Band 28: Palast der Knochen

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Band 28: Palast der Knochen

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Habibi Offline
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Band 28: Palast der Knochen

Beitrag von Habibi »

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Coco Zamis ist zurück in Wien und im Schoße ihrer Familie. Doch die Freude währt nicht lange: Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, macht Cocos Mutter Thekla ein Angebot mit Hintergedanken, dass diese nur ablehnen kann. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten. Asmodi tobt, und die Zamis sind gezwungen, Wien fluchtartig zu verlassen. Bei einem befreundeten Dämon in Antwerpen finden sie Unterschlupf – für kurze Zeit ...

Autoren: Catalina Corvo & Logan Dee

Quelle: http://www.zaubermond.de


Mit der Umstellung der Reihe auf Taschenbuch-Format wurden auch die ehemals gebundenen Ausgaben mit einem neuen Titelbild von Mark Freier und einem neuen Serientitel versehen. Hier nun das aktuelle Erscheinungsbild:

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Das Gleichgewicht Offline
Beiträge: 11027
Registriert: Mi Sep 24, 2008 7:52 pm

Beitrag von Das Gleichgewicht »

Palast der Knochen

von Catalina Corvo






Nocturno ist endlich Geschichte, aber die Überbleibsel des Hauptplots machen dem Zamisclan zu schaffen. Um diese wird sich hier gekümmert. Als Übergangsplot, bis zur nächsten großen Handlung sozusagen.


Obwohl Coco von Nocturno eine Statuette erhalten hat, mit der man Michael Zamis zurück verwandeln kann, wird das eigentlich dringlichste Problem überhaupt nicht erwähnt. Sehr Schade, wenn auch nicht überraschend für die Serie. Stattdessen geht es um den Deal zwischen Thekla und Asmodis, der jetzt offenbart wird. Sie soll sich bei einem Schwarzen Sabbat von ihm schwängern lassen und ihm sozusagen eine zweite Coco gebären, die nicht so widerspenstig ist. Alle Anwesenden sind ob dieser Enthüllung geschockt und total dagegen. Ein No Go. Warum eigentlich? Klar, an sich ist es ekelhaft wenn Thekla mit ihrem eigenen Vater schlafen muss. Aber zum einen hat man es freudig erwartet, dass Coco im allerersten Band sich ihrem Großvater hingibt. Zum anderen wird bei CZ weitaus krasseres Zeug als normal hingenommen. Oder weil Thekla bereits mit Michael zusammen ist? Auch das will nicht richtig passen. Ich verstehe einfach nicht, warum man sich über diesen für Dämonenverhältnisse ganz guten Deal echauffiert. Thekla ist doch keine Coco. Die würde sich halt einmal kurz von Asmodis besteigen lassen, ihm magisch verschnellert ein Kind gebären und im Gegenzug hat sie die Garantie, dass kein anderer Clan sie angreift. Dann könnte man in aller Ruhe Michael zurück verwandeln.

Da sie sich aber so ziert, muss Asmodis ein wenig Druck machen. Sie wird, CZ-Fortbewegungsmitteltypisch in einem Zombietaxis, zum Wiener Prater gefahren, wo das Oberhaupt der Schwarzen Familie ihr eine demütigende Illusion vorspielt, was passiert, wenn sie nicht einwilligt. Hier möchte ich kurz anmerken, dass mich diese „dämonisch veränderten Vergnügungsparks“ echt nerven. Der Zamis-Clan sitzt in Wien, also wird andauernd der Prater dafür genommen. Aber naja, zum Zamis-Trash passt es vielleicht.

Thekla willigt also endgültig in den Deal ein, in einer Woche soll der Sabbat stattfinden. Und weil Thekla nicht mehr die jüngste ist, schenkt Asmodis ihr sogar ein frischeres Aussehen. Was will man eigentlich mehr?

Den Rest bis zum Finale werden die Vorbereitungen getroffen. Natürlich soll das Fest auf dem Prater stattfinden, man hatte ja noch nicht genug völlig bekloppte „dämonische Vergnügungspark“-Szenen. Doch die anderen Clans scheinen das Vorhaben so gut es geht zu sabotieren. Lassen Leichen dort auftauchen, damit die Polizei ermittelt und stört. Und weil es noch keine obligatorische Vergewaltigungsszene gab wird Lydia von einigen Dämonen gut rangenommen, durchgenudelt und zusätzlich mit Rasierklingen malträtiert. Prima.


