VHR Band 264: Der magische Skarabäus von Jack Read
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Habibi Offline
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VHR Band 264: Der magische Skarabäus von Jack Read

"Vielen Dank, Mortimer! Der Portwein kommt gerade richtig." Anthony Blair nahm das kostbar geschliffene Glas vom Tablett und nickte seinem Butler dankend zu. Er blickte ein wenig belustigt in das alte, lederne Gesicht, das sich bei seinen anerkennenden Worten nicht im geringsten verzog. Als Reaktion erfolgte lediglich eine kaum merkliche Verbeugung. Kurz darauf klickte die Tür ins Schloß. Der Butler hatte den Raum wieder verlassen. Anthony legte sich behaglich in den bequemen Sessel zurück und betrachtete sinnend den lohfarbenen Inhalt seines Glases. Wer Mortimer nicht genau kannte, hätte nie vermutet, daß sich hinter der distinguierten, auf Würde bedachten Schale ein liebenswerter, gütiger Mensch verbarg. Der Alte war ihm als eine Art Erbstück von seinen Eltern hinterlassen worden. Ein Schatten huschte über das sensible Gelehrtengesicht, als er an den gräßlichen Unfall dachte, der ihn noch im Knabenalter zum Vollwaisen gemacht hatte. Hastig trank er einige Schlucke des starken, aromatischen Getränks. Dann zündete er sich eine Zigarette an. Das Gefühl der Verlorenheit in ihm verebbte wieder. Er schnitt eine Grimasse. Unverständlich, daß die Erinnerung an damals ihren bedrückenden Charakter einfach nicht verlieren wollte. Obwohl doch seitdem so viele Jahre ins Land gegangen waren. Die einsetzende Dämmerung warf lange Schatten in das hohe Bibliothekszimmer. Es herrschte jene Art von Zwielicht, die den Menschen nachdenklich werden läßt und ihn zum Träumen einlädt. Er schenkte sich aus der Karaffe ein zweites Glas ein. Langsam schwemmte eine warme Welle der Dankbarkeit die letzten Reste seiner depressiven Stimmung hinweg. Er konnte wirklich zufrieden sein.
Verfasst von Jack Read (= Theo Dombrowski)
Titelbild von Nikolai Lutohin
Erschienen am 28.08.1978
RE: Band 264: Der magische Skarabäus
++++
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."