die Geschichte wirkt in der Darstellung der Rituale und der dörflichen Traditionen so stimmig und glaubhaft, dass man irgendwann vergisst, dass es sich letztlich bei der Handlung um Fiktion handelt. Und dann geht es "gruselkrimitechnisch" wirklich ans Eingemachte.
Richtig stark wird der Roman durch Brandners Sinn für Humor. Der zieht sich nicht nur durch die Handlung, sondern zeigt sich schon im Stil – etwa bei den detailreichen Beschreibungen der Streitereien unter den Dörflern. Was leicht ins Alberne abdriften könnte, wird hier zu guter und kurzweiliger Unterhaltung, die immer wieder zum Schmunzeln einlädt.
Wichtig ist aber – und das gelingt ihr (wie oben angedeutet) auch – dass ein anständiger Grusel nicht zu kurz kommt. Es müssen nicht gleich tonnenweise Dämonen heraufbeschworen werden. Im Gegenteil: Ein vermeintlich kluger Rabe an der Seite des Knochenfürsten reicht. Auch wenn beide – wie sich herausstellt – nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte sind.
Die unheimlichen Ereignisse in der Pfarrkirche bleiben in dem Heft lange rätselhaft. Als Leser ist man am Ende froh, dass man – wie Hedda Wilton, die Pfarrköchin – nicht nachts allein in die Kirche muss, nur weil man seine Handschuhe vergessen hat. Besser wie Fräulein Wilton ein Glas Sherry und ab ins Bett.
Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen. Hat man einmal angefangen, legt man ihn nicht mehr aus der Hand. Die Auflösung überrascht – garantiert. Fazit: Camilla Brandner liefert hier zweifellos großartige Unterhaltung im Sinne der Serie ab.

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Dabei seit: 23.11.2019
Beiträge: 531

18.07.2025 20:06
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Zitat:
Original von Verdi-Fan
Camilla Brandner gehört für mich unangefochten zu den besten AutorInnen der „Gespenster-Krimi“-Reihe. Mir fällt nichts ein, was ich an ihren Romanen kritisieren könnte. Die Handlung ist stets interessant, gut recherchiert und überzeugt entweder durch einen historischen Rahmen – wie im „Seuchendämon“ bei der geschätzten Fotografin Fräulein Emily Primus – oder wie hier im „Knochenfürsten“ durch einen düsteren Mythos, der selbst einen gestandenen Priester an den Rand seines Glaubens bringt. Besonders schätze ich ihre Fähigkeit, schräge Figuren lebendig und unterhaltsam zu beschreiben. Kaum jemand in der Reihe kann so markante Charaktere zeichnen wie sie.


Stimmt schon alles irgendwie, was du sagst. Sie ist eine herausragende Autorin, die sehr viel mehr Aufmerksamkeit verdient als ihr zuteil wird. Trotzdem konnte ich mich mit ihren Subserien nie so richtig auf Dauer anfreunden. Zum Teil haben mich neuerdings aber auch die KI-generierten Titelbilder ziemlich abgetörnt.

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