Und worauf läuft das jetzt hinaus? Wo ist der überraschende Plottwist? Tja, Georg verhält sich die ganze Zeit komisch. Weil der Geist Peter noch in seinem Körper ist. Beim Sabbat versuchen Theklas Kinder mit letzten Ideen ihre Mutter zu retten. Doch Asmodis würde alles durchschauen, misstrauisch wie er dem Zamis-Clan gegenüber inzwischen ist. Aber halt! Wenn sich jemand in Thekla verwandelt und an ihrer statt schwängern lässt, das ist die Lösung. Damit würde Asmodis nie rechnen. Warum? Keine Ahnung, viel bessere Ideen werden verworfen, aber ein Wechsel- und Verwirrspiel muss funktionieren, da ist sich Thekla sicher. Überraschender Weise (gut, bei CZ sollte mich gar nichts mehr überraschen) ist es Georg, der sich in Thekla verwandeln lässt und sich im Frauenkörper dann tatsächlich von Asmodis besteigen lässt. Ich verstehe jetzt immer noch nicht, wo das Problem ist. Eines ihrer Kinder in ihrem Körper kann von Asmodis gevögelt werden, sie selbst aber nicht, das wäre einfach undenkbar! Ach, wieso suche ich hier eigentlich noch nach Logik?

Asmodis scheint seine Dame dann auch nicht bei sich zu behalten. Zu warten ob sie direkt schwanger wird. Und wenn ja, erst wieder gehen zu lassen, wenn er nach einigen Wochen das Kind in seinen Händen hält. Er lässt Peter/Georg/Thekla direkt nach dem Sabbat gehen und die komplette Familie flieht aus Wien. Was ausgeschlossen war als man einen Angriff der anderen Clans erwartete. Jetzt erwartet man einen Angriff der anderen Clans und die Rache von Asmodis und es ist die Lösung? Ich weiß, es ist unfair bei CZ zu viel nachzudenken. Aber Thekla hat ihren Deal noch nicht erfüllt. Es war nicht der Deal, dass sie sich von Asmodis besteigen lässt. Es war der Deal, dass sie ihm ein Kind schenkt. Aber solche Details sind für die Autoren unwichtig, vermute ich einfach mal dreist.




Jetzt noch auf den üblichen Vergangenheitsplot eingehen. Ich hatte noch nicht genug zum Meckern. Dieses mal geht es um Theklas Schulzeit als Hexe. Obacht! Sie ist nur eine graue Maus und liegt mit ihrer fiesen Schwester im Clinch. Auch mag sie auf der Schule niemand so richtig. Nur für einen jungen Werwolf hat sie Sympathie. Ob das gut geht? Ihre Schwester nutzt den Werwolf, um Thekla einen sehr fiesen Streich zu spielen und sie bei der ganzen Schule lächerlich zu machen. Hat irgendjemand das Gefühl, das gleiche nur mit anderen Zamis-Figuren schon mal gelesen zu haben? Sogar mehrmals? Kann gar nicht sein!

Es folgt danach weiteres Mobbing. Thekla macht einen Strandspaziergang, um den Kopf frei zu bekommen. Dabei zieht sie ein mysteriöses Schattenschiff aufs Meer hinaus, wo sie fast ertrinkt und auf die Wände des Palasts der Knochen trifft. Was für ein Zufall! Von dem hat sie vor wenigen Wochen in der Schule gelernt. Der magischer Rückzugsort eines alten Magiers. Unsichbar und nicht aufzuspüren. Niemand weiß, wo der Palast ist. Oder ob es ihn wirklich gibt, eigentlich ist er nur ein Mythos. Und jetzt liegt das Teil in Strandnähe an der belgischen Nordseeküste und sie wird durch das spontan genau jetzt auftauchende Schattenschiff dorthin getrieben? Wohl als einzige Person in den letzten hundert Jahren?

Natürlich überlebt Thekla, muss sich jetzt doch mit ihrer Schwester und dem Werwolf zusammen tun, weil sie von da an von Schattengestalten verfolgt wird und man den Fluch lösen muss. Ist aber auch egal. Sind wir mal ehrlich! Die gesamte Geschichte dient nur als völlig platter und ansonsten unwichtiger Aufhänger für den Palast der Knochen. Womit auch klar sein dürfte, wohin die Zamis-Familie vor Asmodis flüchten wird. Wenn sie den Palast denn in Belgien finden.


