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John Bellairs: Das Haus, das tickte
Verfasst: Fr Aug 28, 2015 10:00 pm
von Olivaro
Das Haus, das tickte
Verfasst von John Bellairs
Originaltitel: The House with a Clock in Its Walls, 1973
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Alexander Schmitz
Titel- und Innenillustrationen von Edward Gorey
224 Seiten
detebe 20368
Diogenes Verlag
Verfasst: Do Mai 10, 2018 10:44 pm
von Olivaro
Von der Thematik her an Ray Bradbury erinnernd, jedoch rigoroser als dieser, ist dieser Roman aus dem Jahr 1973 die Geschichte eines Spukhauses und seiner Bewohner.
Lewis Barnavelt, durch einen Unfall Waise geworden, zieht zu seinem Onkel Jonathan in dessen Haus. Neben den beiden hält sich dort auch häufig Frau Zimmermann auf, ihre Nachbarin. Das Haus, Barnavelts Folly, wurde früher von einem Hexer bewohnt; in den Mauern tickt eine verborgene Uhr, auf die Rückkehr des Bösen wartend. Im Laufe der Geschichte wird die Gefährtin des Hexers durch einen Jungenstreich erweckt, doch die magischen Kräfte von Onkel Jonathan und Frau Zimmermann, dürftig zwar, reichen aus, um das Unheil für eine Weile fernzuhalten. Doch dann kommt es zum erschreckenden Finale.
John Bellairs schreibt in einer sehr unterhaltsamen Form, flüssig, mehr an einen Jugendroman erinnernd. Wären da nicht die oft bedrohlichen Untertöne, im krassen Gegensatz zu der augenzwinkernden Darstellung der drei menschlichen Akteure stehen die Finsterlinge, unverhüllt blutgierig dargestellt. Dazu ergeben die Illustrationen von Edward Gorey, wie immer auf dem schmalen Grat zwischen Ironie und Entsetzen balancierend, die perfekte Ergänzung. Wieder ein schönes Stück Unterhaltung aus dem Diogenes Verlag.
Mittlerweile liegen alle Lewis-Barnavelt-Romane bei Heyne in deutscher Übersetzung vor; auch jene, die von Brad Strickland nach dem Tode von Bellairs vollendet wurden. Das Haus, das tickte trägt in der Gesamtausgabe den neuen Titel Die Zauberuhr und krankt wie die anderen Bände auch unter einer Harry-Potter-Buchgestaltung, die diese Romane gar nicht brauchen, um gelesen zu werden.