Band 667: Der Mädchensammler

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MX 667

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Team Maddraxikon Offline
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Band 667: Der Mädchensammler

Beitrag von Team Maddraxikon »



Der Mädchensammler
In San José, Kalifornien, verschwinden immer mehr junge Frauen spurlos. Das dreizehnte Opfer ist die Tochter von Sheriff Al Cooper, der sich daraufhin an seinen alten Kumpel Takeo in der nicht weit entfernten Oase der Hundert wendet, um von ihm Überwachungstechnik zu erbitten. Gerade zurück aus Salem, sind Matt und Aruula bei Miki Takeo. Sie bieten an, sich die Sache anzusehen - und stoßen auf ein sechshundert Jahre altes Geheimnis ...
© Bastei-Verlag

Geschrieben von Lucy Guth
Erscheinungsdatum: 09.08.2025

Weitere Infos zum Heft: https://t1p.de/MX667
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Das Gleichgewicht Offline
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Registriert: Mi Sep 24, 2008 7:52 pm

Beitrag von Das Gleichgewicht »

In San José verschwinden blonde junge Frauen und Sheriff Cooper ist überfordert. Als es seine eigene Tochter erwischt, bittet er seinen alten Bekannten Miki Takeo um Hilfe. Zufällig sind Matt und Aruula gerade bei ihm und kommen an seiner statt. Sie sind schließlich die Serienhelden und Miki nur eine Nebenfigur, die mal lieber den Wurmlochgenerator reparieren soll.

Miki gibt ihnen noch ein wenig tolle Technik mit, Aruula hat ihren Lauschsinn und PROTO auch so einige Tricks auf Lager. Damit sollten die Detektive doch Erfolg haben.

Einige der Figuren in San José sind schonmal potentiell auffällige Kandidaten. Der Deputy Myers zum Beispiel. Oder stecken diese strickenden Klatschschwestern irgendwie mit drin? Wobei bei Lucy Guth sicher irgendwelche toxischen Incel Männer hinter den Entführungen stecken und keine anderen Frauen.

Bei ihrer Erkundung der Gegend wird Matt dann doof von einer Schlange gebissen. Zufällig ist ein Einsiedler in der Nähe, der ihn in seiner Hütte versorgt. Er erzählt ihnen von einem Spukhaus, das von den Menschen gemieden wird. Wäre doch ein perfektes Versteck für den Täter.

Irgendetwas stimmt mit dem Haus tatsächlich nicht. Aruulas Lauschsinn schlägt enorm aus und dann hat sie eine Vision von der ursprünglichen Eigentümerin des Gebäudes. Es dauert nicht lange, da entdecken sie die erste Leiche einer Entführten. Und Aruula hat eine Vision von dem Killer, leider aus seiner Perspektive. Wäre ja auch zu früh, wenn sie ihn jetzt schon identifizieren würden.

Die zweite Hefthälfte ist jedenfalls von der Erkundung des Hauses geprägt. Immer wieder unterbrochen von Absätzen mit Aruulas Visionen. Mehr passiert nicht. Das zieht sich etwas, zum Glück finde ich das aber ganz stimmig und interessant.

Im letzten Heftviertel wird es dann wieder actionreicher. Matt und Aruula finden die restlichen Mädchen und die leben zum Glück alle noch. Außerdem will der Killer sie in eine Falle laufen lassen, vor der sie Aruulas Lauschsinn jedoch warnt. Wie praktisch, der wird hier schon wieder ziemlich strapaziert.

