Band 2022: Totenkult des Krakengötzen (1. Teil)
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Dämonengeist Offline
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Band 2022: Totenkult des Krakengötzen (1. Teil)

Jenny verfluchte sich, die Abkürzung durch eine dunkle Seitenstraße genommen zu haben, bloß um ein paar Minuten schneller zu Hause zu sein.
Angestrengt lauschte sie. Die Schritte des Verfolgers waren jetzt verstummt. Hastig blickte sie sich um, als sich plötzlich eine gespenstische Gestalt aus der Dunkelheit der Gasse löste. Sie verströmte einen fischigen, Übelkeit erregenden Gestank. Ihr Körper wirkte eigenartig deformiert.
Und als die Gestalt ihren Mantel öffnete, begann Jenny zu schreien …
Autor: Michael Breuer
Erscheinungsdatum: 11.04.2017
Titelbild: ?
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lessydragon Offline
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Der Geist des Weines Offline
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Dieser Roman war eine - was die Bewertung betriftt - Achterbahnfahrt für mich.
Der Anfang bis zum ersten Sternchen erinnerte mich an eine mittelmäßig geschriebene Horror-Story der Woche ( als wenn man Schwierigkeiten hat, in die Geschichte reinzukommen und die richtigen Worte / Sätze /Dialoge zu finden - vielleicht hatte die ich ja auch nur....)
Mit dem Einstieg von John änderte sich alles. Die erste "Ich-Phase" war sogar top! Auch danach gefiel mir der Stil richtig gut und erinnerte mich ein bißchen an die Dark-Romane zwischen Band 100 und 150.
Dass Michael manchmal überflüssige Wörter einbringt, störte mich nicht, ließ mich aber schmunzeln (Beisipiel: Ich wechselte einen schnellen Blick mit Suko, dann marschierten wir "tapfer" los.).
Aber dann waren da Dinge, mit denen ich nicht klar kam: Ein Absatz über John in der dritten Person geschrieben!
Und dann dieses Verhalten von John und Suko in gefährlichen Situationen. Unverständlich. Oder anders ausgedrückt: dilettantisch, dumm, passiv! Da habe ich im manchen Situationen den Kopf geschüttelt!
Bei dem Satz "Aus Erfahrung wusste ich ja bereits, dass mein Kreuz nichts gegen die Jünger Bayramok-Lös ausrichtete" fragte ich mich, warum John und Suko nicht das Schwert mitnehmen, da sie ja schon vorher wussten, gegen wen es geht.
Wegen der für mich völlig unzureichenden Konfrontationsszenen, rutscht die Bewertung von einem "sehr gut" auf ein "mittel" ab.
Der Anfang bis zum ersten Sternchen erinnerte mich an eine mittelmäßig geschriebene Horror-Story der Woche ( als wenn man Schwierigkeiten hat, in die Geschichte reinzukommen und die richtigen Worte / Sätze /Dialoge zu finden - vielleicht hatte die ich ja auch nur....)
Mit dem Einstieg von John änderte sich alles. Die erste "Ich-Phase" war sogar top! Auch danach gefiel mir der Stil richtig gut und erinnerte mich ein bißchen an die Dark-Romane zwischen Band 100 und 150.
Dass Michael manchmal überflüssige Wörter einbringt, störte mich nicht, ließ mich aber schmunzeln (Beisipiel: Ich wechselte einen schnellen Blick mit Suko, dann marschierten wir "tapfer" los.).
Aber dann waren da Dinge, mit denen ich nicht klar kam: Ein Absatz über John in der dritten Person geschrieben!
Und dann dieses Verhalten von John und Suko in gefährlichen Situationen. Unverständlich. Oder anders ausgedrückt: dilettantisch, dumm, passiv! Da habe ich im manchen Situationen den Kopf geschüttelt!
Bei dem Satz "Aus Erfahrung wusste ich ja bereits, dass mein Kreuz nichts gegen die Jünger Bayramok-Lös ausrichtete" fragte ich mich, warum John und Suko nicht das Schwert mitnehmen, da sie ja schon vorher wussten, gegen wen es geht.
Wegen der für mich völlig unzureichenden Konfrontationsszenen, rutscht die Bewertung von einem "sehr gut" auf ein "mittel" ab.
- Sheila Conolly Offline
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KURZ zum Inhalt (wie immer alles spoilerlastig
):
Junge Frauen werden entführt, enthirnt und in einer Lagerhalle der Hafengegend Western Docks bei Southampton gefangen gehalten.
Während John und Suko im Yard noch über Nikolai Kunasjanow resümieren, hat Sir James Professor Vernon Phillips eingeladen, sich den Folianten über den Krakenkult des Bayramok-Lö anzusehen. Allerdings hat der Superintendent nur die nötigsten Infos rausgerückt und dem Prof gesagt, dass er eine tote Sprache entziffern soll. In den Eingeweiden des Yard soll Phillips sich mit dem Buch beschäftigen und herausfinden, was dort geschrieben steht.
Phillips weiß jedoch mehr, als er zugibt und hat im Endeffekt den Yard an der Nase herumgeführt. Er memoriert die interessanten Textpassagen und verzieht sich auf nimmer Wiedersehen.
In der Zeit schlägt Jane bei Bruce Morley auf, der sie engagiert, um seinen vermissten Sohn und Chirurgen Charles Morley zu finden.
In der Wohnung des Arztes findet Jane Skizzen über Krakenmenschen, wie auch eine Adresse und einen Zeitungsartikel, in dem vom Auslaufen/Jungfernfahrt der Coral Queen die Rede ist. Sie informiert John per Telefon, der sich inzwischen auch schon mit dem guten Lö beschäftigt hat.
Jane soll warten, bis John und Suko eintreffen, was sie natürlich nicht tut und stattdessen schon mal auf eigene Faust loszieht.
Die beiden Geisterjäger machen sich auf den Weg zu Morley's Wohnung, wo sie von einem Mann angegriffen werden. Vernon Phillips bestätigt quasi noch einmal den Verdacht, dass es sich um Bayramok-Lö und seinen Krakenkult geht, kann jedoch flüchten.
Als er in der Lagerhalle am Hafen eintrifft, befindet sich Jane bereits in der Gewalt des Meisters in Form eines Krankenmenschen, der nun zur Eile drängt, den Plan schneller durchzuziehen.
