Schon wieder ist man auf der Suche nach jemandem. Die Aufzeichnungen des Propheten haben Matt und Aruula erlangt, aber um sie zu verschlüsseln muss man einen typischen verschrobenen Eremiten aufsuchen. Der spielt Besuchern normalerweise etwas vor, aber Aruula als Lauscherin erkennt sein wahres Ich. Was für ein Glück. So entsteht eine Vertrauensbasis und er versucht Zugriff auf die Daten zu erlangen.
Durch einen glücklichen Zufall entdecken die Helden noch rechtzeitig eine Überwachungsdrone der Pancinowa. Da sie gejagt werden wissen sie nun, dass sie bald Ärger bekommen und können sich rechtzeitig verziehen. Zwei Pancinowa schneiden ihnen und dem Eremiten den Weg ab, toll da kann man gleich die Nahtod-Schuss-Szene von der Liste streichen.
Matt glaubte noch zu sehen, wie der Abstrahlpol eines Blasters aufglomm… dann wird er auch schon in allerletzter Sekunde gerettet und nicht erschossen.
Inzwischen hat der Eremit die Daten entschlüsselt, muss sie aber noch auswerten. Außerdem hat die Sache nur als gemeinsames Projekt aller hier gestrandeten Völker als Übermacht eine Chance. Die einzigen Aliens, die alle zusammen trommeln können, wollen erst Beweise oder einen konkreten Plan, der den Erfolg des Vorhabens garantiert.
Also zerbricht man sich den Kopf. Ich habe so das Gefühl, bei MX ist ein EMP gern gesehenes Allheilmittel, oder? Auch dieses mal ist das die Lösung, um den Abwehrmechanismus des Sphärenkerns auszuschalten. Man muss nur nahe genug heran kommen, aber zufällig haben die Aliens, bei denen Matt und Aruula gerade sind, ein flugtaugliches Raumschiff versteckt. Trotzdem ist es ziemlich riskant. Wenn der EMP einen falschen Bereich trifft hätte das katastrophale Auswirkungen auf die Bewohner der Sphäre.
„Es ist ein Tanz auf der Schwertklinge“, wie eigentlich immer bei MX.
Der Anflug des Trios wird natürlich von den Pancinowa bemerkt. Sie leiten Gegenmaßnahmen ein.
Und dann geschah etwas, was noch nie in der Geschichte der Sphäre passiert war. Und niemals hätte passieren dürfen. Bis jetzt habe ich mich zusammen gerissen, doch jetzt muss ein kurzer Zwischengedanke raus. Wieder eine Sache, die bei MX gern genutzt wird und mich aufregt. Die auserwählten Heftromanhelden. Erneut gibt es einen jahrhundertelang etablierten Plan, der keine Schwachstelle hat. Schließlich haben es in all der Zeit sicher viele gestrandete Aliens mit verschiedensten Mitteln und Möglichkeiten versucht. Die Helden sind jetzt ein paar Tage hier und finden schon die Lösung, die natürlich auch direkt beim ersten praktisch unerprobten Pionierversuch gelingt.
Und wozu braucht man die Hilfe der anderen Spezies? Erst war das furchtbar wichtig. Jetzt machen Matt und Aruula das mit der Hilfe des Eremiten alles allein und es läuft wunderbar.
EMP. Andocken an die Station. Erkunden der Station. Natürlich werden sie dann doch von den beiden hier diensthabenden Pancinowa erwischt. Die wissen durch ihre Beobachtungen, dass Aruula irgendwie Gedanken lesen kann und wollen wissen, wie sie das anstellt. Tatsächlich kann die Barbarin gezielt die Gedanken der Aliens auslesen. Äh, funktioniert ihr Lauschsinn nicht anders? Es wurde doch etabliert, dass Aruula eher die Gemütslage erkennen kann. Ob jemand lügt oder die Wahrheit spricht. Oder sie sieht flüchtige unscharfe Bilder, die sie aber noch ein wenig interpretieren muss. Und auf Toxx hieß es ganz nachvollziehbar, dass Aliens anders denken als Menschen und es bei ihnen schwer bis unmöglich ist. Nun ist das auf einmal kein Problem (gut, das war im Fremdweltzyklus jedes mal zufällig so, wenn es für den Plot gebraucht wurde) und Aruula kann alles ganz konkret im Wortlaut erlauschen.
Ja, wirklich. Die Pancinowa sind deshalb überrascht und können überrumpelt werden. Die Helden kommen total einfach an die benötigten Informationen, indem Aruula Fragen stellt. Auch wenn die zwei Pancinowa nichts aussprechen, kann sie herauslesen, was sie denken. Kann sich dazu bitte mal ein Altleser äußern. Vielleicht funktioniert das wirklich so und ich habe es seit meinem MX-Einstieg vor rund 200 Heften immer falsch aufgefasst. Ansonsten wäre das nämlich wieder ein typischer Fall von „Was interessieren uns unsere Fakten, wenn wir es für die Plotentwicklung anders brauchen? Sich daran zu halten würde uns doch nur aufhalten, dabei will der Leser coole Szenen.“
Die Pancinowa sind eher neugierig als ängstlich. Aruula darf eine Geistverschmelzung durchführen, um zu beweisen, dass ihre Gabe kein Trick ist. So erkennen die beiden Aliens dabei nebenher, in welcher Bedrängnis sich die Erde befindet. Und sie stimmen spontan zu, sämtliche Gestrandeten aus der Sphäre zu entlassen. Nur Aruula soll bleiben, um sie weiter zu studieren. Ach was. Jetzt wird der uralte Plan und die notwendige Sicherheitsvorkehrung einfach aufgegeben? Ohne Absprache mit dem Planeten können das die beiden Überwachungshanseln bestimmen?
„Bekommen wir die Koordinaten der Heimatplaneten?“ Olkal nickte knapp. „Auch wenn ich nicht absehen kann, welcher Vergehen ich mich damit schuldig mache, ihr sollt die Aufstellung haben." Wahnsinnig realistisch. Was für eine geniale Auflösung. MX ist echt ein Highlight der Heftromankultur. Was ich unironisch meine: Der Plot muss halt unter allen Umständen in die gewünschte Richtung bewegt werden. Besser als sich eine vernünftige Lösung zu überlegen ist es, die „Gegenspieler“ mal wieder zu Trotteln zu machen. Wie schon bei gewissen Initiatoren.
Und um das nicht unerwähnt zu lassen: Scyprana befindet sich noch bei den Kindern, als sie von Pancinowa entführt wird. Hä? Das ist doch bereits geschehen. Eine Rückblende kann es auch nicht sein, weil die Szene, in der die Aliens das anordnen und durchführen, in der Handlungsgegenwart spielt. Wer hat da etwas durcheinander gebracht? Ich oder die Autoren? Eigentlich sollte ich es sein, so ein Patzer dürfte den Autoren nicht passieren. Naja, jetzt ist sie jedenfalls auf Entzug ihrer Muttergefühls-Droge und es geht ihr bescheiden.
Die Spirale dreht sich tiefer. Mir gefällt schon der ganze Fremdweltzyklus nicht. Innerhalb des Zyklus gefällt mir nicht, dass man in der Sphäre jetzt kurz vor Schluss nochmal einen Zwischenstopp eingelegt hat. Und innerhalb des Zwischenstopps gefällt mir das finale Heft nicht. Wie nicht nur die Helden, sondern auch alle anderen Gefangenen aus der Sphäre entkommen ist billigst zusammengeschrieben. Natürlich bildgewaltig und spannend, aber...ach, ihr wisst schon.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kometen)