Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Talis am 20.12.2024 09:41.
Und wenn der Kapuzenmann-Beauftragte des Forums das feststellt, dann stimmt das auch.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Mit dem heutigen Roman von Walter Appel endet für mich die Geschichte der Dämoneniller-Zweitausgabe. Die nächsten vier Bände von Martin Kay gehören zwar zum Zyklus, aber sie sind schon der Beginn der Zaubermond-DK-Geschichte Ende der Neunziger Jahre. Jetzt kam die Zeit der Newcomer-Autoren, die die Dämonenkiller-Geschichte aus ihrer Sicht schildern, die dabei oft nicht meinem Geschmack trafen. Vor 25 Jahren habe ich mich manchmal sehr aufgeregt. Heute sehe ich das gelassen. Jede Zeit hat ihre Berechtigung und an die Erstauflage kamen und kommen die neuen und alten (siehe Ernst Vlcek) Autoren nie richtig ran. Waren die meisten Romane in der Erstauflage - nach meiner bescheidenen Meinung - top, so sind die wenigsten Romane der dritten Ausgabe (Zaubermond-Verlag-Zeit) lesbar. Wie sagt man so schön: Geschmäcker sind halt verschieden.
Bereits Martin Kay/Martin Knöpper war ein Bruch nach dem Text von Earl Warren/Walter Appel. Schon der Schreibstil war mitunter erschreckend naiv, die Dämonen zeigten lächerliche menschliche Regungen und Verhaltensweisen und muteten viel zu oft nur wie böse Märchengestalten an, nicht wie Mitglieder der Schwarzen Familie in all den Jahren vorher.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Ich mache es wie versprochen kurz. Für alle die es ganz kurz wollen: Es ist alles so wie immer. Ich habe jetzt mehrere Tage für den Roman gebraucht und immer stückchenweise gelesen, dazwischen auch mal was Anderes.
Die Vergangenheitshandlung interessiert mich inzwischen gar nicht mehr. Da bin ich von Neal Davenport echt verwöhnt. Das hier liest sich nach uninspirierter Auftragsarbeit eines Vielschreibers, der sein monatliches Pensum schaffen muss. Am Ende hatte ich kurz die Hoffnung, dass da etwas eiskalt durchgezogen wird, wie ich es aus den guten alten DK kenne, aber nichts da.
In der Gegenwart werden Probleme zu einfach gelöst. Da gebe ich Olivaro die Schuld, der kurz auftaucht, weil Dorian ihn mit dem Kommandostab gerufen hat. Er kümmert sich um den Riesenkraken und reinigt das verseuchte Brunnenwasser, die Probleme die es am Ende des letzten Hefts als Cliffhanger gab. Dann verrät er Dorian, wie er Luguris Blutorgel zerstören kann. Woraufhin der Oberdämon keinen Bock mehr hat und die Belagerung auflöst. Als wäre das nicht genug, erzählt er Dorian auch noch, mit welchem Artefakt er Coco aus der Vergangenheit zurück holen kann und wo es zu finden ist. Er ist absolut dagegen, weil Coco in der Vergangenheit sterben muss und die Zeitlinie nicht verändert werden darf. Aber er erzählt es Dorian trotzdem und hofft, dass er seine große Liebe und Seelengefährtin sterben lässt. Wie dämlich ist der eigentlich, wieso hat er nicht einfach seine Klappe gehalten?
Gegenwarts-Olivaro ist also absolut gegen eine Veränderung der Zeitlinie, egal was es kostet. Vergangenheits-Olivaro ändert aber die Zeitlinie selbst, weil Coco ihn bei einem Zusammentreffen verspricht, dass er dadurch in der Gegenwart der Fürst der Finsternis wird. So lässt er Coco laufen, statt sie zu töten, wie Gegenwarts-Olivaro es für unabdingbar hält. Macht das Sinn? Keine Ahnung. Coco so lange in der Vergangenheit zu lassen und als zentrales Element einzubinden, war ein Fehler und führt zu den üblichen Logikfehlern. Bisher waren Gegenwart und Vergangenheit immer strikt getrennt (bis auf kurze Zeitreise-Abstecher) und es gab solche Wirren nicht.