Und dann enttarnen sie den Killer. Es ist Deputy Myers. Überraschung! Naja, wer die Romane von Lucy Guth und ihre typische Antagonisten-Formel kennt, konnte sich das sicher schon lange denken. Es ist halt wirklich (fast) jedes mal der gleiche Typ Mann. Ein gestörter Incel, der Freundlichkeit von Frauen für Affektion hält und sie als seine Freundin haben möchte. Als er auf ablehnende Reaktionen stößt, wird er wütend. Und entführt weitere Mädchen, bis er „die eine“ gefunden hat. Die es aber nicht gibt, weil natürlich keine der Blondinen sich in ihren irren Entführer verliebt. Gekillt hätte Myers nicht nur sein erstes Opfer, sondern auch die anderen. Aber der Geist der Hausherrin hält ihn davon ab. Jetzt ist nur noch die Frage, ob es dafür eine wissenschaftliche Erklärung gibt oder das zu seinen Wahnvorstellungen gehört. Immerhin hatte auch Aruula Visionen.

Myers sieht ein, dass er verloren hat. In seinem Wahn will er deshalb das Haus abfackeln. Doch die Hausherrin hindert ihn daran und lässt ihn durch morsche Dielen mehrere Stockwerke in die Tiefe stürzen. Ob Myers nun einfach nur irre war oder mehr dahinter steckt, bleibt offen.


Im letzten Heft habe ich mir noch gewünscht, dass Lucy Guth sich mal wieder an einem Grusler versucht. Und tatsächlich geht es hier um ein Spukhaus, mit paranormalen Elementen. Oder auch nicht, dieser Aspekt der Geschichte bleibt im Gegensatz zum „Haus auf dem Hügel“ leider total offen.

An sich hat mir die Grundidee gefallen. Schönes Spukhaus, schöne Hintergrundgeschichte, interessante „Vergangenheitsabsätze der Woche“, verpackt in Aruulas Lausch-Visionen. Da kann ich mich absolut nicht beklagen.

Was mich aber enorm genervt hat, ist die übliche „Guth-Formel“. Eingesponnen in den Schauplatz der Woche ist ein weiterer feministischer Frauenroman. Junge Frauen werden Opfer von bösen Männern. Die immer vom gleichen Typ sind. Verbitterte Incels, die wütend und eifersüchtig sind, dass sie keine Freundin abbekommen und von Frauen Ablehnung erfahren. So war mir schon relativ früh klar, wer wohl der Bösewicht im Schafspelz sein wird. Man kann es sich bei den Beschreibungen der Autorin als aufmerksamer Leser einfach denken. Es wäre schön, wenn Lucy Guth mal von ihrem Schema F abweichen würde. Aber das passt wohl nicht in die reale Metabotschaft, die sie vermitteln will.

Dem Spukhaus würde ich mindestens sehr gute 8 Punkte geben, aber der ewig gleiche Typ Bösewicht der Woche macht mir echt alles kaputt. Na gut, da die Hefte in diesem Zyklus im Durchschnitt ziemlich schwach sind, war das schon ein Highlight. GUTe :D :D :D :D :D :D :D :baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kometen) und knappe 4 Sterne im Maddraxikon.


PS. Aus Mangel an Leserbriefen hat Mad Mike einige Kommentare aus unserem Forum abgedruckt und sich dazu geäußert. Die Werbung ist immer gut, da habe ich mich gefreut. Und ich muss jetzt endlich mal einen Leserbrief zum letzten Zyklus schreiben, wenn er wirklich neues Material braucht! :buch:
Aktuelle Lesefavoriten:

1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Loxagon Offline
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Beitrag von Loxagon »

Ich vergebe ein TOP.

Okay, der Antagonist ist flott klar, dafür bleibt offen inwieweit die Witwe nun "echt" war. Die Geschichte des Hauses war klasse umgesetzt, wie zu erwarten war.
engelbert Offline
Beiträge: 1234
Registriert: So Sep 21, 2008 11:48 am

Beitrag von engelbert »

