Wie es sich für einen epischen Hilleberg-Trilogie-Abschluss gehört passiert einiges. Da kommt von mir einiges an in die Tasten gehauenen Gedanken und Emotionen zusammen.

Jetzt ist also klar, warum Namea sich in der Frauenhaus-Farm von Lilith versteckt. Sie hat sich von den gefolterten Männern schwängern lassen, bevor die Kerle gekillt wurden. Um neue Monster für Lilith zu gebären, vermute ich. Damit ist erstmal Schluss, denn die Große Mutter hat einen besonderen Auftrag für sie. Und die entflohene Denise muss auch noch gesucht werden.
Von all dem wissen John und Abe nichts. Damit es aber schnell zur Action kommen kann, erklärt Chandra ihnen alles. Sie chauffiert die beiden sogar dorthin. Und das Ausbildungslager der Vollstreckerinnen wird schutzlos zurückgelassen? Liliths Nemesis hat sich zwar aus irgendeinem Grund verduftet, aber sie könnte jederzeit wiederkommen und ihr Werk vollenden.
Sheriff Titus Porter ist im letzten Band auf ungewöhnliche Vorgänge bei der Farm aufmerksam gemacht worden und hat dann sogar noch Besuch von Pandora bekommen, die die Polizisten zu Ghouls gemacht hat. So hat die Göttin neue Spielfiguren für ihren nächsten Zug gegen Lilith.
Die Fäden werden also auf der Farm zusammenlaufen. Kaum ist Lilith kurz aufgetaucht und hat ihre Dienerinnen gewarnt, sich im Keller in Sicherheit zu bringen, tauchen Pandoras Ghoul-Polizisten auf.
[COLOR=bbcf83]Lydia wandte sich dem Sheriff zu. Das süffisante Lächeln gefror ihr auf den Lippen. Sie starrte direkt in die Mündung des Revolvers. „Überraschung!“, sagte der Sheriff, und drückte ab.[/COLOR] So beginnt es also, die neuste langgezogene Actionsequenz von Florian Hilleberg. Die meisten der Frauen hier sind zwar normale Menschen, Farmleiterin Lydia aber eine Kreatur der Finsternis. Und Namea sollte auch keine Probleme mit ein paar Leichenfressern haben.
John, Abe, Chandra und sämtliche Vollstreckerinnen des Trainingslagers düsen mit einem Bus Richtung Farm. Sie unterhalten sich über Chandras Seitenwechsel.
[COLOR=bbcf83]“Und was Pandora betrifft ... ich fürchte, sie hat sich da in etwas verrannt. Sie kann gegen Lilith nicht gewinnen. Ich habe das begriffen, sie offenbar nicht.“ „Wäre sie alleine, würde ich dir vielleicht sogar recht geben. Aber Pandora hat sich einen mächtigen Verbündeten gesucht. Den Letzten der Großen Alten.“[/COLOR] Ja, die Dämonen-Teams sind beide ziemlich krass und haben einiges auf dem Kasten. Weiter können sie das nicht ausdiskutieren, denn sie werden von der Straße gerammt und von mehreren Vans eingekreist. Pandoras Unheilsbringer. Chandra stellt sich ihnen, sie ist kugelsicher und wähnt sich in Sicherheit.
[COLOR=bbcf83]Aber noch bevor Chandra auch nur einen Schuss abgeben konnte, geschweige denn eine der Vollstreckerinnen in der Lage war, ihr Haumesser zu schleudern, eröffneten die vermeintlichen Unheilsbringer das Feuer! Es war ein Inferno.[/COLOR] Für diese Actionszene holt Pandora den Straßenabschnitt irgendwie in eine andere Dimension, das wirkt einfach cooler. Nach dem Gemetzel und einer Niederlage für ihre Unheilsbringer, schickt sie die Fahrzeuge wieder auf die Erde. Wo gerade zufällig andere Autos entlangfahren und es zu einem schlimmen Unfall kommt. Wozu das Ganze? Es ist wichtig für den weiteren Handlungsverlauf, um Abe vorerst aus dem Spiel zu nehmen.
[COLOR=bbcf83]“Dann sollen wir einfach abhauen und Fahrerflucht begehen?“ Er schüttelte den Kopf und sah mich traurig an. „Nein, du fährst allein. Ich bleibe hier und regele alles. Sobald ich fertig bin, werde ich mit einem Hubschrauber nachkommen. Und einer Hundertschaft des FBI!“[/COLOR] Mal sehen, ob die pünktlich zum Finale ankommt, um das Actionlevel weiter zu steigern.
