VHR Band 405: Die Macht der Schatten von Lionel Reynolds

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VHR Band 405: Die Macht der Schatten von Lionel Reynolds

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Habibi Offline
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VHR Band 405: Die Macht der Schatten von Lionel Reynolds

Beitrag von Habibi »

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Neilskaan schreckte aus dem Schlaf und war sofort hellwach. Ein beunruhigendes Gefühl beherrschte ihn. Für einen Augenblick, der ihm wie eine Ewigkeit erschien, wußte er nicht, wo er sich befand. Dann merkte er, daß er zu Hause war. Natürlich war er zu Hause. Wo hätte er sonst sein sollen? Aber warum war ihm so eigenartig zumute?
Die Zeiger des alten Weckers auf dem Nachtkästchen zeigten, daß es gerade Mitternacht geworden war. Geisterstunde, dachte Neilskaan und lächelte belustigt. Er konnte sich trotzdem nicht beruhigen. Sein Herz schlug wie verrückt. Auf seiner Stirn stand Schweiß, von Hitze aber war nichts zu merken. Eine eigentümliche Kälte strahlte aus seinem Inneren heraus und ließ ihn frösteln.
Es war hell in Neilskaans Schlafzimmer. Das Licht von Mond und Sternen fand seinen Weg trotz der dicken Vorhänge in das Haus an der Botany Bai. Neilskaans Haus befand sich direkt am Strand. Deutlich war das sanfte Plätschern des Meeres zu hören. Neilskaan liebte dieses Wellenrauschen, jetzt aber schenkte er dem wohltuenden Geräusch keine Beachtung. Seine Gedanken beschäftigten sich mit ganz anderen Dingen. Was war es gewesen, das ihn aus dem Schlaf riß und ihn ohne ersichtlichen Grund wie Espenlaub zittern ließ? Er konnte es sich nicht erklären, zumal er sich als einen Mann kannte, der so fest schlief, daß man ihn mitsamt dem Bett forttragen konnte, ohne daß er dabei erwachte. Vielleicht war es ein böser Traum, überlegte er. Es konnte möglich sein, daß er ihn im Moment des Aufwachens wieder vergessen hatte.


Verfasst von Lionel Reynolds (= Leopold Kinast)

Titelbild von Sebastiá Boada

Erschienen am 18.11.1980

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