Band 113: Das Dämonen-Raumschiff
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Habibi Offline
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Band 113: Das Dämonen-Raumschiff

Piet Vanthoofts Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Seine Blicke versuchten, den Nebel zu durchdringen. Vor einigen Stunden war er übers Meer gekrochen wie ein sich langsam anschleichendes Raubtier. Der hagere Niederländer schüttelte sich. Die Kälte fraß sich in seinen Leib, durchdrang mühelos den Mantel.
Wie durch Watte gedämpft vernahm er Geräusche. Sie schienen von vorn zu kommen, vom Strand her, zwischen Atlantik und Deich. Vergeblich versuchte er zu erkennen, wer sich dort unten befand. Den Stimmen nach mußten es Deutsche sein, ein paar Wochenendurlauber vielleicht.
Plötzlich riß der Nebel auf. Jäh wirbelte der hagere Mann herum, als er das grelle Pfeifen vernahm. Seine Augen suchten den Himmel ab, erfaßten blitzartig den grellroten Streifen, der sich flammend durch den Nebel zog. Wie hell mußte es erst strahlen, wenn kein Nebel die Sicht behinderte!
Etwas jagte vom Himmel zur Erde nieder, mit einer geradezu fantastischen Geschwindigkeit. Kaum, daß das Pfeifen erklang und der grelle Lichtblitz sich wie ein roter Finger durch die Nebelschwaden fraß, als auch schon der Aufschlag kam.
Teil 1/2
Erscheinungsdatum: 17.10.1978
Autor: W.K. Giesa
Cover: Vicente Ballestar
Was mich persönlich etwas irritiert ist das völlige Ausbleiben einer Resonanz auf diesen stilprägenden Roman, aber so richtige Zamorra-Fans scheint es hier ja tatsächlich nicht zu geben, was ... ebenfalls seltsam ist 
Nachdem ich bereits an den ersten Nummern etwas herumgenagt habe - immer dann nämlich, wenn mir nach klassischer Atmo zumute war, habe ich mich endlich dazu ermuntert, den eigentlichen Beginn der Serie zu lesen. Giesa legt los, und ich hatte noch nie etwas von ihm gelesen. Tatsächlich unterscheidet er sich im Stil von allen anderen hauptsächlich dadurch, dass er irgendwie kraftvoll schreibt. Das ist schwer zu beschreiben - ohnehin, wie beschreibt man einen Stil? Dark ist vielleicht der direkteste Autor. Pragmatisch auch. Tenkrat besticht oft durch ausgefallene Ideen und bedient das Trash-Element recht ausgiebig. Dan Shocker schreibt aus einem Edgar-Wallace-Verließ heraus.
Und Giesa? Nun, nach einem Roman kann ich das noch nicht fassen, aber kraftvoll stimmt schon irgendwie.
Raumschiffe in Gruselromanen sind so eine Sache. Deshalb wollte ich lange nicht ran. Aber das hier ist nun mal einer der Schlüsselromane der Zamorra-Mythologie. Hier macht die das Amulett zum ersten Mal selbständig, hier haben wir zum ersten Mal die Chibbs (auch wenn sich ihr erster Auftritt aufs Vergehen beschränkt und aufs Zurücklassen der Strahlenwaffe, mit der Zamorra dann hantieren kann), wir haben zum ersten Mal die Meeghs, diese schattenhaften außerirdischen Dämonen, benannt nach Meegh, dem Anführer.
Das ganze hier spielt sich in Holland ab, wo ein Raumschiff mit gefährlichen Kreaturen abstürzt: eben den Meeghs, die von den silbernen Chibbs bewacht wurden. Die aber überleben den Absturz nicht und die befreiten Meeghs haben eine derart starke dämonische Präsenz, dass alles in einem gewissen Radius unter ihren Einfluss gerät.
Zamorra bekommt das alles durch sein Amulett gezeigt und reist mit Nicole nach Callantsoog. Aber nicht nur er bekommt etwas vom Dämonenkuchen ab, sondern auch der Dämon Aungkor, der sich zufällig in der Gegend herumtreibt und ein Komplott gegen Asmodis plant. Er versucht, sich mit den Meeghs zu verbünden, was ihm allerdings nicht gelingt. Zu fremdartig sind diese Wesen.
Tatsächlich wäre dieses Abenteuer schlecht für Zamorra ausgegangen, wenn sein Amulett nicht die halbe Arbeit alleine machen würde.
Nachdem ich bereits an den ersten Nummern etwas herumgenagt habe - immer dann nämlich, wenn mir nach klassischer Atmo zumute war, habe ich mich endlich dazu ermuntert, den eigentlichen Beginn der Serie zu lesen. Giesa legt los, und ich hatte noch nie etwas von ihm gelesen. Tatsächlich unterscheidet er sich im Stil von allen anderen hauptsächlich dadurch, dass er irgendwie kraftvoll schreibt. Das ist schwer zu beschreiben - ohnehin, wie beschreibt man einen Stil? Dark ist vielleicht der direkteste Autor. Pragmatisch auch. Tenkrat besticht oft durch ausgefallene Ideen und bedient das Trash-Element recht ausgiebig. Dan Shocker schreibt aus einem Edgar-Wallace-Verließ heraus.
