Handlung: Zamorra und Nicole haben die mörderischen Puppen im von Gerard Fronton, genannt Malteser - Joe, geerbten Haus in Montverdun aufgefunden. Die Puppen waren bislang für sieben Morde im Haus verantwortlich gewesen. Die Anführer-Puppe Annkathrin hat nun auch Fronton in ihre mentale Gewalt gebracht. Darum schlägt Malteser – Joe seine Freunde nieder und fesselt sie. Annkathrin kann über den Körper von Malteser – Joe sogar Nicoles Dhyarra nutzen um die Dämonenjäger zu foltern. Solange bis sie ihre mentale Sperre aufheben und die Übernahme ihrer Körper durch zwei weitere Puppengeister zulassen. Plötzlich taucht Teri Rheken unvermittelt auf. Auch sie wird von Malteser – Joe – Annkathrin überwältigt und danach ebenfalls der Wirt für ein weiteres Puppenbewusstsein. Anschliessend will Annkathrin endlich mit ihnen die Reise nach Hannover antreten, damit sie dort wieder ihre alten Körper beseelen können. Doch der Aufbruch wird ihnen durch das Auftauchen des Puppenmeisters Heinrich Polenski verwehrt. Wendet sich das Blatt nun oder kommen die Dämonenjäger lediglich vom Regen in die Traufe?
Meinung: Zweiter Teil des Zweiteilers um die bösen Puppen von Thilo Schwichtenberg. Das erneut sehr gute und passende Titelbild zum Roman erstellte dieses Mal Mario Heyer mit KI – Software.
Erfreut stellte ich fest, dass es in diesem Roman nun auch, die von mir ersehnten erklärenden Zeilen zur bisherigen Seriengeschichte von Discordia gab, die als kleine Wiederauffrischung durchaus nötig waren. Jedenfalls musste Discordia die blutjungen Möchtegern NOMAC – Agenten, die in diesem Zweiteiler auftraten, noch anlernen. Diese hatte zwar viele Pläne aber noch ganz wenig Ahnung vom Geschäft mit der Dämonenjagd.
Eine Rückblende führte in die Vergangenheit des Königreiches Hannover im Jahr 1840. Darin wurde enthüllt, dass die Erschaffung der bösen Puppen eine Meisterleistung von Asmodis war. Mit diesem Wissen wurden auch endlich die Dialoge der Puppen logischer, die bis dahin immer etwas seltsam waren. Unter dem Pseudonym Si-do-mas brachte Asmodis die Puppen sogar ursprünglich nach China. Dort sollten sie den Nachwuchs des Kaiserreiches verderben, was ihnen auch weitgehend gelang. Nach Jahren in China fanden die Puppen dann irgendwann ihren Weg zurück nach Europa und zu einem Sammler in Frankreich.
Der titelgebende Puppenmeister und selbst ernannte Puppenzüchtiger Heinrich Polenski war aber zunächst erst einmal eine ziemliche Enttäuschung. Er entpuppte sich Menschen gegenüber als absolute Niete. Er erhielt ausgerechnet die drei Puppen in denen sich die Seelen von Zamorra, Nicole und Teri befanden zur Züchtigung. Aus Sicherheitsgründen hatte Annkathrin doch noch einen kompletten Seelenaustausch vollzogen. So wurde die Lage für die Dämonenjäger ziemlich aussichtslos, bis der Puppenmeister, nach einem tatsächlichen Zwergenaufstand, doch noch ein letztes Mal über sich hinaus wuchs. Ein Fehler meinerseits war aber , dass ich nach dem Epilog im vorherigen Roman dachte, der Puppenmeister würde in Hannover wohnen. Dieses war aber nicht korrekt gewesen. Seine Villa befand sich in einem Vorort von Lyon. Vermutlich hatte mich auch sein Name ein wenig irritiert.
Der Roman steigerte sich stetig immer mehr, bis er in einem atemberaubenden Finale endete. In der Hölle braute sich etwas zwischen Stygia und Belial zusammen. Oder warum sonst versuchte Stygia Pluspunkte bei Zamorra zu sammeln um dann irgendwann eine Gegenleistung zu erhalten? Discordia sollte sogar ins Dorf einziehen um künftige Aktionen von NOMAC zu unterbinden. Taran flog, wie von mir vermutet, in hohem Bogen aus dem Amulett und verschwand im Himmel über Hannover. Dumm nur, dass Zamorra als Folge dieser Aktion künftig auf den Schutzschirm des Amuletts verzichten musste. Möglicherweise kam sogar noch ein weitere unerwarteter Todesfall hinzu. Dieser war zwar noch nicht bestätigt worden, aber für ein langjähriges Mitglied aus Zamorras Team, sah es nicht gut aus. Das musste erst einmal alles von mir verdaut werden. Viel Spannung für die Zukunft war aber zu erwarten.
Für mich war der zweite Teil insgesamt noch einmal eine klare Steigerung gewesen. Thilo hatte das dramatisch gut angelegt. Deshalb entschied ich mich auch dafür, diesen Roman mit der Note 1 = Sehr Gut zu bewerten und damit 5 von 5 Amuletten an Thilo zu vergeben.