Der Chirurg Morley, der noch das letzte Mädchen enthirnt hat, wird kurzerhand gekillt und Phillips, sowie der Krakenmenschmeister mit Jane wollen sich davonmachen. Doch da erreichen John und Suko das Versteck.
Der Krakenmensch entpuppt sich als Frank Huxley, dem sie in Amberton bereits begegnet sind und der John und Suko nun mit einem Teil der enthirnten, mordlüsternen Frauen ihrem Schicksal überlässt. Kraken-Huxley selbst macht sich nun mit Phillips, vier der restlichen hirnlosen Damen und der inzwischen bewusstlosen Jane auf und davon.
Als Jane wieder erwacht, findet sie sich in einer Kabine eines Schiffs auf offener See bei Nacht wieder ... auf der Coral Queen ...
... tbc ...
Okay, dass es sich hier um Vorbereitungen auf etwas Großes handelt, ist deutlich zu merken.
An mehreren Stellen agieren bestimmte Personen und einer nach dem anderen wird ins Spiel gebracht, bzw. nach getaner Arbeit auch teilweise wieder outgesourct. Außerdem gibt es noch genug Leute, die kaltblütig dahingerafft werden, was zum Feeling der Kaltschnäuzigkeit der Krakenkultanhänger beiträgt. Man nimmt ihnen sofort ab, dass sie alles dransetzen, ihren Plan, Bayramok-Lö erneut zu beschwören, bzw. zu erwecken, um jeden Preis zu erreichen.
In diesem Roman sind zur Abwechslung aber auch mal wieder so einige Fehlerchen zu finden, die wegen der Häufigkeit eben doch auffallen. Gerade, wenn man sich entschieden hat, darüber hinwegsehen zu können, taucht ein neuer auf.
Aber das sind so gesehen "nur" Kleinigkeiten, die sich allerdings hier und da mit ein paar inhaltlichen, kleinen Ungereimtheiten abwechseln.
Zum Einen fällt ein Krakenmensch ein Mädel an, umschlingt mit einem seiner Tentakel ihr Handgelenk, was ihr die Luft zum Atmen nimmt. Ooookay, mit viel Wohlwollen und genauso viel Phantasie könnte man jetzt denken, dass besagtes Mädel sich grad vor Angst an den Hals fasste und der Tentakel somit Handgelenk und Hals erwischte
Dann soll Phillips in Morley's Wohnung die Spuren verwischen und lässt die Skizzen der Krakenmenschen, sowie den Zeitungsausschnitt der Coral Queen samt Adresse in den Tiefen seiner Jacke verschwinden. Kurz darauf sagt er allerdings, dass er alles liegenließ, was dann auch von John und Suko gesehen wurde. Zwar spricht Phillips noch davon, die Wohnung nach weiteren Notizen Morley's zu durchsuchen, von denen er überzeugt ist, dass sie da sind ... aber es wird nicht gesagt, dass nochmal ähnliche Notizen wie die, die er in seiner Jacke verschwinden ließ, gefunden wurden.
Man könnte nun vielleicht meinen, dass Vernon Phillips die Aufzeichnungen vielleicht beim Kampf verlor, doch davon ist ebenfalls nirgends die Rede und eigentlich war das Handgemenge auch nicht so arg, dass ihm der Rummel einfach so aus der Jacke fällt, wo er es ja verstaut hatte (oder ich habs irgendwie überlesen, dann lasse ich mich auch gerne eines Besseren belehren!
:thumbup: )
Der Showdown für Teil 1 ist dann wieder recht nett, weil es doch gleichermaßen für Jane, wie auch für die beiden Geisterjäger, ziemlich übel aussieht:
Jane ist auf See, eingesperrt in einer Kabine, wo sämtliche Gegenstände, die einer Flucht dienlich sein könnten, beseitigt wurden.
John und Suko hocken im Keller des Lagerhauses, wo acht enthirnte Frauen mit deutlicher Mordlust drauf aus sind, den Wunsch ihres Herrn und Meisters zu erfüllen und die beiden zu killen. Erschwerend kommt hinzu, dass weder Kreuz noch Dämonenpeitsche gegen die menschlichen Gegner helfen und John und Suko gewisse Probleme damit haben, die Damen einfach zu erschießen ...
Man darf sich also auf einen spannenden zweiten Teil freuen, in dem noch so einiges passieren wird! :thumbup:
Auch wenn ich's persönlich nicht so mit Jane habe, so kam sie auch hier nicht wirklich nervtötend rüber. Allerdings war es schon grenzwertig, wie oft John und Suko sich darüber austauschten, dass Jane sich doch in Gefahr befindet und somit höchste Eile geboten ist, dann aber erstmal noch bei Morley's Wohnung vorbeifahren. Und das, obwohl sie sich einig sind, dass Jane sicher nicht auf sie warten wird und sie die Adresse, wo sie sich hinbegeben wollte, ebenfalls schon haben.
Dann durfte natürlich auch die typische Erwähnung vom Schicksal der Conollys in einem Sinclair-Roman nicht fehlen (aber da kann man es mir eh nicht recht machen. Nimmt man's mit rein, isses nur wieder eine schmerzliche Erwähnung, lässt man's raus, isses ein Übergehen in den Normalzustand. Von daher fällt das bei der Bewertung nicht ins Gewicht, weil ich das zu subjektiv als Meinung finde).
Dann war da noch die Passage mit John, wie der Geist des Weines schon erwähnte, der in der dritten Person verfasst war. Allerdings denke ich, dass es aus Janes Sicht geschrieben war. SIE erlebt da an der Stelle Johns und Sukos Auftauchen und daher denkt/redet "sie" auch in der dritten Person von John (auch hier gerne schreien, wenn ich mich irre
).
Die beiden Geisterjäger lassen sich allerdings von Vernon Phillips ziemlich leicht überrumpeln, so dass der nach seiner Plauderstunde auch noch flüchten kann.
Was die Wahl der Waffen angeht, so denke ich mal, dass die beiden ja nicht wissen konnten, es mit hirnlosen, aber menschlichen Frauen zu tun zu bekommen, die mit dem Krakenkult in Verbindung stehen. Sie gingen ja von Anhängern des Lö-Kults aus, weswegen sie Beretta und Peitsche dabei haben, die ja normal auch wirken würden.