Auf der Farm haben die Ghouls nach einigen Verlusten erkannt, dass sie keine Chance haben.
[COLOR=bbcf83]Irgendetwas läuft hier schief, dachte Warren. Und ergriff die Flucht.[/COLOR] Dabei stolpern sie über das Versteck von Denise und bekommen noch weiter den Arsch versohlt. Pech. In Denise bricht das Werwolfs-Fledermaus-Feuerspeier-Monster hervor, ihre dunkle Seite. Und die gibt sich mit ein paar Ghouls nicht zufrieden. Sie will Spaß, eine Herausforderung. Wie gut, dass sie da auf Namea stößt.
[COLOR=bbcf83]Und der Kampf der Giganten nahm seinen Anfang.[/COLOR] Und es wird noch schlimmer, denn Liliths Nemesis erscheint jetzt auch noch hier, die Ghouls waren natürlich nur ein Kanonenfutter-Vorgeschmack. Wie gut, dass die Nemesis gerade dort zuschlägt, wo es der Autor will und zum passenden Timing. Wieder ohne Erklärung, da komme ich mir vor, wie bei einer billigen Superhelden-Zeichentrickserie mit dem Villain of the Week, der ohne Sinn nur deshalb mitspielt, damit der Held für die Folge jemanden hat, denn er bekämpfen kann.
Überall auf der Farm schießen Schattententakel aus dem Boden und krallen sich die Frauen. Denise und Namea haben bei ihrer Konfrontation eine große Scheune in Brand gesteckt, die langsam von den Flammen verzehrt wird und einbricht, während sie sich in dem Inferno bekämpfen. Dann mischt sich auch noch die Nemesis in ihrem Zerstörungswahn ein. WOW! Ganz großes Kino! Wenn Florian Hilleberg sowas nur alle 10 Hefte als Highlight eines Plots schreiben würde, würde mich das echt packen. So verdrehe ich eher die Augen, obwohl es gut geschrieben ist. Epische Krachbummpeng-Action, das kann der Autor.
Die Nemesis steht eigentlich auf der Seite von Denise, beide wollen Team Lilith ausschalten. Doch der Schatten-Insekten-Gigant kümmert sich in seinem Zerstörungswahn wenig um solche Nuancen. Es kommt, wie es kommen muss. Jeder darf mal mit jedem, deshalb pausieren Denise und Namea ihren Kampf und verbünden sich gegen die Nemesis.
Im letzten Heftviertel erreicht der Bus die Farm. Es wird also noch krasser! Endlich trifft alles in einer explosiven Mischung zusammen.
[COLOR=bbcf83]Mein Blick war an Chandra vorbei auf den Grünstreifen gefallen, hinter dem es plötzlich hell aufloderte. Kurz darauf flackerten am Himmel bläuliche Blitze auf. Und daneben, dort, wo der Schein des Feuers die Fassade eines Farmhauses im Südstaatenstil beleuchtete, erhob sich ein Schatten von gigantischer Form und Größe. Ich wusste Bescheid. Und Chandra ebenso, denn sie wandte sich an ihre Armee. „Vollstreckerinnen!“, rief sie mit erhobener Stimme. „Macht euch bereit!“[/COLOR]
Aber wird das reichen? Die Nemesis scheint unaufhaltsam. John konnte mit Kreuz und Bumerang nichts ausrichten, Denise und Namea haben auch keinen richtigen Erfolg. Da hat Namea einen Geistesblitz, der mich richtig glücklich macht.
[COLOR=bbcf83]Alleine hätte sie sich niemals von der Vampirin, die mit ihr verschmolzen war, trennen können. Die Kälte und der Sog des Schattenmannes aber schafften das, was ihr verwehrt gewesen war. Er zog das Fremde aus dem Engel heraus, ohne vermutlich zu begreifen, was er da tat.[/COLOR] Sie lässt die irre Clownskillerin Amanda auf ihrem Hinterkopf von der Aura der Nemsis verzehren. Damit ist Amanda hoffentlich wirklich Geschichte, Namea allein ist schon anstrengend genug. Da hinterfrage ich den Heftromanzufall auch nicht, dass sie irgendwie so perfekt steht, dass der Schatten chirurgisch präzise nur das Amanda-Gesicht verschlingt und keine weiteren Teile ihres Schädels. Dem Hurenengel ist klar, dass er nicht siegen kann und er verschwindet. Irgendwer wird die Nemesis schon erledigen.