Atmosphärisch ging es nun von den energiegeladenen Cthulhu zu den kriminalistischen Spuckhaus.
Eine Geschichte die konstruktiv auf mich wirkte. Der Gipfel von Fahrlässigkeit, eine brennende Fackel in ein Kellergewölbe zu werfen. Am Kellerboden befanden sich von fünf Etagen, die trockenen Holzbretter- und abgebrochen Balken. Welchen Teufel die „Polizei“ von Jan José veranlasst das Haus nach zwölf vermissten Mädchen noch immer nicht zu durchsuchen, steht ja geschrieben. Der Höhenpunkt von Feigheit oder Pflichtverweigerung wäre wohl der Polizeichef, welcher als Vater seiner vermissten Tochter es nicht wagt das Haus zu durchsuchen. Natürlich muss die Umgebung zwölfmal erfolglos - so ein dreizehntes Mal abgesucht werden oder ist es einfach nur der Versuch zusammenhängendes mit Logikfehlern, als eine Ortschaft von Psychopaten zu tarnen, welche ihre blonden Töchter als Hexen einkerkern und Deputy Myers als einziger Held versucht schlimmeres zu verhindern? Gut das Aruula und Matt auch ohne technische Hilfsmittel dies sofort erkannt haben.
Die ehrwürdige Villa als Gespenster-Krimi zu installieren hatte seine atmosphärischen besonderen Momente, wohl beabsichtigt die postapokalyptische Welt wie ein Fremdkörper wirken zu lassen. Diesbezüglich sicherlich hervorgehoben wie Matt, als realistisch denkender Mensch, im Gegensatz zu der mental begabten und religiösen Aruula, ein wesentlich breiteres Spektrum für das Übernatürliche bereithält. Die Autorin spekuliert gelungen mit der Wahrheit um das Spiel des Lebens.
Lucy Guth spielt anscheinend gerne mit doppelter Atmosphäre, zwischen der sinnlichen und der übersinnlichen und passt auch GUT zu diesen Zyklus als Einladung um neue Leser.
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Schneedrache Offline
Beiträge: 115
Registriert: Sa Nov 23, 2019 12:35 pm

Beitrag von Schneedrache »

Original von Das Gleichgewicht
An sich hat mir die Grundidee gefallen. Schönes Spukhaus, schöne Hintergrundgeschichte, interessante „Vergangenheitsabsätze der Woche“, verpackt in Aruulas Lausch-Visionen. Da kann ich mich absolut nicht beklagen.
Dazu noch der Beitrag der Autorin auf der LKS. Von mir gibt es ein gut. Aber eigentlich hätte es Matt und Aruula für die Geschichte nicht gebraucht, genauso wenig wie das Setting im Maddraxversum. Mit kleinen Änderungen hätte die Geschichte auch im Gespenster-Krimi erscheinen können. Aus dem Schlangenbiss hätte man auch noch mehr machen können, z.B. dass Matt ausfällt, und Aruula mit dem Sheriff alleine weiter macht. Was mir allmählich auf die Nerven geht, ist dieses unglaublich primitiv dumme Nackedei-Gehabe um Aruula. Wenn es wie in dier Geschichte keinen Sinn macht, halbnackt herumzulaufen, soll sie sich was anziehen, z.B. einen Mantel.
Halber Kapitel Offline
Beiträge: 0
Registriert: Mi Jun 04, 2025 8:23 am

Beitrag von Halber Kapitel »

Lucy Guth erzählt einen von einem realen baulichen Kuriosum (dem Winchester House) inspirierten Psychokrimi, der nicht zwingend im post apokalyptischen Maddraxiversum spielen müsste - doch das Hintergrundrauschen dieser speziellen Welt ist so elegant und empathisch miterzählt, dass “Der Mädchensammler” als einer der besseren Romane der letzten Monate durchgeht. Lucy Guth hat Heftroman einfach drauf: Knapp und klar, zielführend und ohne Längen, mit Witz und Charakter ist auch diese Episode erzählt. Wenngleich ich zum einen eine gewisse Durchschaubarkeit bemängeln muss und es zudem etwas konstruiert fand, dass die Bewohner der Kommune Hilfe von außen benötigen, um den Fall aufzuklären. Naja, aber irgendwie muss der Titelheld ja schon mitwirken.
Mit Blick auf die Gesamtserie wird das Konzept von M&A als schnelle Eingreiftruppe für Fälle aller Art zunehmend fad
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