So gibt's dann eben noch mal ne Portion Extra-Spannung, wie sie da wieder rauskommen wollen
Nichtsdestotrotz gefällt mir der Schreibstil an sich, sowie auch die tentakulöse Geschichte um den Krakengott samt Kult (Lovecraft lässt grüßen
) ... und will ich natürlich wissen, wie das alles weitergeht und ob der gute Lö es mittels seiner loyalen Anhänger schafft, sich aus den Tiefen des Meeres zu erheben.
Ich muss sollte auch erwähnen, dass ich diesen Roman mal wieder gelesen habe, weil ich Lust drauf hatte ... was in der letzten Zeit, zu meinem eigenen Bedauern, nicht wirklich oft vorkam.
Ich schwanke zwischen mittel und gut ... doch bin ich gerade bei einem Zweiteiler der Ansicht, den ersten Teil der Vorbereitung als Einleitung mit einem knappen "gut" zu honorieren und auf einen furiosen zweiten Teil zu hoffen, der etwas actionlastiger ausfällt und die Gesamtwertung nochmal anhebt. Außerdem möchte ich damit irgendwie auch danke sagen, dass ich tatsächlich noch Lust auf den zweiten Teil habe
:thumbup:
Dann habe ich noch was weniger erfreuliches anzumerken und komme hier ausnahmsweise auch mal auf Teile der LKS zu sprechen.
Weil das allerdings wohl nicht jeden interessiert, kommt's halt in den Spoiler und es soll zudem auch nicht in direkter Verbindung mit dem Roman gesehen werden, der oben für sich stehen soll
[spoiler]Also gut .... los geht's.
Das Autorenportrait war hier, wie auch die der anderen Autoren in vorangegangenen Romanen, sehr nett zu lesen.
Doch dann kam die Antwort auf eine Rezi zum ersten Teil der Täufer-Trilogie.
Ich hab ja versucht, in all den für mich "bösen" Dingen noch was Positives zu sehen. Es ist weder meine Art, noch meine Gesinnung, dauernd zu meckern oder mich auf diese Weise zu etwas zu äußern, aber in diesem Fall fühlte ich mich dann doch persönlich angesprochen und ein wenig vereimert. Mir ist sozusagen auch mal etwas der Kragen geplatzt und ich muss sagen, dass meine Gefühlslage beim Lesen des LKS-Statements von fassungslos zu enttäuscht und anschließend zu wütend wechselte!
Ich wollte sowas eigentlich nie schreiben und hab das alles auch noch extra zwei Tage sacken lassen ... und mit Vorsicht zu genießen ...
Nun denn, los geht's ....
Ob ich mich mit einem der Protagonisten/Hauptcharaktere/ etc. identifiziere oder sie einfach nur toll finde oder was für ein Grund auch immer für irgendwelche Sympathien vorherrschen, es wurde eine Entscheidung getroffen, woraus etwas resultierte: hier der angesprochene Gedächtnisverlust Bills.
Es geht sich nicht darum, ob es den Geschmack eines Lesers trifft, sondern darum, was das für Folgen hat und wie glaubwürdig das für die Zukunft daherkommt. Der Bill Conolly, den wir kannten, existiert nicht mehr, der Fall ist durch. Wenn man mit Hauptcharakteren "spielt", sollte man sich auch der Tragweite bewusst sein und es nicht nur bei dem gewollten, einschneidenden Ereignis belassen oder die Meinung der Leser mit einem Schulterzucken quittieren. Es hieß doch, als Autor würde man sich in die Protagonisten hineinversetzen ... und in diesem Zuge erkläre man mir bitte mal, wie Bill sich angesichts seiner neuen Situation NICHT gravierend verändern sollte??
Und damit hätten wir schon DREI Einschnitte, bzw. kann man getrost sagen, dass hier die komplette Familie Conolly ausradiert wurde! Nett ... wenn man bedenkt, dass es sich um FANS der Serie handelt, die das Privileg erhalten haben, sich an dieser Serie als Autoren zu betätigen. Und es kann mir auch keiner sagen, dass es angeblich nicht leicht gefallen wäre ... Das sehe ich angesichts gewisser Aussagen inzwischen gründlich anders.
Schließlich wurde beispielsweise in dem Zuge mal eben eine neue Serie ins Leben gerufen, die bei einigen Autoren wohl mehr Gefallen findet, als sich an dem über 40jährigen Konzept einer sich über diesen Zeitraum haltenden und funktionierenden Serie zu beteiligen.
Sheila wurde umgebracht, Johnny in ebendiese neue Serie verfrachtet und schließlich Bills Charakter, der sich daraufhin nur verändern kann.
Ergo sind die Conollys ALLE passé.
Und das soll einvernehmlich mit Jason Dark, der sich bis dato noch so überhaupt nicht dazu geäußert hat, passiert sein?
Und wieso wurden keine eigenen Figuren erfunden, die man zu so einem Anlass, eine neue Serie ins Leben zu rufen, tötet? Hätte man Johnny innerhalb über 100 Romanen z.B. eine Freundin verpasst, hätte er bei ihrer Ermordung genauso gut ins Dark Land hüpfen können ... Aber nööööö, da war dann wohl die "Gier" oder das Verlangen nach einem "Oh mein Gott" - Erlebnis oder dem massiven "Aha" - Effekt zu groß und man vergriff sich an Figuren, die jemand anderes ins Leben gerufen hat!
Und sowas dann alles mit einem schlichten Schulterzucken hinzunehmen, weil man es nicht allen recht machen kann, finde ich schon irgendwie .... naja ... frech und echt einfach.
Es war doch klar, dass es vielleicht ein paar Leute gibt, denen es nicht passt, wenn sich an den Hauptcharakteren aus Anfangszeiten vergriffen wird. Aber über die kann man also geflissentlich hinwegsehen, statt nach einer einvernehmlicheren Lösung für ne neue Serie oder ein "Oh mein Gott" - Erlebnis zu suchen.
Sehr schade, das auf dieser LKS so krass lesen zu müssen.
Hinzu kommt noch, dass mich Aussagen wie "Wer hätte mir schon abgenommen, dass ich es wagen würde, Kara oder Myxin zu meucheln?" mehr als stutzig machen.