Ist jetzt doch länger geworden, aber ich verzichte schon auf einige Punkte, die ich doch noch hätte. SCHLECHTe (4 von 10 Freaks), weil das alles keinen Sinn macht und von dem alten Olivaro kaum noch etwas übrig ist. Er war einst eine meiner Lieblingsfiguren, deshalb nimmt es mich so mit.
Das war jetzt (erstmal?) der letzte Warren, obwohl der Zyklus noch weiter geht. Mal sehen, was Martin Kay daraus macht.
Zitat:
Original von Talis
Mit dem heutigen Roman von Walter Appel endet für mich die Geschichte der Dämoneniller-Zweitausgabe. Die nächsten vier Bände von Martin Kay gehören zwar zum Zyklus, aber sie sind schon der Beginn der Zaubermond-DK-Geschichte Ende der Neunziger Jahre. Jetzt kam die Zeit der Newcomer-Autoren, die die Dämonenkiller-Geschichte aus ihrer Sicht schildern, die dabei oft nicht meinem Geschmack trafen.
Du stellst aber weiterhin die Threads rein und gibst ab und an einen Kommentar ab? Bitte?
Zitat:
Original von Talis
Heute sehe ich das gelassen. Jede Zeit hat ihre Berechtigung und an die Erstauflage kamen und kommen die neuen und alten (siehe Ernst Vlcek) Autoren nie richtig ran. Waren die meisten Romane in der Erstauflage - nach meiner bescheidenen Meinung - top, so sind die wenigsten Romane der dritten Ausgabe (Zaubermond-Verlag-Zeit) lesbar. Wie sagt man so schön: Geschmäcker sind halt verschieden.
Ich bin bei Sinclair gerade in der gleichen Situation wie du und wünschte, ich könnte es auch so sehen. Vielleicht reife ich ja auch und sehe das irgendwann lockerer.
Zitat:
Original von Olivaro
Bereits Martin Kay/Martin Knöpper war ein Bruch nach dem Text von Earl Warren/Walter Appel. Schon der Schreibstil war mitunter erschreckend naiv, die Dämonen zeigten lächerliche menschliche Regungen und Verhaltensweisen und muteten viel zu oft nur wie böse Märchengestalten an, nicht wie Mitglieder der Schwarzen Familie in all den Jahren vorher.
Ui.
Ich finde jetzt schon, dass die Dämonen 0815 geworden sind und nichts mehr mit den geschickt geschriebenen Obergegnern von damals gemeinsam haben. Das fing alles mit Luguri an. Asmodi, Olivaro und Alraune hatten echten Schneid. Ok, Asmodi eher weniger, aber deshalb wurde er ja gestürzt. Da gab es noch Konsequenzen für Dämonen, wenn sie nicht schlau agiert haben und immer auf ein Messer im Rücken vorbereitet waren. Und zugegeben, später gab es noch Baphomet und Rebecca in ihren ersten Heften.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Wie schon mehrfach erwähnt: Kurt Luif fehlt(e) an allen Ecken und Enden, und letztlich konnte mich bei Zaubermond nur noch Dennis Erhardt überzeugen.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Man konnte Dario Vandis (= Dennis Erhardt) zumindest attestieren, dass er mit Herzblut dabei und um authentisches DämonenKiller-Feeling bemüht war. Das waren tatsächlich die besten DK-Texte, die bei Zaubermond veröffentlicht wurden. Die Geschichten von Christian Montillon waren eigentlich immer gut geschrieben - aber DK ging irgendwie anders. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Waldfee am 28.12.2024 22:49.
Erschreckend fand ich allerdings immer, wie überaus schwach die späten Texte von Ernst Vlcek waren. Das ging schon arg in Richtung Unlesbarkeit.
Ich habe allerdings seit Daemon Mechanicus auch nicht mehr weitergelesen und somit die letzten 15 Jahre verpasst. Vermutlich wird sich meine Sichtweise da nicht mehr großartig ändern, aber man soll ja nie nie sagen
"Rosebud" C.F.Kane
[quote]Original von Das Gleichgewicht
Du stellst aber weiterhin die Threads rein und gibst ab und an einen Kommentar ab? Bitte?
