VHR Band 127: Die Totenhand auf dem Hügel von Thomas B. Davies

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VHR Band 127: Die Totenhand auf dem Hügel von Thomas B. Davies

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Zamorra Offline
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Registriert: Fr Jun 03, 2011 12:13 pm

VHR Band 127: Die Totenhand auf dem Hügel von Thomas B. Davies

Beitrag von Zamorra »

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Es war das holprige, altertümliche Pflaster einer ansteigenden Gasse, auf dem die matt blinkende Aluminiumwanne stand. Eine rechteckige, längliche Wanne, wie man sie vielleicht in Schlachthöfen verwendet. Und in der Wanne lag, so daß er sie gerade ganz ausfüllte, ein nackter männlicher Torso. Ein Körper ohne Arme, ohne Beine. Kein Blut, nicht die Spur einer weiteren Verletzung. Und der Kopf bewegte sich leicht, die Lippen öffneten und schlossen sich, aber kein Laut drang hervor. Um so dringender war die Sprache der Augen. Sie blickten klar und verfolgten jede meiner Bewegungen. Hellblaue Augen in dem bleichen Gesicht, und immer wieder schienen die grauen, schmalen Lippen Worte zu formen.


Verfasst von Thomas B. Davies (= Helmut Kobusch)

Titelbild von Carolus Adrianus Maria Thole

Erschienen am 15.07.1975

Tom Jenner, Band 1

Olivaro Offline
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Beiträge: 7754
Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Die Romane von Thomas B. Davies zeichnen sich meist durch sehr originelle Ideen, deren konsequente und auch logische Ausarbeitung und vor allem durch diese spezifische Kombination von Technik und Grusel aus. Dabei handelt es sich aber nicht um SF-Horror, sondern die Romane spielen im Hier und Jetzt, und die Technik-Elemente bestehen tatsächlich aus Turbinen, Maschinen, Elektronik, Ventilen, Rohren und Motoren und ähnlichem Krimskrams. Hier ist ständig etwas am Rumoren, Flackern oder Summen, dazwischen sind dann auch die übernatürlichen Elemente zu finden.

Im vorliegenden Heft geht es um die Templer, deren magisches Erbe eine Bedrohung in der Gegenwart darstellt. Der interessierte Leser mag sich jetzt die berechtigte Frage stellen, was denn nun Templer mit moderner Technik verbinden mag. Und damit sind wir wieder beim ersten Satz dieser Besprechung.

Die Anfangssequenz bildet die ungewöhliche Schilderung eines Alptraumes, der nicht den üblichen Klischees eines Gruselromanes entspricht. Vielmehr kann ein Traum wie dieser in Thematik oder mit ähnlichen Motiven jeden heimsuchen. Und es war offensichtlich nicht ganz einfach, diesem Roman einen passenden Titel zu geben, weshalb man sich auf eine winzige Sequenz auf Seite 42 bezogen hat.

Für mich persönlich ein Evergreen, der wiederholt mit dem gleichen Vergnügen gelesen wurde und wird.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Horror-Harry Offline
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Registriert: Mi Sep 23, 2009 7:03 pm

Beitrag von Horror-Harry »

@ Olivaro:
Mal ein Kompliment an deine Kommentare; finde die echt klasse, mehr davon! :thumbup:
Olivaro Offline
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Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Vielen Dank, Harry, für das Lob.

Die paar Zeilen zu den Romanen kann ich mir schon noch abringen...
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Talis Offline
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Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

RE: VHR Band 127: Die Totenhand auf dem Hügel von Thomas B. Davies

Beitrag von Talis »

Dank Olivaro, hier das Originalbild von Karel Thole:

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