Denise ist klar, dass sie verloren hat und ist. Sie schließt mit ihrem Leben ab.
[COLOR=bbcf83]“Bitte, mach ein Ende“, murmelte Denise. Ihr Körper wurde von einem Hustenanfall geschüttelt. Langsam hob sie die Lider. Im Schein des Feuers sah sie die Schatten, die von den baumstammdicken Beinen ausgehend auf sie zukrochen. Sie ähnelten tatsächlich dem Wurzelwerk eines Baumes. Fast hatten sie Denise erreicht. Sie schloss die Augen, wollte nicht sehen wie ... Schüsse peitschten durch die Nacht.[/COLOR] Natürlich kommen John und die Vollstreckerinnen in allerletzter Sekunde dazu, um die Nemesis abzulenken und sie zu retten. John kümmert sich um Denise, während die Vollstreckerinnen sich der übermächtigen Nemesis stellen und schnell merken, dass sie keine Chance haben.
[COLOR=bbcf83]Dennoch brachen Chandra und ihre Vollstreckerinnen den Angriff nicht ab. Waren sie lebensmüde?[/COLOR] Nacheinander erwischt es Liliths frisch ausgebildete Kriegerinnen und dann wird auch Chandra vom Schattenriesen verschluckt.
[COLOR=bbcf83]Chandra wurde in die Höhe gerissen. Ein letzter Blick traf mich wie ein Pfeil ins Herz. Fast kam ich mir wie ein Verräter vor, dann löste sich die Russin auf und verschwand im Schatten.[/COLOR] Das ist schon wieder alles so dramatisch und langsam wird es mir zu viel. So eine ewig lange Actionszene ermüdet auch irgendwann und selbst wenn Chandra jetzt vermeintlich „garantiert“ stirbt, hat Florian Hilleberg solche sicher toten Figuren schon irgendwie mit einem irren Twist zurückgebracht. Klar fiebert man bei der krassen Action mit, aber nicht wegen den Figuren, sondern wegen den Beschreibungen. Eine emotionale Bindung zu den Charakteren fühle ich bei dem Autor schon lange nicht mehr.
Man könnte jetzt denken, da geht nicht mehr. Falsch! John aktiviert das Kreuz. Wo es das letzte Mal komplett versagt hat, ist die Wirkung dieses Mal eine andere. Weil das Licht des Talismans nicht die Brust des Giganten trifft, sondern sich am Schädel bündelt, als hätte ein Magnet die weiße Magie angezogen. Aha. Die Schatten-Nemesis wird restlos vernichtet.
[COLOR=bbcf83]Wirklich restlos? Nein, nicht ganz, denn dort, wo eben noch der Schattenriese gestanden hatte, erhob sich eine Gestalt, die in blendender Helligkeit erstrahlte.[/COLOR] Florian Hilleberg hat sich nämlich wieder eine neue Enthüllung einfallen lassen, damit es dem Leser nicht langweilig wird. Dieses fantasievoll beschriebene blauweiße Wesen mit sieben Fingern mit sieben Gelenken und langen Tentakeln unter den Achseln kommt John bekannt vor.
[COLOR=bbcf83]Dieser Schädel ... ich hatte ihn schon mal gesehen. Nicht unbedingt genau diesen hier, aber auf jeden Fall einen Ähnlichen. Es war der gleiche Kopf, den ich bereits vor Jahren in einem Dämonen-Sarg in Cornwall gefunden hatte. Damals hatte er eine bestimmte Bezeichnung getragen, die mir noch heute eine Gänsehaut bescherte, wenn ich an die Bedeutung dieses Fundes dachte. Die Reliquie des Spuks.[/COLOR] Weil ja alles zusammenhängen muss und irgendeine Verbindung in die Tiefen der Serie hat. Hier wird wohl ein Dark-Zweiteiler von 1985 gemeint sein.
Das magnetisch angezogene und gebündelte Licht des Kreuzes hat also auch nicht gereicht, um die Nemesis zu töten. Es hat nur seinen Schattenschleier weggebrannt. Deshalb ist der Gigant mächtig angepisst und John am Arsch.