Bei Hauptcharakteren ist das Meucheln also völlig in Ordnung, aber bei gelegentlichen Charakteren wird sich diese Frage, ob man das "wagen" könnte, dann doch mal gestellt?
Irgendwas läuft da doch gewaltig schief und vermiest mir das Lesen künftiger Romane leider ganz massiv. Es mindert schlichtweg die Glaubwürdigkeit.
Ich wurde mittels PN's mehrfach (vor)gewarnt, mir den aktuellen Roman NICHT zu holen. Und dann, als wenn es wirklich nicht sein sollte, gab es diesen Roman am letzten Dienstag bei uns auch nicht, weil die Verkaufszahlen so rückläufig geworden wären.
Mein Sinclair-Dealer hat mir dann doch noch einen besorgt, allerdings wusste ich dann beim Lesen der LKS, warum man mich gewarnt hatte.
Und mal ganz ehrlich ... wenn ich solche Aussagen lese, gepaart mit dem, was in der Serie so alles passiert ist, mit dem Fehlen eines Statements vom Schöpfer selber, wie er dazu steht und was er davon hält, wie mit seinen Figuren umgegangen wurde, dann bekomme ich leider(!!!) tatsächlich das kalte Grausen!
Ich habe mich so manches Mal, gerade auch in den Anfängen, für die Co-Autoren stark gemacht ... niemanden verteufelt ... nie gesagt, dass sie irgendwas verhunzen würden ... mich mit anderen Fans angelegt, die auf Grund eines Autoren-Namens etwas nicht lesen wollten ...
Das Gegenteil war eher der Fall.
Ich war ja sogar der Meinung, dass es frischen Wind reinbrachte und die verschiedenen Schreibstile schön und abwechslungsreich zu lesen waren. Kurz gesagt: dass es eben echt gut lief und auch weiterlaufen könnte!
Und dann kam das Roman-Jubiläum, das gar keines war ... sondern (für mich) vielmehr eines der traurigsten Ereignisse in der Laufbahn der Geisterjäger John Sinclair-Reihe war und zudem auch ein derber Schlag ins Gesicht: mein Vertrauen wurde missbraucht und zudem wurde bei mir der Wille, trotzdem noch weiterzulesen, ganz allmählich ausgemerzt.
Aussagen wie dieses "Schulterzucken" nehme ich daher verständlicherweise sehr persönlich, da ich mich ja nun mal zu der Gruppe "Quälgeister", denen man es nicht recht machen kann, dazuzählen muss.
Aber mal ehrlich: wie hätte ich als Alt-Fan auch jemals damit rechnen können, dass Alt-Fan-Autoren sowas tun? Kann mir mal jemand erklären, wie ich das alles "gelassen" hinnehmen soll, geschweige denn in irgendeiner Art und Weise ernst nehmen kann, wenn man mir schriftlich sagt, dass man es nie wagen würde, Nebencharaktere wie Kara und Myxin zu meucheln, Hauptcharaktere zu killen dagegen aber völlig legitim ist?
Wenn man die Conollys oder speziell Sheila nicht besonders leiden kann, ist das eine Sache. Man muss sie ja nicht in komplette Stories einbinden.
Sie aber nur des reißerischen Ereignisses wegen und auf Grund des Starts einer neuen Sub-Serie zu killen, ist schon eine ganz andere Sache.
Autoren wie z.B. Timothy Stahl haben keinen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht unbedingt Geschichten um eine Sheila Conolly herum stricken müssten, was wohl auch auf die meisten anderen Autoren zutraf. Lediglich einer hat es geschafft, mal was in der Art zu verfassen.
Alles völlig in Ordnung und muss man ja auch nicht. Ich wäre auch mit wenig zufrieden gewesen ... aber so kann jetzt z.B. auch kein Jason Dark diese Sparte mehr abdecken, weil sie zu Gunsten einer neuen Serie der Co-Autoren und zu Lasten einer Leser-Minderheit, die ja anscheinend nicht ins Gewicht fällt, völlig ausgemerzt wurde.
Aber da ich ja weiß, dass ich dieser Gruppe der Minderheit angehöre und mit einem Schulterzucken abgetan werden kann, hatte ich nun doch zumindest das Bedürfnis, auf solche Aussagen mal zu reagieren. Irgendwann ist auch meine Gutmütigkeit erschöpft, wenn sie zu oft mit Füßen getreten wurde ... gerade wenn ich mal meine rosarote Wolke verlasse und dann deutlich merke, dass ich als Leser oder Fan von "Minderheiten" gar nicht mehr wirklich erwünscht bin oder halt unter "verzichtbar" abgehakt werde ...
Das alles kratzt mich mehr, als ich dachte, denn ich hab davon schon Alpträume, die sich auf eine Szene beschränken:
Ich sitze, weiß der Geier wieso, bei einer Autorenkonferenz und heule mir die Augen aus, während alle anwesenden Autoren und Verlagspersonen mich nur mit gleichgültigen Blicken und einem ziemlich synchron wirkenden Schulterzucken bedenken ...
Danke, das Statement LKS ist auf jeden Fall in Hirn und Eingeweiden angekommen![/spoiler]
Junge Frauen werden entführt, enthirnt und in einer Lagerhalle der Hafengegend Western Docks bei Southampton gefangen gehalten.
Während John und Suko im Yard noch über Nikolai Kunasjanow resümieren, hat Sir James Professor Vernon Phillips eingeladen, sich den Folianten über den Krakenkult des Bayramok-Lö anzusehen. Allerdings hat der Superintendent nur die nötigsten Infos rausgerückt und dem Prof gesagt, dass er eine tote Sprache entziffern soll. In den Eingeweiden des Yard soll Phillips sich mit dem Buch beschäftigen und herausfinden, was dort geschrieben steht.
Phillips weiß jedoch mehr, als er zugibt und hat im Endeffekt den Yard an der Nase herumgeführt. Er memoriert die interessanten Textpassagen und verzieht sich auf nimmer Wiedersehen.
In der Zeit schlägt Jane bei Bruce Morley auf, der sie engagiert, um seinen vermissten Sohn und Chirurgen Charles Morley zu finden.
