VHR Band 200: Der Wächter des Totenschiffs von Gay D. Carson

[Habibi]

Jane Bancroft genoß den Flug. Sie saß auf einem der hinteren Plätze des achtsitzigen Jets und war froh, daß Lester Harrison endlich eingenickt war. Die Aktivitäten ihres Chefs waren manchmal geradezu unerträglich. Dieser schwere, massige Mann glich einem Energiebündel. Er war ununterbrochen beschäftigt. Jane Bancroft war die Privatsekretärin dieses Mannes. Sie arbeitete seit fast zwei Jahren für ihn und kannte kaum noch so etwas wie ein Privatleben. Jane war sechsundzwanzig Jahre alt, groß und schlank. Sie hatte braunes Haar, braune Augen und eine eindrucksvolle Figur. Sie war ein lebensfroher Mensch und hatte sich mit den Launen ihres Chefs schnell abgefunden. Sie wurde erstklassig bezahlt und genoß Privilegien, die eine normale Privatsekretärin nicht kannte. Zu diesen Privilegien gehörte auch der Flug nach Barbados, wo Lester Harrison für ein paar Tage Urlaub machen wollte. Das heißt, Urlaub im eigentlichen Sinne natürlich nicht. Harrison hatte ein paar wichtige Geschäftsfreunde eingeladen und wollte sie auf seiner Hochseejacht in die richtige Verhandlungsstimmung bringen. Ein Lester Harrison tat eben nichts ohne einen Hintergedanken. Die Gäste ihres Chefs befanden sich ebenfalls an Bord des kleinen schnellen Jets. Nach dem eben gereichten Essen waren auch sie etwas schläfrig geworden. Die meisten von ihnen hatten ihre Sitze zurückgekippt und entspannten sich. Sie stammten aus Caracas und hatten es längst aufgegeben, mit Jane zu flirten. Sie hielt auf Distanz und ging auf Einladungen grundsätzlich nicht ein.


Verfasst von Gay D. Carson (= Günter Dönges)

Titelbild von Nikolai Lutohin

Erschienen am 07.12.1976

[Talis]

Hier das Originalbild von Nikolai Lutohin:

[Olivaro]

Für mich war Lutohin eher der Mann für schöne Hintergründe - so wie hier.

[woodstock]

Wie, warum und wieso der Krake da für eine Rolle spielte hat sich mir leider nicht erschlossen. War aber trotzdem eine nette Geschichte mit einem mal etwas anderem Ende.

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