[COLOR=bbcf83]Und so musste ich tatenlos zusehen, wie sich mir die überlangen, armdicken und zugleich so filigran wirkenden Finger näherten. In diesem Augenblick explodierte die Scheune.[/COLOR] Im letzten Augenblick greift nun noch Asmodis ein. Er vernichtet das geschwächte Wesen, um zu zeigen, dass er auch was drauf hat, nachdem er von Lilith im zweiten Teil so gedemütigt wurde. Der Serienheld ist also wieder mal nur eine Spielfigur und muss von den Dämonen gerettet werden.
[COLOR=bbcf83]“Gern geschehen!“, begrüßte er mich. Ich konnte mir das verächtliche Schnauben nicht verkneifen. Alles in mir sträubte sich dagegen, mich beim Satan zu bedanken.[/COLOR]
Asmodis offenbart John etwas, das mir im letzten Band Kopfzerbrechen bereitet hat. Ich dachte das hier ist die große Nemesis, die Pandora befreien wollte. War mir aber auch sicher, dass das Gefängnis von der höllischen Dreieinigkeit rechtzeitig wieder versiegelt wurde und nur ein wenig Kleinkram entkommen ist. Ich hatte Recht. Dieser Schattengigant war kaum kleinzukriegen und ist eine ganz neue Bedrohung, aber bei Florian Hilleberg ist sowas nur ein Fliegenschiss.
[COLOR=bbcf83]“Das hier war nur eines von mehreren Geschöpfen. Mit Abstand das Schwächste von ihnen. Nach menschlichen Maßstäben könnte man sagen, es war bloß ein Kleinkind.“ „Ein Kleinkind?“, echote ich. „Ja, es befand sich tatsächlich noch in der Entwicklung.“[/COLOR] Wenn also die echte Mama-Nemesis oder einer seiner großen Brüder auftaucht, wird das noch epischer und dramatischer als das hier. Florian Hilleberg muss einfach alles nochmal toppen. Wenn das so weiter geht, explodiert in 3 Jahren der JS-Erdkern oder die Höllendimension wird vernichtet. Ach nee, falsche Serie. Bei PZ passt sowas echt besser, JS war immer bescheidener und bodenständiger.
Um noch mehr Drama reinzubringen wird jetzt enthüllt, woher diese Überwesen stammen. Es sind Kinder von Lilith und dem Spuk. Irgendwie ficken die Dämonen bei Florian Hilleberg ständig und zeugen irgendwelche total mächtigen Kinder. Auch hier greift die Hilleberg-Regel „Jeder darf mal mit jedem“. Ich bin in der „Nachbesprechung“ dieses Falles jetzt an dem Punkt angekommen, wo ich nur noch den Kopf schütteln kann und wieder etwas angepisst von dem Autor bin, was er nur auf „meinem“ JS gemacht hat. Da habe ich mich gerade irgendwie an den superlativen Kampf zwischen Team Lilith und Team Pandora mit all den Querverbindungen und beteiligten übermächtigen Figuren gewöhnt und dann haut er den nächsten Kracher raus. Gut, der Autor polarisiert halt enorm und schreibt für seine Fans. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Hilleberg-Freunde genau sowas brauchen und abfeiern.
Jetzt aber noch fix zum Epilog, der bei Florian Hilleberg nie fehlen darf. John lässt Denise laufen und gibt ihr in einer Art Dad Talk noch ein paar kluge Sprüche mit auf den Weg. Halt dich aus Schwierigkeiten heraus, wenn du Probleme bekommst sind wir immer für dich da, hast du dir schon einen Plan zurechtgelegt, hier hast du etwas Kohle damit du nicht klauen gehst. Sowas halt.
Puh, das war wieder mal ein Trilogie-Abschluss, der sich gewaschen hat. Ich möchte hier mal ganz bewusst einige Dinge aus der Wertung herausnehmen. Wenn ich fair bin, scheitert eine echt gute Wertung an zwei Dingen. Aber an irgendwas scheitert Florian Hilleberg bei mir immer und ich möchte auch mal eine höhere Punktzahl raushauen.
