Hans Bemmann: Stein und Flöte - und das ist noch nicht alles

Das kleine handliche Format und die Phantastische Literatur im Buchformat

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Olivaro Offline
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Hans Bemmann: Stein und Flöte - und das ist noch nicht alles

Beitrag von Olivaro »

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"Du kannst über die Wirklichkeit nichts aussagen, wenn Du nur die sichtbare Oberfläche der Dinge beschreibst, die jedermann vor Augen hat. Die Wirklichkeit steckt hinter den Dingen, und man kann nur in Bildern von ihr sprechen. Du kannst sie nicht packen, wie Du eine Katze am Schwanz packst. Wenn Dir eine solche Rede geheimnisvoll vorkommt, hast Du noch nicht viel von der Wirklichkeit begriffen."

Stein und Flöte

Ein Märchen-Roman


Verfasst von Hans Bemmann

821 Seiten

Erschienen 1983

Edition Weitbrecht

Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

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Olivaro Offline
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Beitrag von Olivaro »

Auf den ersten Blick, und auch auf den zweiten (nämlich beim Studieren der Inhaltsangabe), könnte man meinen, einen Trittbrettfahrer von Michael Endes "Unendlicher Geschichte" erworben zu haben. Doch weit gefehlt: Der Roman "Stein und Flöte" steht durchwegs auf eigenen Füßen.

Das über 800 Seiten umfassende Werk ist eines der schönsten Märchen der deutschen Literatur. Was aber dieses Buch stark von den Stücken der Romantik unterscheidet, ist die schon unterkühlt zu nennende Sprache, hinter der Fassade verspielten Fabulierens steht der berechnende Verstand des Verfassers. Den Leser erwartet ein Labyrinth aus eigentlicher Handlung und mit leichter Hand hingestreuter Episoden, die ihn ebenso wie die Hauptperson des Romans, den stillen Lauscher, immer wieder auf falsche Pfade locken. Was sich aber nicht etwa verwirrend auswirkt, sondern im Gegenteil, das Lesen noch reizvoller macht. Die schöne Aufmachung (ein Charakteristikum dieser Reihe) bietet auch viel fürs Auge.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

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