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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 141: Die Spur der Ratten
Das Zimmermädchen brach zusammen. Das Tablett entfiel ihren kraftlos gewordenen Händen. Sie musste längst schon von den Ratten zu Tode gebissen worden sein und konnte nur noch magisch belebt gewesen sein.
Dorian sah zwei graue Schatten auf sich zuspringen. Der einen Ratte konnte er ausweichen, die andere spießte er mit dem Kommandostab auf. Hinter ihm schrie Alfredo vor Entsetzen auf.
»Wir müssen fliehen«, rief Dorian. »Es sieht fast so aus, als wären die Ratten auf uns gehetzt worden.«
Sie eilten auf den Korridor hinaus. Die Ratten drängten sich dort so dicht, dass es kaum eine freie Lücke gab. Sie schritten über einen Teppich von Rattenkörpern ...
Dorian und Coco setzen die Suche nach ihrem Sohn Martin in Vigo in Galicien fort. Doch eine gegnerische Partei stellt sich ihnen in den Weg und hinterlässt eine erschreckende Fährte: die Spur der Ratten.
Die Spur der Ratten
Ernst Vlcek
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
20.01.2024
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 30 »Herrin der Fledermäuse«.
Ein namenloser Dämon liebt es, Menschen zu verderben und gegeneinander aufzubringen. Momentan hat er sich in Galicien niedergelassen und auch schon seine Freude an einigen Opfern.
Coco hat mal wieder kurz Geistkontakt zu ihrem Sohn. Er befindet sich auf einem Anwesen und ein Alfredo passt auf ihn auf. Alfredo kümmert sich um mehrere Jungs und Mädchen, die bei einer Mutter Arosa leben. Zufällig ist Arosa eines der Ziele des unbekannten Dämons. Genau so wie Helene, die leibliche Mutter von Alfredo. Vielleicht konnte man aus dieser Situation noch etwas herausholen. Die an diesem Drama beteiligten Personen waren bestimmt noch steigerungsfähig. Es war eine günstige Konstellation: Mutter Arosa – Alfredo – Helene Courbert. Sie waren alle drei zum Leiden verdammt. Und sie ahnten nicht, dass sie ihre Qual ihm zu verdanken hatten. Das machte den besonderen Reiz aus.
Später spaziert Coco am Hafen entlang, als sie zufällig Fischer dabei belauscht, wie sie von einem Fluch sprechen. Und von Ratten, die sich auf den Booten breitmachen. Sie beißen sich sogar durch die Hüllen der Schiffe, das müssen ganz besondere Ratten sein. Zurück im Hotel hat sich wohl jemand nach Coco erkundigt und wird später zurückkommen, um mit ihr zu sprechen. Es handelt sich um Alfredo, der von Martin erfahren hat, wo seine Eltern abgestiegen sind. “Sage uns, wo Martin ist. Oder hattest du den Eindruck, dass er mich nicht mag?“ „Nein, nein“, sagte Alfredo schnell. „Er hängt bestimmt sehr an Ihnen, aber – er fürchtet sich vor Theo. Deshalb darf ich Ihnen nicht verraten, wo er ist.“ Danke für nichts. Sie wollen gerade das Gespräch fortsetzen, als Ratten auftauchen und sie fliehen müssen. Die Ratten haben das Hotel überrannt und als sie wegfahren, blockieren immer wieder tausende von Ratten die Straßen. “Ich habe den Eindruck, dass uns die unsichtbare Macht in eine bestimmte Richtung drängen will“, schrie Dorian. Schließlich müssen sie sich trennen. Dorian schlägt sich allein durch, Coco beschützt Alfredo. Sie wollen sich später in Cambados treffen.
Dorian läuft dann irgendwelchen Werdämonen in die Arme. Bei ihnen ist Trigemus. Den hat er das letzte mal im Tempel des Hermes Trismegistos an der Seite von Luguri gesehen. Was wird da wieder für eine Teufelei ausgeheckt? “Wollen wir vorübergehend Waffenstillstand schließen?“, bot Trigemus an. „Ich habe dir einen Vorschlag zu machen, der dich sicher interessiert. Wir könnten zusammenarbeiten.“ In der Gegend versteckt sich einer der gestrandeten Janusköpfe. Den könnte man doch gemeinsam erledigen. Hoffentlich. Ich bin froh, wenn dieses Kapitel des DK endlich beendet ist.