Und Giesa? Nun, nach einem Roman kann ich das noch nicht fassen, aber kraftvoll stimmt schon irgendwie.
Raumschiffe in Gruselromanen sind so eine Sache. Deshalb wollte ich lange nicht ran. Aber das hier ist nun mal einer der Schlüsselromane der Zamorra-Mythologie. Hier macht die das Amulett zum ersten Mal selbständig, hier haben wir zum ersten Mal die Chibbs (auch wenn sich ihr erster Auftritt aufs Vergehen beschränkt und aufs Zurücklassen der Strahlenwaffe, mit der Zamorra dann hantieren kann), wir haben zum ersten Mal die Meeghs, diese schattenhaften außerirdischen Dämonen, benannt nach Meegh, dem Anführer.
Das ganze hier spielt sich in Holland ab, wo ein Raumschiff mit gefährlichen Kreaturen abstürzt: eben den Meeghs, die von den silbernen Chibbs bewacht wurden. Die aber überleben den Absturz nicht und die befreiten Meeghs haben eine derart starke dämonische Präsenz, dass alles in einem gewissen Radius unter ihren Einfluss gerät.
Zamorra bekommt das alles durch sein Amulett gezeigt und reist mit Nicole nach Callantsoog. Aber nicht nur er bekommt etwas vom Dämonenkuchen ab, sondern auch der Dämon Aungkor, der sich zufällig in der Gegend herumtreibt und ein Komplott gegen Asmodis plant. Er versucht, sich mit den Meeghs zu verbünden, was ihm allerdings nicht gelingt. Zu fremdartig sind diese Wesen.
Tatsächlich wäre dieses Abenteuer schlecht für Zamorra ausgegangen, wenn sein Amulett nicht die halbe Arbeit alleine machen würde.
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Michael Breuer Offline
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Michael Breuer Offline
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Myxin der Magier Offline
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Mir fällt ja immer am ehesten "leicht" als Beschreibung ein.Original von Wynn
Giesa legt los, und ich hatte noch nie etwas von ihm gelesen. Tatsächlich unterscheidet er sich im Stil von allen anderen hauptsächlich dadurch, dass er irgendwie kraftvoll schreibt. Das ist schwer zu beschreiben - ohnehin, wie beschreibt man einen Stil? Dark ist vielleicht der direkteste Autor. Pragmatisch auch. Tenkrat besticht oft durch ausgefallene Ideen und bedient das Trash-Element recht ausgiebig. Dan Shocker schreibt aus einem Edgar-Wallace-Verließ heraus.
Und Giesa? Nun, nach einem Roman kann ich das noch nicht fassen, aber kraftvoll stimmt schon irgendwie.
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Myxin der Magier Offline
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Vielleicht muss ich den Begriff noch mal mit Autorendenken definieren. Es wirkt für mich so, als wenn WKG das Schreiben ungeheuer leicht gefallen ist, als wären die Worte nur aus ihm rausgeflossen. Es wirkt so passend und natürlich, einfach richtig. So, wie ich halt auch gerne schreiben (können) möchte.Original von Wynn
Leicht ist in diesem Medium ganz klar alles
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Wie definierst du einen " richtigen Fan " ?Original von Wynn
Was mich persönlich etwas irritiert ist das völlige Ausbleiben einer Resonanz auf diesen stilprägenden Roman, aber so richtige Zamorra-Fans scheint es hier ja tatsächlich nicht zu geben, was ... ebenfalls seltsam ist
Und Giesa? Nun, nach einem Roman kann ich das noch nicht fassen,
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Du liest deinen ersten Giesa und bist ziemlich überrascht und begeistert. ( Was mich nicht wundert, denn der alte Wirrwolf W.K.G war, ist und bleibt Spitze. Und in vielerlei Hinsicht ist sein Stil zeitlos )
Dann wundert es dich ( nicht ganz zu Unrecht ) warum keiner zu diesem Heft eine Meinung zu haben scheint.
Ich denke, das die meisten der jüngeren Leser die alten Hefte kaum bis gar nicht gelesen haben.
Und für sogenannte Alt-Fans ( und da gibt es gerade bei PZ mehr als eine Handvoll ) ist das erste Heft um die Meeghs längst ( unvergessene ) Geschichte. Ein Meilenstein im PZ-Kosmos, über den man nicht mehr diskutieren muss. Quasi ein unverrückbares Monument in der Serie.
Für mich persönlich ist der Kauf dieses Romans fast 45 Jahre her.
Als WKG damit begann die Serie umzukrempeln die ich schon seit Schulzeiten las, begann ich gerade mit einer Ausbildung.
Mein Leben änderte sich und meine Lieblingsserie änderte sich. War irgendwie passend.
Jetzt sind wir zusammen gereift.
Wenn ich aber selbstkritisch in den Spiegel schaue, dann wirkt die Serie allerdings bei Weitem frischer
Gruß Sokrates
Der Tod hat etwas erschreckend Endgültiges, während das Leben doch immer Möglichkeiten bietet.