Ach und weil ich hier einfach einige Dinge klar bennennen möchte, besteht auch in meinem Fazit hohe
SPOILERGEFAHR
Dieser dritte Teil ist, wie man es kennt, krasse Action von vorne bis hinten. Was mein erstes Problem mit dem Roman ist, man kennt es halt. Es ist nichts Besonderes, sondern Standard. Wie soll ich das dann als Highlight bewerten? Wenn Florian Hilleberg dieses Maß an Action und Drama nur selten bei Jubiläumsbänden oder Finalromanen zu einem bestimmten Plot schreiben würde, ich wäre auch begeistert. Wenn man sowas schon erwartet, gibt es keinen positiven Wow-Effekt mehr. Ich tue jetzt aber mal so, als wäre das Spektakel hier nicht die Norm, sondern etwas Besonderes. Wie bei Jason Dark, wo es nur alle hundert Bände so ein Ausmaß angenommen hat.
Punkt Zwei, ich bewerte hier nur den Fall an sich. Nur den Teil des Hefts, bis der Gegner der Trilogie vernichtet ist. Und nicht den letzten Teil des Hefts, wo Asmodis John neue schockierende Enthüllungen verrät. Bis dahin hat mir das Heft nämlich gut gefallen. Wie gesagt, die gewohnte Hilleberg-Action gibt mir nichts mehr und lässt mich relativ kalt. Habe ich schnell weggelesen, ist aber erstklassig geschrieben. Florian Hilleberg war hier nicht der Michael Bay von JS sondern der Roland Emmerich von JS.
Mit Augenzudrücken und dem (vielleicht unfairen) Weglassen von zwei Kritikpunkten, die eigentlich zum Heft gehören und mit einfließen sollten, nutze ich die Chance für ein
SEHR GUT

:baff: :baff: (8 von 10 Kreuzen).
Jetzt wo das erledigt ist, kann ich mich kurz über die letzten 5 Seiten auskotzen. Da gibt es ein unbesiegbares Riesenmonster. Ein Schattengozilla sozusagen. An dem Scheitern alle. Denise, Namea, John, Chandra und ihre Vollstreckerinnen. Es kann nur mit viel Glück vernichtet werden, weil das Licht der gerufenen Kreuzformel sich dieses Mal wie magnetisch an einem Punkt bündelt. Selbst das reicht nicht. Muss man sich mal vorstellen, die an einen Punkt gebündelte weißmagische Energie des Kreuzes reicht nicht aus. Es zerfasert nur kurz die schützende Schattenaura des Giganten, wo Asmodis dann kurz aus der Hölle in die Szene ploppt und das Vieh vernichtet. Sonst hätte selbst der Teufel keine Schnitte gehabt. Soviel zum Verständnis. Und dann heißt es, es gibt mehr von diesen Kreaturen und das hier war nur ein harmloses Kleinkind. Das schwächste von ihnen. Wenn der Rest von denen auftaucht, kann man eigentlich direkt einpacken. Aber Florian Hilleberg wird sich schon irgendeine Schei…..irgendeine tolle Idee einfallen lassen.
Die Hintergründe der Kreaturen hat mir auch nicht gefallen. Damit Florian Hilleberg immer mächtigere Wesen aus dem Hut zaubern kann, müssen bekannte JS-Dämonen in immer neuen Konstellationen miteinander gefickt haben. Ist das hier eine Swingerparty oder was?
Es ist wie ein Pendel. Bis zur Vernichtung der Nemesis hat mir der Roman überraschend gut gefallen. Ich dachte, es ist ausgestanden und kann jetzt auf den letzten Seiten nicht mehr schief gehen. Aber gerade habe ich schon wieder Bock, das Thema „Florian Hilleberg“ wütend in die Ecke zu pfeffern und keine weiteren Romane von ihm zu lesen. Das ist nicht „mein“ JS oder Jason Darks in Interviews oft wiederholtes Konzept zu seiner Gruselserie. Soll der Autor doch sein eigenes Horroruniversum erschaffen und eine eigene Serie schreiben, statt den nostalgischen Altlesern JS kaputt zu machen. Das geht für mich über eine dringend nötige Auffrischung der Reihe hinaus. Was Rafael Marques oder Marc Freund schreiben, sind moderne Romane, die aber immer noch zu JS passen. Nicht sowas hier...wobei das ja wie gesagt nur Andeutungen und Enthüllungen für die Zukunft sind…ich weiß aber, dass Florian Hilleberg das durchziehen wird, sonst hätte er es ja nicht ins Heft geschrieben.
Ich werde nun erstmal die Emotionen runterkühlen lassen und dann vermutlich den Lilith-Plot weiterlesen. Zumindest so lange, bis diese neuen Figuren ihren Auftritt haben. Vielleicht wird es ja auch gar nicht so schlimm, wie ich befürchte.