Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 83: Die Belagerung
Moderator: Michael
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Talis Offline
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Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 83: Die Belagerung

Karl Krobath saß auf der schmalen Holzbank vor seinem Haus und genoss den Sonnenuntergang. Er blickte über das verschneite Tal und döste trotz der Kälte vor sich hin.
Doch als seine Schäferhündin anschlug, richtete er sich ruckartig auf. Im Licht der untergehenden Sonne sah er eine hochgewachsene Gestalt in einem weiten, dunklen Mantel gemächlich auf seinen Bauernhof zukommen. Karl schirmte mit einer Hand seine Augen vor den Sonnenstrahlen ab und erkannte mehrere schattenhafte Leiber, die dem fremden Mann folgten. Zuerst hielt er diese Schatten für Hunde. Doch je näher sie kamen, desto besser erkannte er, dass es sich um Wölfe handelte. Der alte Mann glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu können.
Seine Hündin bellte die ganze Zeit über wie verrückt. Der Fremde ließ sich davon nicht beirren, und Karls Unbehagen wuchs, als dieser mit seinem Wolfsrudel das Grundstück betrat ...
Die Belagerung
Verfasst von Michael Blihall
Titelbild von Rudolf Sieber-Lonati
Erschienen am 14.12.2021
N E U
RE: Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 83: Die Belagerung

Das Lonati-Titelbild ist bereits als Butler-Parker-Titelbild Nr . 175 veröffentlicht worden. Hier das Bild von der Butler-Parker-Neuauflage...
RE: Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 83: Die Belagerung
Ich will jetzt nicht zu viel über den Inhalt spoilern, die Geschichte fängt auf alle Fälle mysteriös an, wird in Folge etwas entschleunigt und baut dann eine grandiose Spannungskurve auf, die ihren ersten Höhepunkt in der Attacke eines Gegners hat, den man erst nicht zu Gesicht bekommt. Ab da wird die Spannungsschraube immer weiter angezogen, und auch wenn man bald erkennt, womit man es hier zu tun hat, so ist doch die Ausweglosigkeit der Situation so beklemmend, das man mit den Protagonisten bangend mitfiebert.
Die häufigen Perspektivenwechsel wirken am Anfang etwas ungewohnt, sorgen aber im Verlauf der Handlung dafür, dass man die Mitwirkenden besser kennenlernt und ihr schlimmes Schicksal intensiver miterlebt.
Das Ende deutet apokalyptische Dimensionen an und bietet genug Stoff für eine Fortsetzung, funktioniert aber auch sehr gut als «Unhappy Ending«….toll gemacht ðŸ‘
Ein rundum gelungenes Debut das hoffentlich keine Eintagsfliege bleiben wird 😊
Zum Cover: da hätte dieser tolle Roman schon was Besseres verdient. Ich bin ein großer Verehrer der Kunst von Lonati, und die dargestellte Szene passt auch gut zur Geschichte, aber der Werwolf…sorry, der sieht eher aus wie ein räudiger Flokati-Teppich…da gibt es weitaus bessere Werwolf-Cover von Lonati….🤷â€â™‚ï¸
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Tulimyrsky Offline
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Das Debüt des Mannes mit dem richtigen Jahrgang
Dieser hat mir sogar einen Tacken besser gefallen und vergebe die Höchstnote. Der Roman hat mich echt überzeugt. Vom angenehmen Schreibstil angefangen, bis hin zum außergewöhnlichen Plot. Eine sehr gelungene Mischung aus altem Grusel-Feeling, bis hin zu zeitgemäßem Geschehen (Live Streaming, etc.) Zu keinem Zeitpunkt ein typischer Teenie-Slasher, der altbacken wirkt. Im Gegenteil.
Mit einer Sache war im Roman natürlich zu rechnen, aber das tut der starken Story gar keinen Abbruch.
Ich fand den Roman jedenfalls saustark und würde mich freuen, wenn ich wieder mal was von Michael Blihall lesen dürfte.
Wer sich diesen Roman nicht holt, verpasst ein wirklich starkes Stück Gruselliteratur. :thumbup:
Edit: Die super sympathische Vorstellung des Autors in der Heftmitte spricht für sich!
Edit 2: jetzt müsste ich mir nur noch die Marquez GK-Romane holen...
Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Danke auch Talis, dass du das Bild mit dem Original-Cover hier reingestellt hast. Ich habe mich ohnehin schon gefragt, woraus der Verlag das Cover "gezaubert" hat.
Ich hoffe, ich darf euch schon bald mit einer neuen Geschichte erfreuen.
LG aus Wien!
- iceman76 Offline
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Die Abfahrt findet pünktlich statt. Doch Werner, der Busfahrer, entscheidet sich aufgrund eines Unfalls auf der Autobahn lieber über die sogenannte "Soboth" zu fahren. Die "Soboth" ist eine Passstraße, die Kärnten mit der Steiermark verbindet.
Nach einiger Zeit muss der Busfahrer abrupt bremsen, ein Baum blockiert die Straße. Zu allem Überfluss hat niemand Handyempfang ...
Werner versucht den Bus zu wenden ... das ist quasi der Anfang einer todbringenden Geschichte ...
Fazit: Ich vergebe für diesen Roman ebenfalls die Höchstnote "top". Nach dem ersten Angriff auf die Pfadfinder lebt dieser Roman quasi von der Spannung, bevor es auf das Ende zugeht.
Gut fand ich, wie aus den verschiedenen Blickwinkeln der Reisegruppe beschrieben worden ist. Das hatte wirklich was!
Dieser Roman bekommt die absolute Leseempfehlung von mir!
Bockstarkes Debut, Michael. Respekt!!!!
*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Dieser Erstlingsroman von Michael Blihall hat mich wirklich überzeugt. Eine so spannend erzählte Geschichte habe ich schon länger nicht mehr gelesen. Sein Schreibstil ist einfach packend und mitreißend. Die Idee, die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln der Gruppe zu erzählen, machen sie nochmals interessanter. Es ist eine Kunst, aus dieser ganz normalen Situation (eine Gruppe Pfadfinder fährt in einem Reisebus über einen Bergpass nach Hause) eine schockierende Werwolfgeschichte zu erschaffen. Hier schlägt das Grauen unerwartet und hart zu und hat bei mir immer wieder eine Gänsehaut hinterlassen. Wir befinden uns mit den Pfadfindern sozusagen auf einer grauenvollen Insel und können uns nicht vorstellen, warum keine Reaktion von Außen kommt. Aber der etwas erweiterte Blick zum Schluß hin zeigt, dass es auch Außen nicht gut ausgegangen ist …
Eine eindeutige Empfehlung auch von mir für diesen Roman! Hier kann ich einfach nur ein TOP vergeben! Auf weitere Romane bin ich schon sehr gespannt.
Alexander Weisheit
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crazyachim Offline
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