Band 10: Der Dämon aus der Hölle von Norman Thackery
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Band 10: Der Dämon aus der Hölle von Norman Thackery

Es sollte nur ein kleines Experiment werden, ein windiger Versuch, für ein entbehrungsreiches Leben nun endlich Glück und Wohlstand einzutauschen. Der Versuch misslang, denn als der Dämon im Zimmer erschien, hatte der Professor den zweiten Teil der Beschwörung vergessen. Das nutzte der Dämon eiskalt. Er entzog sich dem Bannfluch, der seit eineinhalbtausend Jahren auf ihm lastete und ihn in einem Turm festhielt. Jetzt war er endlich frei. Jetzt begann seine Zeit ...
Verfasst von Norman Thackery (= Horst W. Hübner)
Titelbild von Les Edwards
Erschienen 1983
*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
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Horror-Harry Offline
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Ein Professor beschwört einen Dämon, doch die Sache geht schief (siehe Introtext), und er wird gleich das erste Opfer des Dämons. Das Erscheinen des Dämons bekommen jedoch recht viele Anwohner mit, da zuerst ein gespenstischer Turm aus dem Nichts erscheint, der weithin gut zu sehen ist. Der örtliche Polizeiinspektor ist ratlos und ruft Gordon Black zu Hilfe, welcher sich schon einen guten Ruf in den Kreisen der Polizei in solchen Fällen erworben hat.
Die Toten mehren sich, denn der Dämon hat Hunger. Ihn zu stellen, erweist sich als nicht so einfach, da er zum einen durch Wände gehen und außerdem auch noch fliegen kann. Doch Gordon gelingt es nach seinen Recherchen, die anfängliche Beschwörung des Professors zu wiederholen, so dass der Dämon gezwungen ist, vor ihm zu erscheinen. Gordon vernichtet ihn mittels der Dämonenpeitsche.
Fazit: Ein recht unspektakulärer Roman. Kaum Spannung, viel Gerede, "hoher Krimianteil" (ausführliche Tatortbegehung, Befragung von Zeugen), eine klischeehafte Millionärsfamilie inkl. des Fieslings und der alkoholisierten Gattin (J.R. und Sue Ellen lassen grüßen). Ach ja, ein paar Tote gibt es auch noch. Die Morde selbst bekommt man allerdings nicht mit, da die Szene immer erst im Nachhinein reinblendet.
Ich musste mich doch etwas durch diesen Roman quälen. Das fängt schon beim Titel an: "Der Dämon aus der Hölle" - sollte er etwa aus dem Himmel kommen? Auf dem Cover ist für mich ganz klar zu erkennen, dass hier jemand angekettet ist, der sich in einen Werwolf verwandelt. Die Kreatur (inkl. Ketten) kommt auch im Roman vor, doch Thackery/Hübner macht daraus einen Dämon in Affengestalt. Und dieser kann auch noch durch die Luft fliegen, was doch etwas albern wirkt. Auch andere Albernheiten gibt es: Der Dämon übt sich auch in Gestaltwandel und als er die Gestalt eines Getöteten annimmt, zieht er dessen Sachen an; hierzu erklärt Black hinterher seiner Assistentin: "Aber er lernt. Er hat mächtig gut gewusst, wie man Kleidung anlegt. Ich habe nur staunen können". Wow! Ein Dämon, der sich Kleidung anziehen kann - ist ja der Hammer! :wall:
Oder als seine Assistentin den Dämon mit einem Dogu - einer kleinen magischen Figur - abwehrt, gibt es danach folgende Szene: "Dabei war Hanako über Teile der Tür gestolpert und hatte das Dogu loslassen müssen. Das Dogu hüpfte, und überall, wo es den Boden berührte, begann der in allen Regenbogenfarben zu leuchten. Hanako fing das hüpfende Dogu ein und wurde verlegen." o.O Oder eine andere Szene: Der Inspektor kann den Dämon abwehren, indem er mit den Zeigefingern ein Kreuz bildet. Dazu heisst es: "Meeker (der Inspektor) entsann sich plötzlich einer Szene, die er mal in einem Fernsehfilm gesehen hatte." Offenbar war es der Film, den auch der Autor gesehen hat, denn das gleiche ließ er Gordon Black in Band 1 schon machen.
Aus der Serie "Gordon Black" habe ich nur vier Romane, und da werden sicherlich auch keine mehr dazukommen.
Der Schreibstil bzw. die Ausdrucksweise ist - selbst wenn man die Romane damals bei Erscheinen gelesen hätte - doch etwas angestaubt; das war ja schon damals nicht mehr modern.
Diese Serie werde ich mit Sicherheit nicht vermissen... :winke:
Ich habe jetzt von deinen Rezi's über Gordon Black nur dein Abschluss-Fazit gelesen. Aber nur deshalb weil ich eigentlich diese kleine Serie auch irgendwann mal zwischendurch antesten wollte. Frage mich jetzt nur, wieso der Harantor vom Zauberspiegel sie damals hier so angepriesen hatte:rolleyes: . Nach deinem doch recht vernichtenen Urteil, bin ich hier aber jetzt stark am zweifeln. Mit JS, VA, eventuell Larry Brent und der Hexer habe ich ja noch einiges vor mir :ohnmacht:Original von HorrorHarry
Aus der Serie "Gordon Black" habe ich nur vier Romane, und da werden sicherlich auch keine mehr dazukommen.Mich wundert es nicht, dass es sich hierbei um eine recht kurzlebige Serie handelt. Schon die Fledermaus auf dem Cover wirkt eher lächerlich und ist nur ein peinlicher Abklatsch von JS. Ebenso was die Bewaffnung angeht: Dämonenpeitsche und Silberkreuz (welches er in diesem Roman hat) kennt man aus JS, dazu noch asiatische Unterstützung.