In der Wohnung des Arztes findet Jane Skizzen über Krakenmenschen, wie auch eine Adresse und einen Zeitungsartikel, in dem vom Auslaufen/Jungfernfahrt der Coral Queen die Rede ist. Sie informiert John per Telefon, der sich inzwischen auch schon mit dem guten Lö beschäftigt hat.
Jane soll warten, bis John und Suko eintreffen, was sie natürlich nicht tut und stattdessen schon mal auf eigene Faust loszieht.
Die beiden Geisterjäger machen sich auf den Weg zu Morley's Wohnung, wo sie von einem Mann angegriffen werden. Vernon Phillips bestätigt quasi noch einmal den Verdacht, dass es sich um Bayramok-Lö und seinen Krakenkult geht, kann jedoch flüchten.
Als er in der Lagerhalle am Hafen eintrifft, befindet sich Jane bereits in der Gewalt des Meisters in Form eines Krankenmenschen, der nun zur Eile drängt, den Plan schneller durchzuziehen.
Der Chirurg Morley, der noch das letzte Mädchen enthirnt hat, wird kurzerhand gekillt und Phillips, sowie der Krakenmenschmeister mit Jane wollen sich davonmachen. Doch da erreichen John und Suko das Versteck.
Der Krakenmensch entpuppt sich als Frank Huxley, dem sie in Amberton bereits begegnet sind und der John und Suko nun mit einem Teil der enthirnten, mordlüsternen Frauen ihrem Schicksal überlässt. Kraken-Huxley selbst macht sich nun mit Phillips, vier der restlichen hirnlosen Damen und der inzwischen bewusstlosen Jane auf und davon.
Als Jane wieder erwacht, findet sie sich in einer Kabine eines Schiffs auf offener See bei Nacht wieder ... auf der Coral Queen ...
... tbc ...
* * *
Okay, dass es sich hier um Vorbereitungen auf etwas Großes handelt, ist deutlich zu merken.
An mehreren Stellen agieren bestimmte Personen und einer nach dem anderen wird ins Spiel gebracht, bzw. nach getaner Arbeit auch teilweise wieder outgesourct. Außerdem gibt es noch genug Leute, die kaltblütig dahingerafft werden, was zum Feeling der Kaltschnäuzigkeit der Krakenkultanhänger beiträgt. Man nimmt ihnen sofort ab, dass sie alles dransetzen, ihren Plan, Bayramok-Lö erneut zu beschwören, bzw. zu erwecken, um jeden Preis zu erreichen.
In diesem Roman sind zur Abwechslung aber auch mal wieder so einige Fehlerchen zu finden, die wegen der Häufigkeit eben doch auffallen. Gerade, wenn man sich entschieden hat, darüber hinwegsehen zu können, taucht ein neuer auf.
Aber das sind so gesehen "nur" Kleinigkeiten, die sich allerdings hier und da mit ein paar inhaltlichen, kleinen Ungereimtheiten abwechseln.
Zum Einen fällt ein Krakenmensch ein Mädel an, umschlingt mit einem seiner Tentakel ihr Handgelenk, was ihr die Luft zum Atmen nimmt. Ooookay, mit viel Wohlwollen und genauso viel Phantasie könnte man jetzt denken, dass besagtes Mädel sich grad vor Angst an den Hals fasste und der Tentakel somit Handgelenk und Hals erwischte
Dann soll Phillips in Morley's Wohnung die Spuren verwischen und lässt die Skizzen der Krakenmenschen, sowie den Zeitungsausschnitt der Coral Queen samt Adresse in den Tiefen seiner Jacke verschwinden. Kurz darauf sagt er allerdings, dass er alles liegenließ, was dann auch von John und Suko gesehen wurde. Zwar spricht Phillips noch davon, die Wohnung nach weiteren Notizen Morley's zu durchsuchen, von denen er überzeugt ist, dass sie da sind ... aber es wird nicht gesagt, dass nochmal ähnliche Notizen wie die, die er in seiner Jacke verschwinden ließ, gefunden wurden.
Man könnte nun vielleicht meinen, dass Vernon Phillips die Aufzeichnungen vielleicht beim Kampf verlor, doch davon ist ebenfalls nirgends die Rede und eigentlich war das Handgemenge auch nicht so arg, dass ihm der Rummel einfach so aus der Jacke fällt, wo er es ja verstaut hatte (oder ich habs irgendwie überlesen, dann lasse ich mich auch gerne eines Besseren belehren!
Der Showdown für Teil 1 ist dann wieder recht nett, weil es doch gleichermaßen für Jane, wie auch für die beiden Geisterjäger, ziemlich übel aussieht:
Jane ist auf See, eingesperrt in einer Kabine, wo sämtliche Gegenstände, die einer Flucht dienlich sein könnten, beseitigt wurden.
John und Suko hocken im Keller des Lagerhauses, wo acht enthirnte Frauen mit deutlicher Mordlust drauf aus sind, den Wunsch ihres Herrn und Meisters zu erfüllen und die beiden zu killen. Erschwerend kommt hinzu, dass weder Kreuz noch Dämonenpeitsche gegen die menschlichen Gegner helfen und John und Suko gewisse Probleme damit haben, die Damen einfach zu erschießen ...
Man darf sich also auf einen spannenden zweiten Teil freuen, in dem noch so einiges passieren wird! :thumbup:
Auch wenn ich's persönlich nicht so mit Jane habe, so kam sie auch hier nicht wirklich nervtötend rüber. Allerdings war es schon grenzwertig, wie oft John und Suko sich darüber austauschten, dass Jane sich doch in Gefahr befindet und somit höchste Eile geboten ist, dann aber erstmal noch bei Morley's Wohnung vorbeifahren. Und das, obwohl sie sich einig sind, dass Jane sicher nicht auf sie warten wird und sie die Adresse, wo sie sich hinbegeben wollte, ebenfalls schon haben.
Dann durfte natürlich auch die typische Erwähnung vom Schicksal der Conollys in einem Sinclair-Roman nicht fehlen (aber da kann man es mir eh nicht recht machen. Nimmt man's mit rein, isses nur wieder eine schmerzliche Erwähnung, lässt man's raus, isses ein Übergehen in den Normalzustand. Von daher fällt das bei der Bewertung nicht ins Gewicht, weil ich das zu subjektiv als Meinung finde).
Dann war da noch die Passage mit John, wie der Geist des Weines schon erwähnte, der in der dritten Person verfasst war. Allerdings denke ich, dass es aus Janes Sicht geschrieben war. SIE erlebt da an der Stelle Johns und Sukos Auftauchen und daher denkt/redet "sie" auch in der dritten Person von John (auch hier gerne schreien, wenn ich mich irre
Die beiden Geisterjäger lassen sich allerdings von Vernon Phillips ziemlich leicht überrumpeln, so dass der nach seiner Plauderstunde auch noch flüchten kann.
Was die Wahl der Waffen angeht, so denke ich mal, dass die beiden ja nicht wissen konnten, es mit hirnlosen, aber menschlichen Frauen zu tun zu bekommen, die mit dem Krakenkult in Verbindung stehen. Sie gingen ja von Anhängern des Lö-Kults aus, weswegen sie Beretta und Peitsche dabei haben, die ja normal auch wirken würden.
So gibt's dann eben noch mal ne Portion Extra-Spannung, wie sie da wieder rauskommen wollen
Nichtsdestotrotz gefällt mir der Schreibstil an sich, sowie auch die tentakulöse Geschichte um den Krakengott samt Kult (Lovecraft lässt grüßen
Ich muss sollte auch erwähnen, dass ich diesen Roman mal wieder gelesen habe, weil ich Lust drauf hatte ... was in der letzten Zeit, zu meinem eigenen Bedauern, nicht wirklich oft vorkam.
Ich schwanke zwischen mittel und gut ... doch bin ich gerade bei einem Zweiteiler der Ansicht, den ersten Teil der Vorbereitung als Einleitung mit einem knappen "gut" zu honorieren und auf einen furiosen zweiten Teil zu hoffen, der etwas actionlastiger ausfällt und die Gesamtwertung nochmal anhebt. Außerdem möchte ich damit irgendwie auch danke sagen, dass ich tatsächlich noch Lust auf den zweiten Teil habe
* * *
Dann habe ich noch was weniger erfreuliches anzumerken und komme hier ausnahmsweise auch mal auf Teile der LKS zu sprechen.
Weil das allerdings wohl nicht jeden interessiert, kommt's halt in den Spoiler und es soll zudem auch nicht in direkter Verbindung mit dem Roman gesehen werden, der oben für sich stehen soll
[spoiler]Also gut .... los geht's.
Das Autorenportrait war hier, wie auch die der anderen Autoren in vorangegangenen Romanen, sehr nett zu lesen.
Doch dann kam die Antwort auf eine Rezi zum ersten Teil der Täufer-Trilogie.
Ich hab ja versucht, in all den für mich "bösen" Dingen noch was Positives zu sehen. Es ist weder meine Art, noch meine Gesinnung, dauernd zu meckern oder mich auf diese Weise zu etwas zu äußern, aber in diesem Fall fühlte ich mich dann doch persönlich angesprochen und ein wenig vereimert. Mir ist sozusagen auch mal etwas der Kragen geplatzt und ich muss sagen, dass meine Gefühlslage beim Lesen des LKS-Statements von fassungslos zu enttäuscht und anschließend zu wütend wechselte!
Ich wollte sowas eigentlich nie schreiben und hab das alles auch noch extra zwei Tage sacken lassen ... und mit Vorsicht zu genießen ...
Nun denn, los geht's ....
Ob ich mich mit einem der Protagonisten/Hauptcharaktere/ etc. identifiziere oder sie einfach nur toll finde oder was für ein Grund auch immer für irgendwelche Sympathien vorherrschen, es wurde eine Entscheidung getroffen, woraus etwas resultierte: hier der angesprochene Gedächtnisverlust Bills.
Es geht sich nicht darum, ob es den Geschmack eines Lesers trifft, sondern darum, was das für Folgen hat und wie glaubwürdig das für die Zukunft daherkommt. Der Bill Conolly, den wir kannten, existiert nicht mehr, der Fall ist durch. Wenn man mit Hauptcharakteren "spielt", sollte man sich auch der Tragweite bewusst sein und es nicht nur bei dem gewollten, einschneidenden Ereignis belassen oder die Meinung der Leser mit einem Schulterzucken quittieren. Es hieß doch, als Autor würde man sich in die Protagonisten hineinversetzen ... und in diesem Zuge erkläre man mir bitte mal, wie Bill sich angesichts seiner neuen Situation NICHT gravierend verändern sollte??
Und damit hätten wir schon DREI Einschnitte, bzw. kann man getrost sagen, dass hier die komplette Familie Conolly ausradiert wurde! Nett ... wenn man bedenkt, dass es sich um FANS der Serie handelt, die das Privileg erhalten haben, sich an dieser Serie als Autoren zu betätigen. Und es kann mir auch keiner sagen, dass es angeblich nicht leicht gefallen wäre ... Das sehe ich angesichts gewisser Aussagen inzwischen gründlich anders.
Schließlich wurde beispielsweise in dem Zuge mal eben eine neue Serie ins Leben gerufen, die bei einigen Autoren wohl mehr Gefallen findet, als sich an dem über 40jährigen Konzept einer sich über diesen Zeitraum haltenden und funktionierenden Serie zu beteiligen.
Sheila wurde umgebracht, Johnny in ebendiese neue Serie verfrachtet und schließlich Bills Charakter, der sich daraufhin nur verändern kann.
Ergo sind die Conollys ALLE passé.
Und das soll einvernehmlich mit Jason Dark, der sich bis dato noch so überhaupt nicht dazu geäußert hat, passiert sein?
Und wieso wurden keine eigenen Figuren erfunden, die man zu so einem Anlass, eine neue Serie ins Leben zu rufen, tötet? Hätte man Johnny innerhalb über 100 Romanen z.B. eine Freundin verpasst, hätte er bei ihrer Ermordung genauso gut ins Dark Land hüpfen können ... Aber nööööö, da war dann wohl die "Gier" oder das Verlangen nach einem "Oh mein Gott" - Erlebnis oder dem massiven "Aha" - Effekt zu groß und man vergriff sich an Figuren, die jemand anderes ins Leben gerufen hat!
Und sowas dann alles mit einem schlichten Schulterzucken hinzunehmen, weil man es nicht allen recht machen kann, finde ich schon irgendwie .... naja ... frech und echt einfach.
Es war doch klar, dass es vielleicht ein paar Leute gibt, denen es nicht passt, wenn sich an den Hauptcharakteren aus Anfangszeiten vergriffen wird. Aber über die kann man also geflissentlich hinwegsehen, statt nach einer einvernehmlicheren Lösung für ne neue Serie oder ein "Oh mein Gott" - Erlebnis zu suchen.
Sehr schade, das auf dieser LKS so krass lesen zu müssen.
Hinzu kommt noch, dass mich Aussagen wie "Wer hätte mir schon abgenommen, dass ich es wagen würde, Kara oder Myxin zu meucheln?" mehr als stutzig machen.
Bei Hauptcharakteren ist das Meucheln also völlig in Ordnung, aber bei gelegentlichen Charakteren wird sich diese Frage, ob man das "wagen" könnte, dann doch mal gestellt?
Irgendwas läuft da doch gewaltig schief und vermiest mir das Lesen künftiger Romane leider ganz massiv. Es mindert schlichtweg die Glaubwürdigkeit.
Ich wurde mittels PN's mehrfach (vor)gewarnt, mir den aktuellen Roman NICHT zu holen. Und dann, als wenn es wirklich nicht sein sollte, gab es diesen Roman am letzten Dienstag bei uns auch nicht, weil die Verkaufszahlen so rückläufig geworden wären.
Mein Sinclair-Dealer hat mir dann doch noch einen besorgt, allerdings wusste ich dann beim Lesen der LKS, warum man mich gewarnt hatte.
Und mal ganz ehrlich ... wenn ich solche Aussagen lese, gepaart mit dem, was in der Serie so alles passiert ist, mit dem Fehlen eines Statements vom Schöpfer selber, wie er dazu steht und was er davon hält, wie mit seinen Figuren umgegangen wurde, dann bekomme ich leider(!!!) tatsächlich das kalte Grausen!
Ich habe mich so manches Mal, gerade auch in den Anfängen, für die Co-Autoren stark gemacht ... niemanden verteufelt ... nie gesagt, dass sie irgendwas verhunzen würden ... mich mit anderen Fans angelegt, die auf Grund eines Autoren-Namens etwas nicht lesen wollten ...
Das Gegenteil war eher der Fall.
Ich war ja sogar der Meinung, dass es frischen Wind reinbrachte und die verschiedenen Schreibstile schön und abwechslungsreich zu lesen waren. Kurz gesagt: dass es eben echt gut lief und auch weiterlaufen könnte!
Und dann kam das Roman-Jubiläum, das gar keines war ... sondern (für mich) vielmehr eines der traurigsten Ereignisse in der Laufbahn der Geisterjäger John Sinclair-Reihe war und zudem auch ein derber Schlag ins Gesicht: mein Vertrauen wurde missbraucht und zudem wurde bei mir der Wille, trotzdem noch weiterzulesen, ganz allmählich ausgemerzt.
Aussagen wie dieses "Schulterzucken" nehme ich daher verständlicherweise sehr persönlich, da ich mich ja nun mal zu der Gruppe "Quälgeister", denen man es nicht recht machen kann, dazuzählen muss.
Aber mal ehrlich: wie hätte ich als Alt-Fan auch jemals damit rechnen können, dass Alt-Fan-Autoren sowas tun? Kann mir mal jemand erklären, wie ich das alles "gelassen" hinnehmen soll, geschweige denn in irgendeiner Art und Weise ernst nehmen kann, wenn man mir schriftlich sagt, dass man es nie wagen würde, Nebencharaktere wie Kara und Myxin zu meucheln, Hauptcharaktere zu killen dagegen aber völlig legitim ist?
Wenn man die Conollys oder speziell Sheila nicht besonders leiden kann, ist das eine Sache. Man muss sie ja nicht in komplette Stories einbinden.
Sie aber nur des reißerischen Ereignisses wegen und auf Grund des Starts einer neuen Sub-Serie zu killen, ist schon eine ganz andere Sache.
Autoren wie z.B. Timothy Stahl haben keinen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht unbedingt Geschichten um eine Sheila Conolly herum stricken müssten, was wohl auch auf die meisten anderen Autoren zutraf. Lediglich einer hat es geschafft, mal was in der Art zu verfassen.
Alles völlig in Ordnung und muss man ja auch nicht. Ich wäre auch mit wenig zufrieden gewesen ... aber so kann jetzt z.B. auch kein Jason Dark diese Sparte mehr abdecken, weil sie zu Gunsten einer neuen Serie der Co-Autoren und zu Lasten einer Leser-Minderheit, die ja anscheinend nicht ins Gewicht fällt, völlig ausgemerzt wurde.
Aber da ich ja weiß, dass ich dieser Gruppe der Minderheit angehöre und mit einem Schulterzucken abgetan werden kann, hatte ich nun doch zumindest das Bedürfnis, auf solche Aussagen mal zu reagieren. Irgendwann ist auch meine Gutmütigkeit erschöpft, wenn sie zu oft mit Füßen getreten wurde ... gerade wenn ich mal meine rosarote Wolke verlasse und dann deutlich merke, dass ich als Leser oder Fan von "Minderheiten" gar nicht mehr wirklich erwünscht bin oder halt unter "verzichtbar" abgehakt werde ...
Das alles kratzt mich mehr, als ich dachte, denn ich hab davon schon Alpträume, die sich auf eine Szene beschränken:
Ich sitze, weiß der Geier wieso, bei einer Autorenkonferenz und heule mir die Augen aus, während alle anwesenden Autoren und Verlagspersonen mich nur mit gleichgültigen Blicken und einem ziemlich synchron wirkenden Schulterzucken bedenken ...
Danke, das Statement LKS ist auf jeden Fall in Hirn und Eingeweiden angekommen![/spoiler]
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
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W.Mallmann Offline
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- Registriert: Fr Feb 17, 2012 8:12 pm
Um auf Sheilas Spoiler einzugehen. Als die neuen Autoren kamen wurde gesagt das die Personen der Serie benutzt aber nicht grafierend verändert würden dürfen , das ist aber leider geschehen.Wenn die Autoren soetwas mit ihren eigenen Karakteren machen ok aber nicht mit JD Karakteren. Das ist mit ein grund warum ich die Serie nicht mehr lese.
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lessydragon Offline
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- Registriert: Di Aug 21, 2012 1:36 am
Also ich kann mich mit Sheilas Spoiler auch anfreunden. Für mich entsteht der Eindruck, dass man etwas zu erklären versucht, was man wegen mangelnder Notwendigkeit nicht kann... so richtig nachvollziehbar ist es auch jetzt nicht, warum man eine ganze Familie raus nimmt. Naja, wahrscheinlich soll das ganze in die Moderne geführt werden...
LG Lessy
:alt:
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Der Weg ist das Ziel!
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Horror-Harry Offline
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Diese Einschränkung galt meines Wissens für die Anfangszeit / Übergangsphase. Etwa dreieinhalb bzw. drei Jahre und 150 Romane später befindet man sich ja wohl nicht mehr darin.Original von W.Mallmann
Als die neuen Autoren kamen wurde gesagt das die Personen der Serie benutzt aber nicht grafierend verändert würden dürfen ,...
Der Machtwechsel wurde sehr offensichtlich mit Band 2000 vollzogen. Das Autorenteam hat nun anscheinend freie Hand und kann über alle Figuren nach Belieben verfügen.
So wie es aussieht, darf Jason Dark nun ab und zu noch einen Einzelroman beisteuern, damit seine Fangemeinde als Käuferschicht nicht auf einmal komplett wegbricht. Wenn man sagen würde "So, das war jetzt der letzte Roman von Jason Dark" wäre das bestimmt für nicht wenige Käufer ein Grund, auszusteigen.
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Das Gleichgewicht Offline
- Beiträge: 11027
- Registriert: Mi Sep 24, 2008 7:52 pm
Nach einiger Zeit gibt es wieder einen klassischen Breuer-JS. Solider Fall wie von Dark, nur besser geschrieben und nicht ganz so schlimm. Die typischen Dinge gibt es aber.
Dialoge und Beschreibungen wiederholen sich. Besonders im Lagerhaus ist das schlimm. Es ist klar, dass keine Gehirnoperation an Jane vorgenommen wird. Warum also mehrmals darüber beraten?
Kleinere Widersprüche in Dialogen. Denham sagt erst, dass er noch nie von der Sonderabteilung gehört hat. Ein paar Zeilen später erwähnt er dann, dass man bei der Polizei wahre Wundergeschichten über die Spezialabteilung erzählt. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.
Unlogische Figuren. Erst heißt es Moley wurde erpresst, damit er mitarbeitet. Doch als Jane ihn persönlich trifft macht er den Eindruck eines total loyalen und überzeugten Dieners des Kraken. Wenn er wirklich zwischenzeitlich die Seiten gewechselt haben sollte, warum hat er dann niemanden gewarnt, dass er noch Notizen und Hinweise in seiner Wohnung hat? Dass er solche Dinge aufbewahrt vermuten die Krakendiener bereits. Aber sie schicken nicht direkt jemanden hin, sie zu vernichten. Sondern erst Wochen später?
Das wäre der nächste Punkt, eine zu konstruierte Handlung. Ein Glück, dass man die Hinweise wochenlang in der Wohnung liegen lässt. Aber kaum wurden diese von Jane entdeckt kommt man auf die Idee, die Hinweise jetzt langsam mal zu entfernen. Dafür dass es nur wenige Krakendiener gibt hat man zufällig aber genau an den Stellen Insider, wo man welche braucht. Ob nun Vernon, der an der Buch heran kommt. Oder Sergeant Jones. Zum Schluss muss man den typischen Heftromanzufall erwähnen, dass Jane an einem Fall arbeitet der sie in die Hände der Bösewichte führt und sich mit Johns Fall überschneidet.
Es ist eine Sache, wenn man versucht den Altmeister-Sinclairstil zu behalten. Eine andere Sache aber, wenn man die Altmeister-Fehler begeht. Das brauche ich echt nicht für den klassischen Sinclairflair. In der Folge reicht es nur für eine absolute Durchschnittswertung. Breuer ist einer der schlechteren Co-Autoren. Aber immer noch einer, bei dem ich weder die Lesezeit noch das investierte Geld bereue.
Dialoge und Beschreibungen wiederholen sich. Besonders im Lagerhaus ist das schlimm. Es ist klar, dass keine Gehirnoperation an Jane vorgenommen wird. Warum also mehrmals darüber beraten?
Kleinere Widersprüche in Dialogen. Denham sagt erst, dass er noch nie von der Sonderabteilung gehört hat. Ein paar Zeilen später erwähnt er dann, dass man bei der Polizei wahre Wundergeschichten über die Spezialabteilung erzählt. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.
Unlogische Figuren. Erst heißt es Moley wurde erpresst, damit er mitarbeitet. Doch als Jane ihn persönlich trifft macht er den Eindruck eines total loyalen und überzeugten Dieners des Kraken. Wenn er wirklich zwischenzeitlich die Seiten gewechselt haben sollte, warum hat er dann niemanden gewarnt, dass er noch Notizen und Hinweise in seiner Wohnung hat? Dass er solche Dinge aufbewahrt vermuten die Krakendiener bereits. Aber sie schicken nicht direkt jemanden hin, sie zu vernichten. Sondern erst Wochen später?
Das wäre der nächste Punkt, eine zu konstruierte Handlung. Ein Glück, dass man die Hinweise wochenlang in der Wohnung liegen lässt. Aber kaum wurden diese von Jane entdeckt kommt man auf die Idee, die Hinweise jetzt langsam mal zu entfernen. Dafür dass es nur wenige Krakendiener gibt hat man zufällig aber genau an den Stellen Insider, wo man welche braucht. Ob nun Vernon, der an der Buch heran kommt. Oder Sergeant Jones. Zum Schluss muss man den typischen Heftromanzufall erwähnen, dass Jane an einem Fall arbeitet der sie in die Hände der Bösewichte führt und sich mit Johns Fall überschneidet.
Es ist eine Sache, wenn man versucht den Altmeister-Sinclairstil zu behalten. Eine andere Sache aber, wenn man die Altmeister-Fehler begeht. Das brauche ich echt nicht für den klassischen Sinclairflair. In der Folge reicht es nur für eine absolute Durchschnittswertung. Breuer ist einer der schlechteren Co-Autoren. Aber immer noch einer, bei dem ich weder die Lesezeit noch das investierte Geld bereue.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
1. Isaac Kane
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