Fledermaus Band 586: Rod Bellows tödliches Erbe

[Talis]

Sie beobachteten ihn zwei Wochen lang. Vierzehn Tage und Nächte klebten sie wie Schatten an seinen Fersen. Rod Bellow konnte keinen Schritt tun, den sie nicht sahen.
Dann schlugen sie zu.
Über der Menschenmenge in der State Street hing der Geruch von Schweiß und billigem Parfüm. Die Käufer drängten an den Auslagen der Geschäfte vorbei. Es war kurz vor Feierabend. Der Stoßverkehr hatte bereits begonnen.
Rod Bellow stand am Straßenrand und suchte ein Taxi. Unter den Arm hatte er ein längliches Paket geklemmt.
Auf der gegenüberliegenden Seite hielt ein Yellow Cab. Gestikulierend winkte Bellow hinüber.
Der Driver sah ihn nicht.
Bellow hatte es eilig. Er wollte die Straße überqueren, stoppte aber mitten in der Bewegung, denn ein schwerer Dodge Lastwagen näherte sich im Dreißig-Meilen-Tempo. Der Fahrer steuerte den Truck knapp an der Bürgersteigkante vorbei.
Er war nicht mehr in der Lage, den Unfall zu vermeiden. Alles ging blitzschnell.
Rod Bellow erhielt einen Stoß in den Rücken und stolperte auf die Straße.
Das Quietschen der Bremsen hörte er schon nicht mehr. Das linke Vorderrad des Dodge hatte ihn überrollt.
Seine Mörder tauchten in der sensationslüsternen Menge unter, die schnell einen dichten Ring um die Unfallstelle bildete.
Für Rod Bellow kamen sie zu spät.


Rod Bellows tödliches Erbe
- Er hinterließ die Hölle -

von Fred Henry (= Horst Friedrichs)

[Talis]

Der Zeichner Theo Thomas hat für diesen Fledermaus-Roman auf den Seiten 19, 30 und 44 drei Innenillustrationen gezeichnet. Dies ist eine davon.