Der Mann von Selma Fenton verwandelt sich in ein Echsenmonster und tötet ihren Hund. Danach ist sie an der Reihe. Sie wird von ihrem Mann verschleppt, kann aber noch rechtzeitig einen Notruf absetzen. Als die Polizisten nachschauen und den übel zugerichteten Hundekadaver finden, gehen sie als erstes sofort von einem Werwolfsangriff aus. Ist klar. Ein Fall für die Geisterjäger! Da werden John und Suko wieder sehr billig in den Roman geschrieben.
Selma Fenton wurde in der Scheune des Grundstücks auch in ein Echsenmonster verwandelt und greift nun hungrig die Polizisten an, während John und Suko vor Ort sind. Als ihr Mann sich dazu gestellt, wird es brenzlig, aber schließlich werden sie beide vernichtet.
Und was nehmen die Geisterjäger sich aus dem Zwischenfall? Mhh. Das waren Echsenmonster. Da hatten sie vor Jahren doch mal einen Fall mit einem Echsengott. Das muss es sein! Die ganzen anderen Fälle, die irgendwie mit Reptilienmonstern zu tun hatten, muss man nicht einbeziehen. Oder dass die Sache hier gar nicht mit einem früheren Abenteuer verbunden ist. Schön, wie den Helden wieder alles in den Schoß gelegt wird.
Gut, das Bauchgefühl hat ihnen verraten, wo der Fall seine Ursprünge hat. Aber eine Spur, wo sie ansetzen können, haben sie noch nicht. Da muss der Heftromanzufall eingreifen. Die eine Echse war Selma Fenton, die andere hat noch eine zerfetzte Hose an, in der ein Name eingestickt ist.
[COLOR=bbcf83]“Kennen Sie einen C. Fenton?“ Templetons Blick begann zu flackern. „Sicher, das... das ist Carter, ihr Mann.“[/COLOR] Wie nett, dass die Lokalpolizisten über die Fentons Bescheid wissen und die Geisterjäger zu einer Privatklinik verweisen können, wo Carter Fenton wegen einem Muskelleiden behandelt wird...oder eher wurde.
Tja, es wird halt wieder alles passend gemacht. John und Suko knöpfen sich den Assistenzarzt Xaver Smith vor. Der packt schnell aus und erzählt ihnen von dem tollen Serum, mit dem der Klinikleiter Professor Kent experimentiert.
[COLOR=bbcf83]“Ich weiß nur, dass es eine auf reptilischen Aminosäuren basierende Proteinverbindung war. Sie wissen vielleicht, das Reptilien, insbesondere Echsen über eine enorme Widerstandskraft und Regenerationsfähigkeit verfügen. Einige Arten können bei Gefahr ihre Schwänze abstoßen und nachwachsen lassen. Dasselbe Phänomen wurde bei amputierten Gliedmaßen festgestellt.“[/COLOR] Das klingt erstmal ganz gut, vielleicht ist der Professor nur gutgläubiges Opfer der Strippenzieher im Hintergrund. John und Suko lassen sich die Namen von zwei anderen Patienten geben, die damit behandelt wurden. Die eine ist Emily Kent, die Mutter des Professors. Und sie hat ihn gebissen. Ich kann mir schon vorstellen, wie das weiter geht.
Emily Kent sollte eigentlich auf ihrem Zimmer liegen, ist aber ausgebüchst. Nicht vor Stunden oder Minuten, sondern im passenden Timing vor wenigen Sekunden, damit die Helden sie noch erspähen.
[COLOR=bbcf83]“Schnell, John“, rief Suko, und zog mich nach hinten. „Vielleicht erwischen wir sie noch!“[/COLOR] Nachdem die Echse erledigt ist, trennen sie sich. Suko stattet dem gebissenen Professor einen Besuch ab, John fährt zur dritten Patientin namens Gina Westen. Inzwischen haben sie auch so ein doofes Bauchgefühl, dass das Ganze mit den Visionären zu tun hat.
Professor Kent hat leider schon seine Familie und eine Haushälterin verwandelt. Suko kümmert sich darum, auch ein elfjähriges Kind muss er vernichten, weil es zu einer Echse wurde. Tja. Als es erledigt ist, wird er aber von Liliths Vollstreckerinnen überrascht.
[COLOR=bbcf83]“Wir könnten Ihre Hilfe wirklich gut gebrauchen, Inspektor.“[/COLOR]
John erreicht die Wohnung von Gina Westen rechtzeitig, bevor sie ihren fünfjährigen Sohn verwandeln oder töten kann. Dafür sind ihre Nachbarn irgendwie auch Echsenmenschen. Hat sie ihre gesamte Straße gebissen oder was?
[COLOR=bbcf83]Sie kamen von überall. Quollen aus den Fenstern und Türen, huschten aus den schmalen Gassen zwischen den Häusern, krochen über die Dachfirste. Echsenmenschen! Es mussten Dutzende sein, und sie alle kannte nur zwei Ziele: den Jungen und mich.[/COLOR] Sie verbarrikadieren sich in einer Kirche, bis die Echsenmenschen durch die Fenster stürmen. John ruft die Kreuzformel…nichts….danach die Erzengel…nichts. Schade, dass ich die Hefte nicht in Reihenfolge lese. War das nur bei Hilleberg-Baustellen so, dass das Kreuz wegen Liliths Manipulation nicht mehr funktioniert oder haben die anderen Co-Autoren auch Rücksicht darauf genommen? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr daran.
John will den kleinen Junge mit einer Kugel erlösen, bevor die Echsen ihn zerfetzen. Aber im Heftromanzufall ist die Waffe gerade leergeschossen. Da kommt die Echsenflut angerollt. Das war es für sie, wenn in letzter Sekunde kein Wunder geschieht. Wenn zum Beispiel Suko und die Vollstreckerinnen in allerletzter Sekunde auftauchen und die Echsen angreifen. Die Echsen sind abgelenkt, aber nach einem Sieg sieht es trotzdem nicht aus.
[COLOR=bbcf83]Doch so effektiv und furchtlos seine Waffenschwestern auch sein mochten, in diesem Fall würde die schiere Masse der Angreifer über den Ausgang des Kampfes entscheiden. Insbesondere da die Vollstreckerinnen nun einmal Menschen waren, deren Kräfte naturgemäß irgendwann erlahmten.[/COLOR] Es ist mal wieder die Hölle auf Erden. Den Spruch benutzt der Autor gerne. Aber keine Angst, dann taucht halt Lilith persönlich auf, um die Sache zu erledigen.
Und auch der Spuk erscheint überraschend. Die Echsenmenschen sind seine Geschöpfe. Beziehungsweise der Echsengott, auf dem das Serum basiert, war es. Da heißt es Team Lilith gegen Team Pandora/Spuk. Mit dem Sohn das Lichts als Joker. Wie Lilith versucht nun auch der Spuk den Geisterjäger auf seine Seite im kommenden Krieg zu ziehen. Was Lilith gar nicht gefällt.
[COLOR=bbcf83]“Verschwinde, Spuk. Du hast hier nichts mehr verloren. Der Sohn des Lichts gehört mir.“ Das sah ich zwar anders, aber anscheinend wurde ich in dieser Angelegenheit nicht befragt.[/COLOR]
Hauptsache die Echsenmenschen sind weg und die Helden leben einen weiteren Tag. Auch wenn sie wie so oft nur der Spielball größerer Figuren waren und ohne deren Eingreifen jetzt tot wären. Nur die Spur zu den Visionären hinter dem Serum ist noch offen. Aber dafür gibt es ja einen indirekten Folgeroman.
Ein typischer Hilleberg. Die Actionszenen sind ziemlich brutal, mit krassen Beschreibungen und immer ganz knapp. Dazu werden John und Suko allein durch mehrere perfekte Bauchgefühle auf die richtige Spur gebracht. Viel mehr hat der Roman nicht zu bieten. Bis jetzt finde ich die Visionärs-Romane alle nicht so toll. Nur zu empfehlen, wenn man auf hilleberg’sche Hollywoodaction steht, dann bekommt man die volle Packung geboten. MITTELmäßige

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen)
PS. Weil sich in den anderen Rezis darüber aufgeregt wird. Dass John einen Fünfjährigen erschießen will und nur der Heftromanzufall davon abhält, kann ich irgendwie sogar nachvollziehen. Schwere und dramatische Entscheidung, wie der Autor sie gerne schreibt. Aber aus Johns Sicht waren sie kurz davor, grausam und qualvoll von Echsenmenschen zerfetzt zu werden. Dass das Heftromantiming sie in allerletzter Sekunde rettet, kann er ja nicht ahnen. Der Geisterjäger wollte den Junge nur vor einem schlimmen Tod bewahren.
Schlimmer finde ich da fast, dass Suko eiskalt einen Elfjährigen killt, der zum Echsenmonster geworden ist. Gut, er hat keine Wahl, aber das wird so gefühllos abgehandelt. Ist wohl bei Florian Hilleberg schon normal. Bei Jason Dark wäre das ein Riesending gewesen und Suko hätte sich garantiert mehr Gedanken gemacht.