[spoiler]Uh, eine wiederkehrende Nebenfigur in diesem Zyklus? Dass ich das nochmal erleben darf. Die Skinwalkerin aus der 665 hat eine neue Bedrohung für die Stämme der Ebenen ausgemacht und auch schon eine Idee, wer ihr helfen kann. Matt und Aruula genießen doch als Serienhelden Plotschutz, die sind genau die richtigen für diese ultragefährliche Aufgabe. Sie kommen nach ihrem Funkspruch gerne im Großraumgleiter angedüst.
Wie der Heftromanzufall es will, wird der auch gebraucht, um gefahrlos Messungen an einem heiligen Berg vorzunehmen, in dem laut der Skinwalkerin eine Existenz lebt, die jetzt ihr Gefängnis verlassen will. Zum Glück ist ihre Kraft zu stark und sie brutzelt ihre Wirtskörper direkt, statt sie zu übernehmen.
Wegen den Blitzen und Wetterphänomenen schaffen sie es dann doch nicht bis zum Gipfel und müssen den Gleiter zwischenlanden. Hätte ich auch arg billig gefunden, wenn sie es mit dem futuristischen Teil bis ans Ziel schaffen.
Nun ist es schon Zufall, dass sie ausgerechnet zu diesem Fall mit dem Gleiter fliegen und nicht wie üblich mit PROTO fahren. Aber es geht weiter. Eigentlich sollte sie ein Trupp der Dark Force begleiten, was die Helden kurzfristig ausgeschlagen haben. Deren stromisolierte Kampfanzüge befinden sich aber noch im Gleiter, was für ein Glück. So atmosphärisch dieses Abenteuer auch geschrieben ist, so sehr stören mich diese erzwungenen Plotwerkzeuge. Ansonsten habe ich an der ersten Hefthälfte echt nichts auszusetzen.
Natürlich geht die Sache am Gipfel dann schief. Die Skinwalkerin wird von einem Stromschlag getroffen und ihr Geist muss in Matt fliehen. Normalerweise löscht sie den Geist des Körpers aus, den sie übernimmt. Aber keine Panik. Matt überlebt als Heftheld natürlich irgendwie und sie kann seinen Körper verlassen, als sie zum Dorf unter dem Berg zurückgekehrt sind. Vielleicht weil er schon mit hydrischen Geistwanderern Erfahrung gemacht hat? Die Skinwalkerin sucht sich jedenfalls einen neuen Körper und schon kann das Abenteuer des Trios weiter gehen.
Denn das Wesen im Berg macht Erfolge. Es kann einen Menschen kurze Zeit übernehmen, ohne ihn direkt zu töten. Er überlebt schwer verletzt, als es den Körper wieder frei gibt. Also will Matt den Mann nach Washington fliegen, wo es hochmoderne Labore gibt und man ihm besser helfen kann. Wie ich diese „neuartige“ Technik in meiner postapokalyptischen Welt hasse! Zum Glück kommt es nicht so weit. Matt startet mit dem Gleiter und lässt PROTO – den hatten sie im Gleiter mitgenommen – bei den Frauen zurück, als das mysteriöse Berg-Wesen gezielt Blitze auf den Gleiter umleitet und ihn zum Notlanden zwingt. Aruula düst mit PROTO zur Absturzstelle. Zum Glück hat es Matt nicht erwischt, aber der Gleiter ist hinüber. Hoffentlich stellt Kormak ihnen so schnell keinen neuen zur Verfügung.
Wie jetzt weiter? Matt will nochmal auf den Gipfel und das Phänomen untersuchen, trotz der Katastrophe bei ihrem ersten Versuch. Dafür hat er auch schon einen total ausgefallenen und riskanten Plan, wie sich sie schützen können. Natürlich! Und auf dem Gipfel entdecken sie diesmal zufällig einen unscheinbaren Riss im Gestein, durch den sie zur Quelle des Übels vordringen.
Bei der Skinwalkerin hatte ich in der 665 vermutet, dass sie ein Daa’muren-Bewusstsein ist. Letztendlich entpuppte sie sich als Hydriten-Bewusstsein. Viel mehr Auswahl gibt es bei MX in dem Bereich auch nicht. Naja, es sei denn, man lässt sich was Anderes einfallen, als die Standarderklärungen. Da wir jetzt schon eine hydritische Geistwanderin als Erklärung haben, darf diesmal ein Daa’muren-Kristall für das Blitzberg-Wesen herhalten. Ich mag die Daa’muren echt sehr, aber das hat mich dann doch ziemlich enttäuscht. Ich hatte auf eine andere Auflösung gehofft. Leider ist der Kristall leer, wie Aruula erlauscht. Ist das Bewusstsein erfolgreich gewesen und konnte dauerhaft einen Wirtskörper in Besitz nehmen? Oder…eine Wirtstechnik? Ja, das Daa’muren-Bewusstsein ist in den Gleiter gefahren und startet ihn jetzt selbstständig. Das wird ja immer seltsamer. Ich bin kein MX-Experte und weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist. Mich erinnert es aber an Comedy-Material wie „Herbie Fully Loaded“ oder an diverse Horror-Klassiker von King, die ich mit besessenen Autos nie wirklich ernst nehmen konnte. Ist einfach nicht meins. Ach ja, für die Helden sieht die Lage ziemlich bescheiden aus. Nicht nur, weil der Gleiter weggeflogen ist, sondern auch, weil ein Dorfmob sie für das Entweihen ihres Heiligtums „zur Rechenschaft ziehen“ will. Upsi![/spoiler]
Ach, Schade. Der Roman fing so gut an. Bis auf einige störende Heftromanmittel, die mir zu erzwungene Zufälle sind, damit die Helden genau das haben, was sie in gewissen Szenen brauchen. Da frage ich mich, welcher Autor welche Abschnitte geschrieben hat. Von Michael Edelbrock kenne ich das kaum, während Oliver Müller total ungeniert zu solchen „Hilfen“ greift. Aber da ich beide Autoren auf ihre Art schätze und der Rest stimmt, hätte ich bis dahin noch ein Sehr Gut im Forum vergeben.
Den Ausschlag könnte die zweite Hälfte des Abenteuers geben, wenn die mich besonders positiv überrascht. Sie überrascht mich auch, aber eher negativ. Die Erklärung, wer hinter dem Berg-Bewusstsein steckt, ist uninspiriert und man hätte es sich denken können. Muss man bei sowas immer auf die gleichen zwei Standardmöglichkeiten zurückgreifen? Gerade Michael Edelbrock schätze ich sonst sehr für seine fantasievollen aber nicht unpassenden Ideen. In wen oder was das Bewusstsein dann zum Cliffhanger des ersten Teils fährt, finde ich sogar fast lächerlich. Ich bin kein MX-Experte, aber hätte nicht vermutet, dass das so überhaupt möglich ist.
Wieder ein Fall von „Zum Glück ist der Zyklus so schwach, dass es trotzdem ein kleines Highlight ist“. Reicht im Maddraxikon noch für 4 Sterne. Im Forum aber nur für „gutes GUT“ mit

(7 von 10 Kometen). Mir hat das Besondere gefehlt…und damit meine ich nicht das Besondere, das mir zu abgedreht ist.