Ich kann auch nur verständnislos rätseln, warum die Zamis-Frauen ständig dieses gleiche Schulzeitszenario spendiert bekommen? Als graue Maus, die von ihrer Schwester drangsaliert und von der Schule gemobbt wird. Mit einer Romanze die nie gut endet. Michael Zamis darf auf Rasputin treffen und später das Tunguska-Ereignis erforschen. Georg Zamis die Schrecken des zweiten Weltkrieges miterleben, unter einem dämonischen Lehrmeister. Und die Damen bekommen sowas ödes. Diese Serie ist wirklich in jedem Punkt rückschrittlich. Die Männer erleben echte Abenteuer und die Frauen müssen hinter dem Plot-Herd bleiben.


Und in der Gegenwartshandlung begreife ich das ganze Heckmeck nicht, warum es so schlimm ist wenn Thekla sich kurz von Asmodis schwängern lässt. Wenn sie monatelang unter Drogen von Oppositionsdämonen vergewaltigt wird trägt sie „stolz ihre Narben“, aber eine Nacht freiwillig von Asmodis bestiegen zu werden ist ganz furchtbar. Aber so ist halt CZ. Man braucht den Palast der Knochen, man schreibt eine öde Geschichte drumherum. Man braucht einen Grund, warum der Zamis-Clan jetzt doch aus Wien flieht, man schreibt eine unlogische Geschichte drumherum.



:D :D :D :D :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (3,5 von 10 Freaks)
Aktuelle Lesefavoriten:

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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Der Club der Menschenfresser

von Christian Montilion





Fangen wir dieses mal kurz mit dem Vergangenheitsteil an. Auf die genaue Handlung gehe ich gar nicht ein. Thekla wird weiterhin von ihrer Lehrerin und Schwester fertig gemacht. Ihr Werwolfsfreund ist zufällig der Sohn des Magiers, der damals den Palast der Knochen erbaut haben soll. Wie sich heraus stellt hat er das gar nicht, der Palast ist immer nur eine erstklassige Illusion gewesen, um seinen Ruf zu verbessern und Feinde einzuschüchtern. In der vorherigen Geschichte meinte der Werwolf noch, er habe seinen Kannibalismustrieb sicher von seinem Vater, jetzt meint der Magier dass er seinen Sohn damals direkt verstoßen hat und er nicht wüsste, wer sein Vater ist. Das passt nicht. Oh sorry, ich wollte ja nicht auf die Details eingehen. Weil Thekla ihrem Freund geholfen hat verspricht er ihr am Ende, für sie einen echten Knochenpalast zu erbauen.

Für mich erwähnenswert ist eigentlich nur, dass es doch keinen unsichtbaren Rückzugsort gibt, in den der Zamisclan jetzt fliehen kann. Damit bleibt das Ziel der Reise weiterhin offen und der Leser kann in gespannter Ahnungslosigkeit verharren.



Der neue Flucht-Plot erfüllt meine Befürchtungen direkt von Anfang an. Die Familie hätte schon früher die Gelegenheit gehabt, aus Wien zu fliehen. Asmodis und Toth haben es ihnen nahe gelegt, hätten ihnen sogar dafür den Rücken frei gehalten. Es wurde dem Leser immer wieder sehr klar gemacht, dass eine Thekla Zamis eher kämpfend untergeht, als feige den Schwanz einzuziehen. Und jetzt blickt Thekla ohne Reue oder Schuldgefühle klar nach vorn, als wäre das eine gute Idee. Leider gibt es keinen Gegenwarts-Nebenschauplatz, sondern nur die übliche blöde Hauptstory. Ich bin schon im ersten richtigen Abenteuer dieser Handlung in genervter Stimmung und nicht mehr richtig objektiv, wie ich es eigentlich sein sollte. Deshalb lasse ich die Familienstreitigkeiten und Reaktionen verschiedener Männer auf die geilen Zamisschwestern, mit eindeutigen Blicken auf gewisse Körperregionen weg. Gerade der Zoff unter den notgedrungen zusammen reisenden Zamis' zieht sich als wichtiges Element durch die Geschichte. Aber solange das Grundgerüst der Handlung nicht Lust macht können solche Feinheiten bei mir keinen Lesespaß hervorrufen.