Der Schreibstil bzw. die Ausdrucksweise ist - selbst wenn man die Romane damals bei Erscheinen gelesen hätte - doch etwas angestaubt; das war ja schon damals nicht mehr modern.
Diese Serie werde ich mit Sicherheit nicht vermissen... :winke:
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Horror-Harry Offline
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Ich habe die Serie ja quasi auch angetestetOriginal von dark side
weil ich eigentlich diese kleine Serie auch irgendwann mal zwischendurch antesten wollte. Mit JS, VA, eventuell Larry Brent und der Hexer habe ich ja noch einiges vor mir.
Auch die Dämonenpeitsche steht wieder mal im Vordergrund. Es wird mal wieder darauf hingewiesen das es gefährlich ist mit ihr herumzuhantieren, sogar der Dämon ist hinter der Peitsche her, aber warum bleibt ein Geheimnis und das finde ich persönlich auch gut und spannend.
++++
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Original von dark side
Frage mich jetzt nur, wieso der Harantor vom Zauberspiegel sie damals hier so angepriesen hatte:rolleyes:.
Nicht nur Harantor preist diese Serie...
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Wenn die Serie so gut war: Warum hatte sie dann so ein recht kurzes Leben?Original von OlivaroNicht nur Harantor preist diese Serie...Original von dark side
Frage mich jetzt nur, wieso der Harantor vom Zauberspiegel sie damals hier so angepriesen hatte:rolleyes:.
20 Romane sind ja wirklich nicht sonderlich viel für eine Serie ...
Bis heute bedauere ich die Einstellung von Gordon Black, der letzten Gruselserie, die mich damals überzeugen konnte. Besonders die Hübner/Thackery-Romane waren sowohl stilistisch wie auch von den Einfällen her überzeugend, und dass der Serie kein längeres Leben beschieden war, lag am kurzen verlegerischen Atem von Marken. Wenn ich eine Serie (obwohl sie nur aus Einzelromanen bestand) nur monatlich erscheinen lasse und erst ab Nummer 7 den Mut aufbringe, sie auf wenigstens vierzehntäglich umzustellen, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn sie sich nicht im Bewusstsein des Käufers festsetzt. Der Nachfolger MacKinsey war ein kläglicher Sinclair-Klon, der nur scheitern konnte - obwohl fast das gleiche Autorenteam wie bei Gordon Black eingesetzt wurde. Es ist also so, dass die Serie nicht wegen mangelnder Qualität oder Originalität eingestellt wurde, sondern wegen der Kurzsichtigkeit des Verlages, der zumindest im letzten Heft dem Leser gegenüber so ehrlich war, den Grund für die Einstellung ("Die Reihe erreichte nicht die wünschenswerte Verkaufsauflage") zu benennen.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Wahnsinn! Olivaro beklaut sich selbst!Original von Olivaro
Da klaue ich die Antwort darauf einfach aus einer älteren PN von mir:
Bis heute bedauere ich die Einstellung von Gordon Black, der letzten Gruselserie, die mich damals überzeugen konnte. Besonders die Hübner/Thackery-Romane waren sowohl stilistisch wie auch von den Einfällen her überzeugend, und dass der Serie kein längeres Leben beschieden war, lag am kurzen verlegerischen Atem von Marken. Wenn ich eine Serie (obwohl sie nur aus Einzelromanen bestand) nur monatlich erscheinen lasse und erst ab Nummer 7 den Mut aufbringe, sie auf wenigstens vierzehntäglich umzustellen, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn sie sich nicht im Bewusstsein des Käufers festsetzt. Der Nachfolger MacKinsey war ein kläglicher Sinclair-Klon, der nur scheitern konnte - obwohl fast das gleiche Autorenteam wie bei Gordon Black eingesetzt wurde. Es ist also so, dass die Serie nicht wegen mangelnder Qualität oder Originalität eingestellt wurde, sondern wegen der Kurzsichtigkeit des Verlages, der zumindest im letzten Heft dem Leser gegenüber so ehrlich war, den Grund für die Einstellung ("Die Reihe erreichte nicht die wünschenswerte Verkaufsauflage") zu benennen.
Aber Spaß beiseite: Danke für Deine Antwort mit gleichzeitiger Erklärung des Geschehens. Ja, das wirft schon ein unbefriedigendes Licht auf diverse Verleger, die immer nur auf die Einnahmenseite schielen. Ist heutzutage aber nicht viel besser geworden, wenn ich z. B. an Bastei denke.
4-wöchentliche Erscheinungsweise war jedoch nicht immer ein Grund zur Einstellung einer Serie. Bestes Beispiel hierfür ist und bleibt MACABROS. Hätte da Jürgen Grasmück nicht von sich aus abgebrochen, hätte die Serie noch wesentlich länger erscheinen können, auch mit monatlicher Erscheinungsweise.