Keine Angst, ich werde die Threads weiterhin einstellen und wenn ich Lust und Laune habe, gibt es auch Kommentare von mir. Nach jetzt 50 Jahren Lesereise mit Dorian Hunter und Coco Zamis kann ich mir manchmal bei wirren Fehlern von den Newcomer-Autoren meinen Kommentar nicht verkneifen...
Danke, Talis. Zusätzlich dazu, dass von den ehemaligen "Neulesern" keine Rezis mehr kommen, finde ich es sehr Schade, dass auch ihr alten Hasen euch zurückhaltet. __________________
Weil ihr keine unfaire subjektive Meckerkritik schreiben wollt?
Weil ihr euch die Nerven spart und mit dem Thema "DK Übernahme durch Zaubermond" abgeschlossen habt?
Ach kommt. Nehmt euch doch ein Beispiel an mir. Ok, war nur Spaß.
Naja, auf Zauberspiegel findet man viele interessante Kommentare und Berichte zu dieser Phase des DK. Die Seite ist seit einiger Zeit mein Begleitwerk zu den Heften.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Es ist weniger eine Frage des Wollens. Rebeccas Rache zum Beispiel hatte ich erst- und auch letztmals im Erscheinungsjahr 1998 gelesen; da bleibt nach 26 Jahren nichts mehr in konkreter Erinnerung, woraus sich für eine halbwegs aussagekräftige Rezension basteln ließe. Und sich all die bereits gelesenen Zaubermond-Bände nochmals vorzunehmen, steht nicht auf der Agenda.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Ich kann mit diesem Wirrwarr, in den sich Dorian Hunter / Dämonenkiller entwickelt hat, nicht mehr viel anfangen, aber ich habe sowieso nie verstanden, warum um diese Serie oft so ein Gewese gemacht wurde. Kann ja sein, dass es vor Urzeiten mal was Besonderes war. Aber wenn man die aktuellen Hefte vergleicht: Kann es sein, dass das Haus Zamis mittlerweile die bessere Serie ist?
Solche Fragen kann man pauschal wohl nicht beantworten. Es ist letztendlich immer eine Frage des individuellen Geschmacks, ob die Erwartungen erfüllt werden, die man in diese oder jene Serie hat und ob sie einen auch über einen längeren Zeitraum überzeugen kann und zudem keinen allzu starken Quallitätsschwankungen unterworfen ist. Gerade beim Dämonen-Killer und bei Coco Zamis trifft das letzte Kriterium in besonderem Maße zu. Und nein, nicht nur für die Leser aus "Urzeiten" steht der DK für eine originelle, spannende und abwechslungsreiche Serie, sondern auch für jene, die erst durch die Neuauflage bei Bastei dazugekommen sind. Wenn es anders wäre, würde die Serie nicht aktuell bereits mit Heft 165 in Renates Drehständer stehen.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Zitat:
Original von Schneedrache
Kann es sein, dass das Haus Zamis mittlerweile die bessere Serie ist?
Wie Olivaro so schön sagte, es ist eine Geschmacksache. Mir gefällt die Figur Coco Zamis aus den DK-Taschenbüchern und der Erstauflage um Klassen besser, als die Coco Zamis aus dem Haus nach dem Heft 17. Ab hier entwickelte sich die Geschichte von Coco in eine Richtung, die mir nicht gefällt.
Ob die Serie "Das Haus Zamis" mittlerweile besser ist, möchte ich bezweifeln, aber das ist meine persönliche Meinung.
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Zitat:
Original von Schneedrache
Ich kann mit diesem Wirrwarr, in den sich Dorian Hunter / Dämonenkiller entwickelt hat, nicht mehr viel anfangen, aber ich habe sowieso nie verstanden, warum um diese Serie oft so ein Gewese gemacht wurde. Kann ja sein, dass es vor Urzeiten mal was Besonderes war. Aber wenn man die aktuellen Hefte vergleicht: Kann es sein, dass das Haus Zamis mittlerweile die bessere Serie ist?
Als Neuleser der Zaubermondausgabe und dann Bastei-Auflage kann ich dir sagen, dass es auch für mich etwas Besonderes ist.
Und ich finde die Reihe auch in ihrer Übergangsphase deutlich besser als Haus Zamis. Kommt natürlich darauf an, worauf man Wert legt.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller