[spoiler]Eine seltsame Energiesignatur in einem Canyon erregt das Interesse des Weltrats. Der erste Erkundungstrupp wird später mit kompletter Amnesie aufgegriffen. Also sollen es wie üblich die beiden Hefthelden erledigen, wenn das Kanonenfutter versagt. Begleitet werden sie von einem Corporal und einem Experten.
Aus einem Rückblick geht hervor, dass es sich um eine Falle des mysteriösen Bundes MAGMA. handelt. Man ist an Matt interessiert und hat damit gerechnet, dass Kormak ihn schickt. Hui, mittlerweile sehe ich überall realpolitische Kommentare, aber die Namensähnlichkeit kann Zufall sein. Jedenfalls wollen sie dem Serienhelden mithilfe eines geborgenen Artefakts aus dem Zeitlosen Raum sämtliche Erinnerungen stehlen. Die Archivare mal wieder, naja so gibt es wenigstens ein paar Vergangenheitsabätze zu einem von ihnen. Die erste Hälfte des Romans unterhält mich schonmal ausgezeichnet.
Im Canyon angekommen, trennen sich die Figuren. Das ist immer eine gute Idee. Durch ihren übermächtigen Lauschsinn wird Aruula auf das Versteck ihres Gegenspielers aufmerksam. Wieso erkennt Caine die Barbarin nicht, wenn man sich doch so gut über Matt informiert hat? Das passt nicht so ganz, schließlich ist sie seine Dauerbegleitung. Aruula bekommt eine Geschmacksprobe des Artefakts, kann aber fliehen…ohne ihre Erinnerungen.
In Washington müssen sich indes ein paar der Nebenfiguren der City Police mit plötzlichen Ausschreitungen in der Stadt herumschlagen. Die werden bestimmt auch noch wichtig für die Handlung (weil MAGMA dahinter steckt?), aber puh, das interessiert mich gerade nicht wirklich. Dann überlastet jemand das Stromnetz und es wird dunkel in Washington. Eindeutig Sabotage!
Im Canyon greift Kolja van Horn nun auf ein paar Heftromankniffe zurück, um die Handlung am Laufen zu halten. Erstmal wird die gedankenverlorene Aruula von Matt gesucht und aufgegriffen, in Ordnung. Der Spezialist entpuppt sich dann als erpresster Verräter. Matt hat zum Glück so ein Groschenheftbauchgefühl und als er konkret misstrauisch wird, stellt der Kerl sich so ungeschickt an, dass er auffliegt. Bevor er auspacken kann, greift im perfekten Heftromantiming Caine die Gruppe an und erwischt nun auch Matt mit dem Artefakt. Danach will er den Corporal gerade erschießen und der Soldat schließt schon mit seinem Leben ab, als in letzter Sekunde der Spezialist sein Gewissen entdeckt und er Caine mit einer Machete killt. Puh, das geht hier ja alles Schlag auf Schlag und alles ganz knapp. Aber Matt und Aruula sind jetzt am Arsch, oder? Nein, alles gut. Das Artefakt hat genau mit ihren Erinnerungen seine Kapazität überschritten und wird zerstört, wodurch beide ihre Erinnerungen zurückerhalten. Wow, was für eine billige Wendung und schnelle Lösung des Problems.
Als Cliffhanger und Epilog zeigt sich, dass der maschinenwandernde Daa’mure Laan den letzten Zweiteiler doch überlebt hat und jetzt MAGMA beitreten will. [/spoiler]
Es ist wie so oft bei Heftromanen, die ich lese, egal welches Genre. Die erste Hefthälfte ist überzeugend, die zweite fällt dann ab. Aus meiner Sicht wäre das vermeidbar gewesen, aber die Heftromanzufälle müssen halt herhalten, weil schnell eine Lösung für das Problem der Woche gebraucht wird, bevor dem Autor die Seiten ausgehen. Dass da mehrere Dinge in perfekter Abfolge sekundengenau geschehen, kann ich noch verkraften und gibt nur geringen Punktabzug. Wie das mit dem Erinnerungsdiebstahl der Helden mit wenigen Sätzen gelöst wird, finde ich aber billig und das macht mir echt fast die Geschichte kaputt. Klar, manchmal muss man einfach verdammtes Glück im Leben haben, aber bei Heftromanen passiert mir das entschieden zu oft. Es ist schön, wenn man die Helden in eine brenzlige Situation schreibt, wo der Leser mitfiebert und es echt gefährlich für sie wird. Dann muss der Autor aber auch mit einer guten Erklärung ankommen, um sie zu retten. Die sich „verdient“ anfühlt. Oder sie für einige Hefte in diesem kritischen Zustand lassen, um in einem weiteren Abenteuer in Ruhe eine passende Lösung zu finden. Sollte doch bei MX klappen, wo alle Autoren an einem Strang ziehen und an einem gemeinsamen Plot schreiben, mh?
Es ärgert mich genau so sehr wie beim Blitzberg-Zweiteiler. 2/3 des Hefts hätte ich 8 Punkte gegeben, und das letzte Drittel ruiniert es mir. Naja, immer noch echt GUTe

(7 von 10 Kometen) und 3 Sterne im Maddraxikon, die 4 hat der Roman sich versaut.
Und zum neuen großen Plot: Schade, dass MAGMA so abrupt eingeführt wird. Direkt mit Name der Organisation, Mitgliedern und Zielen. Mit Absätzen aus ihrer Sicht. Besser hätte man die in den letzten 25 Heften nach und nach aufbauen können mit vermeintlichen Fällen der Woche wo ab und an MAGMA Strippenzieher ist und jetzt endlich das Geheimnis gelüftet wird, dass sie dahinterstecken. Mit den Sabotageaktionen in Washington als Highlight, als zündenden Funke. Die „Einführung“ des Plots finde ich knallhart gesagt einfach misslungen (was aber nicht in diese Romanwertung eingeht), aber es kann ja trotzdem noch was daraus werden. Ich hoffe nur, MAGMA steht jetzt nicht für „Mach Amraka Ganz Mächtig, Aller!“ oder sowas, weil man unbedingt einen realpolitischen Seitenhieb einbauen wollte.