Zum Inhalt:
Ein Professor beschwört einen Dämon, doch die Sache geht schief (siehe Introtext), und er wird gleich das erste Opfer des Dämons. Das Erscheinen des Dämons bekommen jedoch recht viele Anwohner mit, da zuerst ein gespenstischer Turm aus dem Nichts erscheint, der weithin gut zu sehen ist. Der örtliche Polizeiinspektor ist ratlos und ruft Gordon Black zu Hilfe, welcher sich schon einen guten Ruf in den Kreisen der Polizei in solchen Fällen erworben hat.
Die Toten mehren sich, denn der Dämon hat Hunger. Ihn zu stellen, erweist sich als nicht so einfach, da er zum einen durch Wände gehen und außerdem auch noch fliegen kann. Doch Gordon gelingt es nach seinen Recherchen, die anfängliche Beschwörung des Professors zu wiederholen, so dass der Dämon gezwungen ist, vor ihm zu erscheinen. Gordon vernichtet ihn mittels der Dämonenpeitsche.
Fazit: Ein recht unspektakulärer Roman. Kaum Spannung, viel Gerede, "hoher Krimianteil" (ausführliche Tatortbegehung, Befragung von Zeugen), eine klischeehafte Millionärsfamilie inkl. des Fieslings und der alkoholisierten Gattin (J.R. und Sue Ellen lassen grüßen). Ach ja, ein paar Tote gibt es auch noch. Die Morde selbst bekommt man allerdings nicht mit, da die Szene immer erst im Nachhinein reinblendet.
Ich musste mich doch etwas durch diesen Roman quälen. Das fängt schon beim Titel an: "Der Dämon aus der Hölle" - sollte er etwa aus dem Himmel kommen? Auf dem Cover ist für mich ganz klar zu erkennen, dass hier jemand angekettet ist, der sich in einen Werwolf verwandelt. Die Kreatur (inkl. Ketten) kommt auch im Roman vor, doch Thackery/Hübner macht daraus einen Dämon in Affengestalt. Und dieser kann auch noch durch die Luft fliegen, was doch etwas albern wirkt. Auch andere Albernheiten gibt es: Der Dämon übt sich auch in Gestaltwandel und als er die Gestalt eines Getöteten annimmt, zieht er dessen Sachen an; hierzu erklärt Black hinterher seiner Assistentin: "Aber er lernt. Er hat mächtig gut gewusst, wie man Kleidung anlegt. Ich habe nur staunen können". Wow! Ein Dämon, der sich Kleidung anziehen kann - ist ja der Hammer! :wall:
Oder als seine Assistentin den Dämon mit einem Dogu - einer kleinen magischen Figur - abwehrt, gibt es danach folgende Szene: "Dabei war Hanako über Teile der Tür gestolpert und hatte das Dogu loslassen müssen. Das Dogu hüpfte, und überall, wo es den Boden berührte, begann der in allen Regenbogenfarben zu leuchten. Hanako fing das hüpfende Dogu ein und wurde verlegen." o.O Oder eine andere Szene: Der Inspektor kann den Dämon abwehren, indem er mit den Zeigefingern ein Kreuz bildet. Dazu heisst es: "Meeker (der Inspektor) entsann sich plötzlich einer Szene, die er mal in einem Fernsehfilm gesehen hatte." Offenbar war es der Film, den auch der Autor gesehen hat, denn das gleiche ließ er Gordon Black in Band 1 schon machen.
Aus der Serie "Gordon Black" habe ich nur vier Romane, und da werden sicherlich auch keine mehr dazukommen.

Mich wundert es nicht, dass es sich hierbei um eine recht kurzlebige Serie handelt. Schon die Fledermaus auf dem Cover wirkt eher lächerlich und ist nur ein peinlicher Abklatsch von JS. Ebenso was die Bewaffnung angeht: Dämonenpeitsche und Silberkreuz (welches er in diesem Roman hat) kennt man aus JS, dazu noch asiatische Unterstützung.
Der Schreibstil bzw. die Ausdrucksweise ist - selbst wenn man die Romane damals bei Erscheinen gelesen hätte - doch etwas angestaubt; das war ja schon damals nicht mehr modern.
Diese Serie werde ich mit Sicherheit nicht vermissen... :winke: