Dorian Hunter 3 - Der Puppenmacher

Moderator: Michael

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3 - Der Puppenmacher

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Gast Offline
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Dorian Hunter 3 - Der Puppenmacher

Beitrag von Gast »

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Sie fallen die Menschen an wie tollwütige Hunde. Ein Biss ihrer spitzen schwarzen Zähne bedeutet für das Opfer den sicheren Tod. Was verbindet Lord Hayward, einen alten Mann mit Beziehungen zu höchsten diplomatischen Kreisen, mit den dämonischen Puppen, die London unsicher machen? Dorian Hunter nimmt unter den wachsamen Augen des Secret Service die Spur auf – und ist dabei Jäger und Gejagter zugleich …
Gast Offline

Beitrag von Gast »

Nach dem grossartigen Prolog von zwei Teilen (wenn man so will), schliesst mit Der Puppenmacher eine erste "Phase" der Hörspiele, in der wieder einmal wichtiger Zuwachs zu verzeichnen ist. Da wäre zum einen Donald Chapman, wunderbar inszeniert von Frank Felicetti. Der Mann vom Secret Service, pragmatisch, zynisch - glaubt Dorian Hunter kein Wort, als er die "Verwüstungen" der letzten Wochen mit Dämonen, Geistern und Vampiren erklärt:
"Sie haben Nerven, Hunter! Ballern des nachts im Hinterhof rum, fliegen nach Wien - angeblich um Ihre Frau abzuholen. Dort geht nach Ihrem Besuch ganz plötzlich ein Haus in Flammen auf, genau wie ein paar Wochen zuvor in Asmoda ein ganzes Schloss bis auf die Grundmauern abfackelt nachdem Sie da gewesen sind. Und dann landen Sie seelenruhig wieder in London und das Innere Ihres Flugzeugs sieht aus wie ein Schlachthaus nach der Betriebsfeier. Wir haben da noch einen toten Psychiater, abgemagert bis auf die Knochen und einen fetten Italiener ohne Kopf. Und Sie erzählen uns hier so eine Scheisse."

Natürlich würde man Hunter gerne festnageln, aber von "ganz oben" kommt eine andere Order. Lord Hayward, Diplomat im Ruhestand, benötigt Hilfe. Sein Sohn Philipp wird angeblich von Dämonen heimgesucht. Also bringt man Hunter dazu, sich der Sache anzunehmen. Dafür würde seine Akte etwas langsamer bearbeitet werden.

Dorian merkt allerdings schnell, dass Philipps Problem nicht eigentlich von Dämonen verursacht wird, sondern dass dieser sonderbare Sprössling schon von Geburt an etwas merkwürdig gewesen sein muss. Und tatsächlich: Coco Zamis, die in der Nacht auf Philipp aufpassen soll, bestätigt, dass er ein Hermaphrodit ist, ein zweigeschlechtliches Wesen, das von Dämonen gefürchtet wird.

Doch das ist nicht alles an Merkwürdigkeiten. Lord Hayward gesteht irgendwann, dass er den Teufel um Hilfe gebeten habe, nachdem die Ärzte-Odyssee nichts einbrachte und man Philipp nicht helfen konnte. Daraufhin meldete sich eine Lady Hurst, die seitdem mit ihrem Sohn Henry ebenfalls im Hause lebt und sdagte, dass des Lords Bitten erhört wurde und man als Gegenleistung sein Haus als Domizil der Schwarzen Famile benutzen würde. Im Keller feierte man von nun an Schwarze Messen.

Und dann gibt es natürlich den Puppenmacher. Das ist so ziemlich die widerlichste Rolle, die man je in einem Hörspiel untergebracht hat, herausragend gespielt von Udo Schenk. Hier ist kein Kinderreim-Bösewichtchen am Start, sondern ein ausgesprochen perverses Individuum, das von Anfang an klar macht, dass es so etwas bisher noch nicht gegeben hat. Die Macher wagen hier sehr viel, diese Rolle so authentisch zu gestalten und sogar die Missbrauchsszene nicht nur anzudeuten, sondern durchzuinszenieren.

Unterm Strich ist der dritte Teil dieser Serie ein weiterer Paukenschlag. Geschichte, Inszenierung, Sprecher, Musik - von all dem kann nur in Superlativen gesprochen werden.

