VHR Band 399: Der Sohn des Monsters von Cedric Balmore
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Habibi Offline
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VHR Band 399: Der Sohn des Monsters von Cedric Balmore

Als Linda erwachte, dauerte es Sekunden, bevor ihre kleinen grauen Zellen zu arbeiten begannen. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Sie kannte weder das gewaltige breite Bett, in dem sie lag, noch das schmale hohe Zimmer, dessen schweres Mobiliar sie mit einem Gefühl tiefer Abneigung erfüllte. Es wirkte düster, antiquiert und geschmacklos, wie ein Stück Jahrhundertwende. Linda setzte sich auf. Sie versuchte ihre Erinnerung anzukurbeln. Wie war sie in diese Lage geraten? Ach ja, die Party. Derek war wieder einmal betrunken gewesen, und Heather hatte einen ihrer absurden Lachkrämpfe bekommen. Lieber Himmel, wie schlimm und verächtlich das alles gewesen war! Billige Vergnügungsroutine. Die Frauen versuchten bei diesen Gelegenheiten, sich gegenseitig mit modischen Extravaganzen auszustechen, und die Männer fühlten sich am wohlsten, wenn sie zusammenstehen und ein paar gewagte Witze austauschen konnten - das alles bei erheblichem Alkoholkonsum, versteht sich. Linda massierte sich die Schläfen mit den Fingerspitzen. Natürlich, auch sie hatte zuviel getrunken. Irgendjemand hatte sie in ein Taxi verfrachtet, und von diesem Punkt an wußte sie nicht mehr, wie es weitergegangen war. Der Faden war gerissen. Linda versuchte auf ihre Armbanduhr zu blicken, um festzustellen, wie spät es war, aber das gute, brillantenbesetzte Stück war verschwunden.
Verfasst von Cedric Balmore (= Hans E. Ködelpeter)
Titelbild von Don Maitz
Erschienen am 07.10.1980
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Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."