Band 1256: Bis die Teufel kamen

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PZ 1256: Bis die Teufel kamen

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iceman76 Offline
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Band 1256: Bis die Teufel kamen

Beitrag von iceman76 »



Bis die Teufel kamen

Die Dämonen standen um ihn herum wie lauernde Raubtiere um ein wehrloses Opfer. Sie kesselten ihn mühelos ein und bildeten einen Kreis aus Fleisch gewordenen Albträumen.
Denn sie gierten nach ihm. Nach seinem Leben, seinem Blut!
Manchmal kam das Ende ohne jede Logik. Eric DuBois begriff dies wenige Atemzüge vor seinem Tod. Manchmal gewann die Finsternis.
Der Krankenpfleger aus Nantes sah ein letztes Mal hinaus auf die Höllenebene, in die das grausame Schicksal ihn verschlagen hatte. Dann schloss er die Augen ...

Geschrieben von Simon Borner

Erscheinungsdatum: 19.07.2022

*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***

Schneedrache Offline
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Beitrag von Schneedrache »

Ein dämonisches Computerspiel aus dem Jahr 1985, das Kinder in eine Paralleldimension zieht ... klingt ein bisschen nach einer Idee von Jason Dark, die der vor 30 Jahren gehabt haben könnte, und ein bisschen auch nach der Retrowelle, die gerade läuft. Nur das Ende ohne Endgegner war leider enttäuschend, sonst war der Roman sehr gut.

Cranston wird immerhin erwähnt, aber nur einmal namentlich. Da war ich auch etwas enttäuscht, dass Simon Borner nicht noch mal etwas mehr an seinen letzten Roman anknüpft.
ufo-bote Offline
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Beitrag von ufo-bote »

Eine interessante Mischung aus alten Computerspielen und aktuellem Theater. Was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso diese Dämonen, die eigentlich nur Avatare von Avataren sind so unglaublich schwer besiegbar waren … Und am Ende taucht Zammy ins Spiel ein und findet dann doch keinen Dämon, während Nicole nur knapp mit dem Leben davon kommt.
Sinclair Offline
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RE: Band 1256: Bis die Teufel kamen

Beitrag von Sinclair »

Handlung: Nach einem Gastvortrag in Nantes wird Zamorra, von einer Studentin, auf fremde Dimensionen angesprochen. Noch bevor sie den Grund genauer erläutert, bricht sie das Gespräch ab und folgt einer Freundin in die Mensa. Neugierig geworden und weil er das Gefühl hat, dass mehr dahinter steckt als eine unverbindliche Frage, lässt sich Zamorra von seinem Gastgeber den Namen und die Adresse der Studentin geben. Sie wohnt in einem örtlichen Theater, dass ihr Großvater leitet, der gerade mit den Proben für ein Stück mit dem Namen „Dämonisches Königreich“ beschäftigt ist, dass demnächst Premiere haben soll. Am Eingang stößt Zamorra mit Nicole zusammen, die bei einem Stadtbummel ebenfalls auf das Theater aufmerksam wurde. Der Theaterleiter, Luc Simone, gesteht dass sein Stück autobiographisch ist und erzählt vom Schicksal seines Sohnes Gabriel, der als Kind auf einer Klassenfahrt mit einem Videospiel namens „Dämonisches Königreich“ in Kontakt kam und seitdem in einer fremden Dimension verschollen ist. Nach dem Gespräch werden die Dämonenjäger Zeugen, wie am Ufer der Loire ein Vater und sein Sohn von einem Dämon angegriffen werden. Sie können den Dämon vernichten und den Sohn retten, aber den Tod des Vaters nicht verhindern. Nicole schnappt zufällig über Polizeifunk auf, dass es plötzlich in ganz Nantes zu unerklärlichen Vorgängen und Sichtungen kam. Können Zamorra und Nicole die Angriffe stoppen und was ist deren Ursache?

Meinung: Mit diesem Roman lieferte Simon Borner seine ganz spezielle Zamorra-Jumanji-Version ab. Dieses Mal wurden Schüler in einem Landschulheim in ein höllisches Videospiel mit dem Namen „Dämonische Königreich“ gezogen, nachdem sie damit in Kontakt kamen. Nicht jeder konnte es wieder verlassen.

Überhaupt ließ sich Simon bekannterweise gerne von Filmen und Serie inspirieren. Dass kam ja nicht zum ersten mal vor. Der Name von Zamorras Pokerfreund Petric Pacard erinnerte stark an Patrick Pacard, der Titelfigur einer bekannten ZDF-Weihnachtsserie.

Zuerst ging es in der Handlung also um ein Videospiel und ein darauf aufgebautes Theaterstück. Umso irritierender wurde es plötzlich in der Romanmitte, als ohne besonderen Übergang die Handlung plötzlich umschwenkte und es in Nantes zahlreiche dämonische Angriffe aus dem Nichts gab, ohne das ein Videospiel in der Nähe war. Besonders das Kapitel mit dem Krankenpfleger in Nantes gab mir Rätsel auf und schien gar nicht zum bisherigen Roman passen zu wollen.

Auf den Seiten 53 und 54 sperrte Zamorra die Dämonen aus der anderen Welt einfach aus indem er die Kellertür schloss. Dass war mir zu einfach und simpel gewesen und hatte ja auch im Text nicht lange gewirkt. Hier wäre es sinnvoller gewesen wenn der Professor die Tür zumindest mit einem magischen Spruch vorübergehend versiegelt hätte. Das hätte auch besser zum Meister des Übersinnlichen gepasst.

Die Auflösung präsentierte sich auf jeden Fall unerwartet. Ob auch logisch bis ins letzte Detail, darüber war ich mir auch nach mehrmaligem Lesen der entscheidenden Stelle im Roman nicht sicher gewesen. Mir schien es so , dass der zeitliche Rahmen nicht stimmig war. Denn Camilles Gespräch mit Zamorra lag auf jeden Fall vor den rätselhaften Ereignissen in Nantes. Wenn man die Stelle im Roman las könnte man es auch umgekehrt verstehen, was dann aber falsch wäre. Auch der weitere zeitlich Rahmen danach war sehr knapp für Camille gestrickt, um Destin zu töten, das Spiel zu stehlen und es im Theater zu installieren. Beim Finale gab es noch einen harten Kampf für Nicole während Zamorra kurz das Spiel von innen besichtigte. Es wirkte fast ein wenig überstürzt. Auch war der sogenannte Endgegner am Ende entäuschender Weise überhaupt nicht vorhanden. Man stand am Ende irgendwie mit leeren Händen da.

Bei der Gesamtbewertung habe ich ziemlich lange überlegt wie ich mich entscheiden sollte. Nach den letzten nicht so klaren Eindrücken entschied ich mich für die Note 3 = Befriedigend und gab damit abschließend 3 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit Mittel abgestimmt.
:thumbup: :buch:
Zuletzt geändert von Sinclair am Mo Aug 15, 2022 6:46 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer ! :D :ugeek:
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SOKRATES Offline
Beiträge: 1
Registriert: So Nov 04, 2018 1:39 pm

Beitrag von SOKRATES »

Das die Idee eines übernatürlichen Computerspiels an sich schon Jahrzehnte alt ist, sollte kein Hindernis für einen spannenden Roman darstellen.
Und wenn man flott drüber liest ist er das auch.
Mich persönlich hinderten die von Sinclair bereits erwähnten Sprünge, Logikfehler und konstruierten Lösungen am flüssigen Lesen des Heftes.
Der Tod hat etwas erschreckend Endgültiges, während das Leben doch immer Möglichkeiten bietet.
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