Besonderheiten:
Donald Chapman wird in eine 30cm grosse Puppe verwandelt.
Dorian Hunter verspricht Lord Hayward, sich um Philipp, den Hermaphroditen, zu kümmern.
Der Roman erschien als Vampir-Horror-Roman Nr. 23 und stammt wieder von Dämonenkiller-Erfinder Ernst Vlcek

Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner

Musik: MoorlandMusic.com, Gene Hunt, Marcel Schweder
Titelmusik: Joachim Witt
Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag

Skript, Regie und Tonproduktion: Marco Göllner
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio Hamburg; Klaus Trapp im Studio Konterfei, Berlin

Sprechercast:
Thomas Schmuckert – Dorian Hunter
Claudia Urbschat-Mingues – Coco Zamis
Frank Felicetti – Donald Chapman
Jürgen Thormann – Lord Hayward
Tim Kreuer – Phillip Hayward
Gisela Trowe – Lady Hurst
Udo Schenk – Roberto Copello
Hasso Zorn – Norbert Helnwein
Konrad Halver – Trevor Sullivan
Marina Zimmermann – Mutter Burdon
David Nathan – Baron Nicolas de Conde
Martin Semmelrogge – Equinus
Stefan Krause – Olivaro
Patrick Bach – Henry Hurst

in weiteren Rollen: Katja Brügger, Lilli Martha König, Bea Kopyto, Diana Pilger, Marina Zimmermann
Maphi Offline
Beiträge: 1454
Registriert: Di Sep 11, 2012 10:47 am

Beitrag von Maphi »

Der Puppenmacher ist mein erstes Hunter Hörspiel , und ich muss
sagen ich bin begeistert. So ein gut gemachtes Hörspiel habe ich bis dato noch
nicht gehört. Die Soundkulisse ist einfach super und die Spannung wird über
die 75 min hoch gehalten.


Es der wenigen Hörspiele wo ich ein richtiges Kopfkino gefahren bin.

Absolut zu empfehlen und ich kann es garnicht erwarten die
anderen 18 Teile zu hören.
Bernie2603 Offline
Beiträge: 2165
Registriert: Mo Dez 19, 2011 9:54 am
Wohnort: Köln

Beitrag von Bernie2603 »

Da kann ich nur zustimmen. Toll, wie düster die Atmosphäre rübergebracht wird.
Eine klasse Hörspielserie.
Lesen, bis der Arzt kommt... :buch:
Olivaro Offline
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Beitrag von Olivaro »

Kleine Korrektur: Der Puppenmacher erschien als Band 31 im VHR.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Die Bücher sind mir dann doch lieber als die Hörspiele. Einer meiner Hauptkritikpunkte an der Serie, der teilweise ekelhafte Sexismus (95% alte Männer an jungen Mädchen), tritt hier besonders hervor. In den Büchern kann ich das so gut es geht überlesen und ausblenden. Mit Audio ging das leider nicht. Vor allem weil die Puppen Kinderstimmen hatten. Da möchte ich echt nicht hören, wie man ihnen mir gieriger Altherrenstimme zwischen die kleinen Beinchen fassen will.

Auf der anderen Seite macht der Grusel natürlich mit schönen Effekten mehr Spaß. Die Vertonung war schon ganz ordentlich und hat abgesehen von erwähntem Ekelfaktor an vielleicht 2 oder 3 Stellen richtig Spaß gemacht. Man darf halt nicht den Maßstab der frühen Gruselkabinett-Folgen anlegen.



Die Kritikpunkte des Buchs bleiben, ich habe sie hier nochmal gemerkt. Lässt sich halt nicht vermeiden. Das heikle Hermaphroditen-Thema ist nicht nach meinem Geschmack umgesetzt. Und mit Vampiren, Dämonen, Puppen und der Phillip-Thematik passiert mir einfach zu viel. Außerdem wurden noch kleine Schnipsel kommender Handlungen reingenommen. Dorians frühere Leben oder Olivaro. Hat mir aber gefallen, gut umgesetzt. Nicht zu übertrieben.