Der erste Zwischenstopp der anstrengenden Gruppe befindet sich in Köln, wo Thekla die Knochen der Heiligen Drei Könige braucht. Diese befinden sich unerreichbar im Dom. Also hypnotisiert Coco einen Priester, der ihr die Reliquie beschafft. Und Lydia darf den armen Kerl dann magisch verführen und Sex mit ihm neben den Knochen haben, um diese zu entweihen.

Danach geht es direkt weiter nach Antwerpen, zu Theklas Wehrwolfsbekanntschaft. Sie haben sich lange nicht mehr gesehen, aber er gewährt der Familie in seinem besonderen Restaurant Unterschlupf. Dort wird Menschenfleisch verspeist, ein Geheimtipp in der Dämonenwelt. Mir wollten die geschilderten grausamen Szenen nicht gefallen. Menschen die qualvoll lebendig auseinander genommen werden, mit Medikamenten und Magie so lange wie möglich am Leben gehalten. Am Ende fehlen dann die Gliedmaßen und der Bauchraum wurde geplündert, aber die Sterblichen leben immer noch. Aber es passt zur Welt von CZ und dass das so anschaulich beschrieben wird passt zum Stil der Serie. Da möchte ich nicht nörgeln, Christian Montillon macht das schon richtig so.


Die Gebeine, ein Gastgeschenk für den wölfischen Knochenliebhaber, sollen sich noch als nützlich erweisen. Denn hinter dem Rücken ihres Chefs bereitet ein Großteil der Belegschaft auch Dämonenfleisch zu. Mit der Ankunft der Zamis' kommt das ans Licht. Lydia wird in eine Falle gelockt und mit dem Fleisch eines Wahnsinnigen gefüttert, was ihr alles andere als gut tut. Coco darf ihr Guthexentum raushängen lassen, als sie heraus findet, dass Eltern ihre kleinen Kinder für gutes Geld hierher verkaufen. Sie kann immerhin ein Mädchen retten. Der Werwolf verleibt sich dann die dunkle Magie der Knochen ein und wird stark genug, mit seinen verräterischen Angestellten kurzen Prozess zu machen. Die flüchtende Zamis-Sippe hält hier nichts mehr, es geht weiter, irgendwo anders hin. Hoffentlich sammelt man sich bald und es folgen nicht zu viele „Stationen der Reise mit einem Problem der Woche“-Geschichten.



Armer Christian Montillon. Dass er ausgerechnet jetzt wieder einen Roman beisteuern darf. Wo ich mit meiner Laune am Boden bin und die kleinen Dinge gar nicht zu schätzen weiß. Die Episode aus Theklas Schulzeit von ihm hat wesentlich mehr Biss, aber es bleibt ein Szenario das mich nicht interessiert und weiterhin gegen die Erlebnisse der Männer abstinkt. Auch Theklas Wiedersehen mit ihrem Jugendfreund ist an sich solide erzählt. Und hat ein unerwartetes Highlight. Erst wird Michael zum Freak (warum versucht man jetzt nicht endlich ihn mit der Statuette zurück zu verwandeln?!!). Nun ist Lydia durch das Fleisch nur noch ein „Schatten ihrer Selbst“ und erholt sich hoffentlich wieder. Mich lässt das momentan ziemlich kalt. Ich bin nicht wütend über die Serie, wie zu früheren Punkten. Es ist eher eine gelangweilte und lustlose Leere. Daher fällt mir eine faire Bewertung schwer.


:D :D :D :D :D :D :baff: :baff: :baff: :baff: (6 von 10 Freaks) Kein super Roman, aber eine solider bis überdurchschnittliche Geschichte der Woche während der Flucht der Hauptfiguren.


PS. Wann ist ein Werwolf nun eigentlich ein Kannibale? Im ersten Band war er ein Menschenfresser-Kannibale. Im zweiten Band sind seine Artgenossen Dämonenfresser-Kannibalen.
Aktuelle Lesefavoriten:

1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Talis Offline
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Beitrag von Talis »

Ein kleiner Nachtrag zu Taschenbuchversion:
Die Taschenbuch-Ausgabe von Das Haus Zamis Nr. 28 "Palast der Knochen" erschien 2014 und hatte einen Umfang von 199 Seiten.
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