Auf den Weg nach Cambados entwischt Alfonso und Coco muss allein weiter. In der Stadt sieht sie ihn dann zufällig wieder. Er spricht gerade mit Olivaro, also folgt sie ihnen und stellt sie zur Rede. Olivaro nennt sich hier Don Ibeira und hat natürlich mit Mutter Arosa zu tun. Das ist ein ganz engmaschiges Netz aus Lügen und Intrigen. Natürlich will er ihr noch immer nicht verraten, wo ihr Sohn untergebracht wurde. “Dir geht es doch gar nicht um Martin“, hielt Coco ihm vor. „Du verfolgst deine eigenen Ziele, und wahrscheinlich stört es nur deine Pläne, wenn ich meinen Sohn zu früh zurückbekomme.“ Der Januskopf schiebt alles auf Luguri. Auch die Falle, in die er die Helden im letzten Heft gelockt hat. Alles ein riesiges Missverständnis, er hat nur gute Vorsätze und will Martin schützen. Nun spannt er Coco erneut für seine Zwecke ein. “Ich behalte Martin so lange in meiner Obhut, bis ihr Trigemus zur Strecke gebracht habt. Nur so kann ich sicher sein, dass ihr euch voll für mich einsetzt.“ Wenn Olivaro der Januskopf ist, der von Trigemus gejagt wird, wird er als Hauptfigur der Reihe natürlich überleben.
Zur Hälfte des Abenteuers gibt es damit eine ganz interessante Konstellation. Dorian hat Trigemus versprochen, den Januskopf zu töten. Coco hat Olivaro versprochen, den Rattenpsycho zu töten. Das könnte für einige Spannung sorgen. Oder die Situation wird wenige Seiten später aufgelöst, als sie zusammentreffen. Trigemus lässt den Deal platzen und sperrt die Helden ein, um sich selbst um Olivaro zu kümmern. Schade.
Andernorts ist Mutter Arosa auf der Suche nach dem verschwundenen Alfredo. Wenn man den Bengel erwischt, landet er erstmal im Karzer. Hach, Ernst Vlcek und seine urigen Wörter, die ich erstmal googeln muss. Aber eigentlich interessiert mich nicht, was bei Martin und Theo abgeht. Und mit den ganzen anderen Nebenfiguren des Schauplatzes. Dass Martin Theo immer noch vertraut und sich manipulieren lässt, nach der Sache in Palermo…naja…man braucht es halt für den Plot. Und Coco ist ziemlich begriffsstutzig. Bei einem weiteren Geistkontakt erzählt Martin ihr von einem Turm mit einem blinkenden Licht darauf, der sich bei seinem Versteck befindet. Ja, was könnte das nur sein? Ich hätte jetzt mal geschaut, wo in der Gegend Leuchttürme stehen und dann herausgefiltert, welche direkt bei einem größeren Anwesen sind. Oder einem Kinderheim. Coco weiß auch, dass Martin sich in Gesellschaft anderer Kinder befindet. Aber was weiß ich schon.
Während Trigemus seine Falle vorbereitet, können sich Dorian und Coco ganz klassisch befreien. Ihre Werdämonen-Wache ist ein ziemlicher Trottel. Dorian zeigt ihm mal, wie sein Kommandostab funktioniert. Und schon haben sich die Helden vor den Augen des Dämons wegteleportiert, ein toller Trick. Sie wollen Olivaro warnen, kommen aber zu spät. Nur seinen abgeschlagenen Kopf finden sie. Coco lehnte zitternd am Türstock. „Das hat Olivaro nicht verdient“, sagte sie. „Wenn er offen zu uns gewesen wäre, hätte er dieses Schicksal nicht zu erleiden brauchen.“ Das wäre natürlich ein echter Kracher. Ich glaube trotzdem nicht daran. Irgendeine tolle Auflösung wird es dafür schon geben, wie Trigeminus getäuscht wurde.
Wenigstens hat Coco nun wieder Geistkontakt mit Martin und erfährt endlich, wo er sich befindet. Dank des tollen Kommandostabs können sie sich sofort dorthin teleportieren und gleichzeitig den Schergen des Rattendämons entkommen. Wie ich die Hermes-Artefakte hasse. Zum Glück gibt es andere Autoren, die sich ihrer nicht so regelmäßig bedienen.
Als sie das Anwesen erreichen, ist leider gerade ein weiterer Baphomet-Sabbat in Gange. Dabei gibt es aber Probleme. Mutter Arosa ist in Bedrängnis geraten. Ein Fremder ist aufgetaucht. Die Kinder wissen nicht, was sie tun sollen. Dorian begriff langsam, was das zu bedeuten hatte. Irgendjemand versuchte, Verwirrung zu stiften, sodass sich in dem allgemeinen Chaos niemand mehr zurechtfand. Und das schien ihm vortrefflich gelungen zu sein. Als hätte die Gegenseite gewusst, dass Dorian und Coco genau jetzt kommen. Auch Alfredo wurde inzwischen geschnappt und in den Karzer gesperrt. Die Helden befreien ihn und erfahren, dass man Martin wohl zum Leuchtturm gebracht hat.
Natürlich kommen sie erneut zu spät und natürlich ganz knapp. Wie lange will man das denn noch ziehen, langsam ermüdet es mich. Die Spukpiraten vom letzten Abenteuer (ich dachte deren Fluch ist beendet, weil Coco die Leiche des Magiers verbrannt hat?) haben Martin als ihr letztes Besatzungsmitglied aufgenommen und segeln davon. Und an Baphomet kommen sie auch nicht heran, der Kinddämon wurde von den Kultistinnen in Sicherheit gebracht. Am Ende offenbart sich ihnen Olivaro. Der Schock bei den Helden ist groß, bei mir eher weniger. Olivaro hat keine Ahnung, wovon Dorian und Coco sprechen. “Willst du etwa behaupten“, sagte Dorian misstrauisch, „dass du uns in Galicien zum ersten Mal gegenüberstehst? Streitest du ab, dass du uns nach Vigo bestellt und uns in der alten Zitadelle aufgetragen hast, den Fluch zu bannen, der auf der spanischen Galeone liegt? Und dass Coco dich in Cambados gestellt hat, als du dich als Don Ibeira ausgabst?“ Das bestreitet er in der Tat. Es war in den beiden Bänden ganz einfach ein anderer Januskopf, den sie für Olivaro gehalten haben, und der jetzt von Trigemus geköpft wurde. Na klar.
Immerhin – ganz so schlecht wie das letzte Heft ist dieses Abenteuer nicht. Gut aber auch nicht, oder auch nur solide. Ich hätte die beiden Geschichten von Ernst Vlcek auch auslassen können. Martin können sie mal wieder ganz knapp nicht retten. Gerade als sie ihn aufgespürt haben, schnappt ihn sich die Gegenseite. Dann gibt es das Rätsel um Olivaro, der die Helden in beiden Heften in eine Falle lockt und scheinbar gegen sie arbeitet. Eigentlich haben sie ein Bündnis mit ihm. Hat er die Seiten gewechselt? Dient er jetzt Luguri oder verfolgt er eigene Pläne? Ist das alles ein riesiges Missverständnis? Die Auflösung dieser Fragen ist ernüchternd. Olivaro hat gar nichts damit zu tun, ein anderer Januskopf hat sich einfach als Olivaro ausgegeben und der wurde jetzt vernichtet. Die Situation mit Martin und mit Olivaro ist also genau am gleichen Punkt, wie vor den Heften.
(4 von 10 Freaks) und ein ganz knappes MITTEL. Ich will nicht schon wieder ein Schlecht vergeben, obwohl es nicht ungerechtfertigt wäre. Hoffentlich passiert in den Folgebänden wirklich was und es ist nicht alles nur Schall und Rauch, um den Zyklus in die Länge zu ziehen.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller