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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Auf den ersten Blick und auch auf den zweiten, beim Studieren der Inhaltsangabe, könnte man meinen, eine Pastiche von Michael Endes "Unendlicher Geschichte" erworben zu haben. Doch weit gefehlt, denn das über 800 Seiten umfassende Werk ist eines der schönsten Märchen der deutschen Literatur. Was aber dieses Buch stark von den Stücken der Romantik unterscheidet, ist die eigentlich schon unterkühlt zu nennende Sprache, hinter der Fassade verspielten Fabulierens steht der berechnende Verstand des Verfassers. Den Leser erwartet ein Labyrinth aus eigentlicher Handlung und mit leichter Hand hingestreuter Episoden, die ihn ebenso wie die Hauptperson des Romans, den stillen Lauscher, immer wieder auf falsche Pfade locken (was sich aber nicht etwa verwirrend auswirkt, sondern, im Gegenteil, das Lesen noch reizvoller macht). Die schöne Aufmachung des Buches (ein Charakteristikum für diese Reihe) bietet auch viel für das Auge. Und wie eingangs kurz erwähnt, sei hier noch einmal gesagt: der Roman "Stein und Flöte" steht durchwegs auf eigenen Füßen, und Verbindungen zu bereits vorher erschienenen Werken zu suchen, wird sich als erfolglos erweisen.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene