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Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 36: Melusine
Verfasst: So Feb 16, 2020 8:29 am
von woodstock
Ehrfürchtig trat ich an die mumifizierten Leichname heran, die mir allesamt den Kopf zuwandten. Die überwiegend männlichen Mumien waren ausgedörrt. Teilweise trugen sie noch ihre ritterliche Gewandung, an der jedoch der Zahn der Zeit genagt hatte. Schilde, Schwerter und allerlei andere ritterliche Intarsien waren ebenso vorhanden.
Mir fiel eine weibliche Mumie auf, da sie – entgegen ihrer glatzköpfigen Verwandtschaft – noch ihr krauses, dünnes Haar trug. Es würde vermutlich zu Staub zerfallen, sobald man den Glassarg öffnete. Lagen alle anderen Leichname in einer Art friedlichen Ruhe da, so war bei dieser Mumie der Mund auf entsetzliche Weise verzerrt. Ihre Arme waren leicht erhoben und zu Klauen geformt, was für mich nur einen Schluss zuließ: Man hatte sie lebendig begraben!
Autor: Tobias Bachmann
Titelbild von Rudolf Sieber-Lonati (Erstabdruck: "Madame Hypno – Im Tempel des Bösen", SGK 294)
Erscheint am 25.02.2020
Verfasst: So Feb 16, 2020 9:22 am
von Tulimyrsky
Melusine... Krawehl, Krawehl...

Verfasst: So Feb 16, 2020 10:06 am
von Estrangain
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Verfasst: So Feb 16, 2020 2:44 pm
von Tulimyrsky
Original von Estrangain
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Trübtauber Hain am Musenginst
Verfasst: So Feb 16, 2020 5:42 pm
von woodstock
Kann ich Eurer Gebrabbel dann bitte löschen?
Verfasst: So Feb 16, 2020 6:36 pm
von Dämonengeist
Pass auf, dass jetzt Loriot nicht aus dem Grab steigt und dir für das "Gebrabbel" den Hintern versohlt.

Obwohl es doch irgendwie passt ...
Verfasst: So Feb 16, 2020 6:48 pm
von Loxagon
Sagen Sie jetzt nichts ...
Verfasst: Sa Feb 29, 2020 4:31 pm
von Herr der Finsternis
Ich fand die Geschichte mittelmäßig ehrlich gesagt!
Verfasst: Fr Mär 13, 2020 12:53 pm
von geisterwolf
Die Geschichte vom Protagonisten, der sich letzten Endes selbst sucht beziehungsweise jagt, erinnerte irgendwie an den Film "Angel Heart" mit Mickey Rourke. Für einen Gruselroman fehlt mir das übernatürliche Element, allerdings ist der Roman vom Stil her der bisher beste von Tobias Bachmann.
Verfasst: Sa Mär 14, 2020 10:44 am
von Wolf55
Mir hat der Roman "sehr gut" gefallen, auch wenn ich die Kritik meiner Vorschreiber teile: Dies ist gewiss kein Gespenster-Krimi, aber was nützen mir Gespenster, wenn die in einem ansonsten total verhunzten und langweiligen Text vorkommen, der sich immer nur im Kreis dreht?!?
Von der sich stets weiter entwickelnden Story her war dies einer der besseren GK 02 - wenn ich da an Hefte denke, in denen die Protagonisten 60 Seiten verzweifelt rumflennen!
Ein erster Verdacht, dass sich der Protagonist selbst sucht, kam bei mir erst auf, als er in die Anzugsjacke schlüpfte, die Sache mit dem Anagramm fiel mir nicht auf.
Hier hat Tobias Bachmann einen Roman geschrieben, der Spaß machte, ihn zu lesen, wenn man auf Splatter-Effekte verzichten kann und sich mehr von psychischen Aspekten gefangen lässt ...