:D :D :D :D :D :D :D :baff: :baff: :baff: (gute 7 von 10 Punkten)
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Wicket Offline
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Beitrag von Wicket »

Original von Das Gleichgewicht
Man darf halt nicht den Maßstab der frühen Gruselkabinett-Folgen anlegen.
Die hatten damals noch richtig Bock, außergewöhnliche Hörspiele auf den Markt zu schmeißen. Das nennt man dann wohl "Sturm & Drang".
[COLOR=skyblue][FONT=comic sans ms]Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)[/FONT][/COLOR]
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Na, ich sehe das eher so, dass die guten Klassiker jetzt alle weg sind. Sie denken sich ja keine eigenen Geschichten aus.
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Roland Offline
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Beitrag von Roland »

Original von Das Gleichgewicht
Sie denken sich ja keine eigenen Geschichten aus.
Manchmal leider doch. Und das waren für mich keine Highlights.
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Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Oh, dann muss ich mich da mal genauer informieren. Danke für den Hinweis.
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Wicket Offline
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Beitrag von Wicket »

Original von Das Gleichgewicht
Na, ich sehe das eher so, dass die guten Klassiker jetzt alle weg sind. Sie denken sich ja keine eigenen Geschichten aus.
Passt jetzt zwar nicht so ganz hierher, aber ich habe vor einiger Zeit mal ein recht umfangreiches und ausführliches Interview mit Marc Gruppe gelesen. Darin sagte er u.a. aus, dass man sich in den frühen Folgen mehr Zeit für die Produktionen nahm.
Auch wurde deutlich, dass gerade in der Anfangszeit der Anspruch darin bestand, den Hörspielmarkt zu revolutionieren (was aus meiner Sicht auch durchaus gelang). Gruppe und Bosenius waren blutjung, voller Eifer und Tatendrang.
Ich vermute einfach mal, dass sich inzwischen auf dem kommerziellen Erfolg der Reihe ausgeruht wird.

Was die Vorlagen betrifft, so sind die wirklich ganz großen Klassiker im weitesten Sinne wohl verbraucht, was jedoch nicht bedeutet, dass es keine versteckten Perlen mehr in Form von Kurzgeschichten und kleineren Erzählungen gibt.

Ich habe hin und wieder mal in einige der neueren Folgen reingehört und fand sie schlicht liebloser produziert, als in den Anfangstagen.
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lessydragon Offline
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Beitrag von lessydragon »

So, nun gab es ja auch den ersten richtigen Fall zu hören, zu dem Dorian dazugerufen wurde.

Ich war mutig und habe ihn vor lauter Neugier gleich beim Sport gehört, und trotz meiner Zweifel, beim richtigen Ackern noch alles mitzubekommen, hat das echt gut harmoniert.

Dorian wird nun also quasi heimlich im Auftrage der Regierung eingesetzt, was dem Secret Service Ermittler Donald Chapman so gar nicht gefällt, weil er ihm nichts glaubt. Aber er zahlt sein Lehrgeld und ist zum Schluß quasi geläutert.

Die ganzen Sprünge hab ich auch umsetzen können und finde diese Art sogar für meine Welt total gelungen.

Das Dorian die Stimme von James Bond alias Daniel Craig ist gefällt mir als Bond Fan natürlich auch und macht mir da auch schon einiges symphatischer.

Ich bin bis jetzt von allen Folgen begeistert, setze auch wieder mein gut im oberen Segment, halte mir die Höchstnote aber mal noch offen und freue mich weiter auf mehr...

LG Lessy :D :alt:
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Wynn Offline
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Registriert: Di Mär 07, 2017 2:36 pm
Wohnort: Kempten

Beitrag von Wynn »

Thomas Schmuckert ist mitnichten die Stimme von Daniel Craig. Den spricht nämlich Dietmar Wunder.

Diese ersten Dorian-Hunter-Folgen haben mich schier aus den Latschen gehauen. Endlich ist der Kinderkram verschwunden, den man aus anderen Hörspielen kennt. Da wird nicht rumzensiert und Kuscheldämonen präsentiert. Das hatte ich vorher noch nie so gehört. Die Dynamik der Produktion ist schier atemberaubend, auch wenn es später ein paar kleine Einbrüche geben wird.
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