VHR Band 214: Engel der Finsternis von Georges Gauthier

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VHR Band 214: Engel der Finsternis von Georges Gauthier

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Habibi Offline
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VHR Band 214: Engel der Finsternis von Georges Gauthier

Beitrag von Habibi »

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Mein Name ist Jacques Voscart. Ich wurde vor kurzem von der Anklage, meine Frau bestialisch ermordet zu haben, aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen! Nein, es war mir nicht gelungen, meine Unschuld dem Gericht zweifelsfrei darzulegen, wie es auch dem Ankläger nicht gelungen war, mir den furchtbaren Mord in die Schuhe zu schieben. Dem Gericht war nichts anderes übrig geblieben, als mich auf freien Fuß zu setzen. Trotz schwerer Bedenken. Wissen Sie was es heißt, aus Mangel an Beweisen freigesprochen zu werden? Man muß alle Kosten tragen, werden Sie sagen. Ja, das auch. Aber was bedeutet das schon? Die Kosten ... Sie machen für einen wohlhabenden Mann wie mich einen lächerlichen Betrag aus. Ich weiß nicht, ob ich die abgebuchte Summe auf meinem Konto überhaupt zur Kenntnis genommen hätte, würde sie nicht als das in meinem Bewusstsein erscheinen, was sie wirklich bedeutet: den sichtbaren, in fünf Zahlen ausgedrückten ewigen Makel, der dem Namen Jacques Voscart fortan anhängen wird. Ich allein weiß, daß ich meine Frau nicht getötet habe. Wenn auch alle meine Freunde - ausgenommen Henry Dubois vielleicht - gewisse Zweifel hegen, und wenn mich auch Kommissar Serge Barrault auf Schritt und Tritt verfolgt, weil er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat mich eines Tages zu überführen: Ich habe es nicht getan! Ich bin kein Mörder! Zugegeben, meine Ehe war nicht in Ordnung. Sie war es im letzten Jahr nicht einmal mehr nach außen hin. Alle Welt wusste von den Spannungen, die zwischen mir und Madeleine herrschten.


Verfasst von Georges Gauthier (= Walter Mauckner)

Titelbild von Nikolai Lutohin

Erschienen am 15.03.1977

Olivaro Offline
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Beitrag von Olivaro »

In meinen Augen Gauthiers einziger "richtiger" Gruselroman. Gelungen vielleicht deshalb, weil er einen Hybrid zwischen den frühen französischen Übersetzungen und viel Hugh Walker darstellt - nennen wir es einfach eine interessante Pastiche.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Talis Offline
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Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

RE: Band 214: Engel der Finsternis

Beitrag von Talis »

Hier das Originalbild von Nikolai Lutohin:

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