Magische Literatur Bd. 1: Schwanenchronik von Paul Willems
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Magische Literatur Bd. 1: Schwanenchronik von Paul Willems
Kobolde, Feen, Ägipane und andere Fabelwesen leben im Land der Gärten mit den Menschen zusammen, die ihre Blumen und Kräuter züchten und die in der "Schwanenchronik", einem geheimnisvollen alten Buch, überlieferte Bräuche pflegen. Aber jenseits der Hecken beginnt das Reich der Farblosen: der Angestellten und Händler, das Land der Mauern, Fabriken und Mietskasernen und Bürohäuser. Und die Farblosen breiten sich immer weiter aus. Geduldet von einem korrupten König und unterstützt von einem skrupellosen Polizeiapparat drängen sie die Bewohner der Gärten immer weiter in die Enge...
Schwanenchronik
von Paul Willems
Originaltitel: La Chronique du Cygne, 1948
Aus dem Französischen von Gertrud Grote und überarbeitet von Claudia Klostermann
Illustriert von Karin Fischer-Doverne
Titelillustration von Boris Sokolow
230 Seiten
Goldmann-Taschenbuch Bd. 8540 = Magische Literatur Bd. 1
Erschienen 1986
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Der Konflikt zwischen Tradition und Moderne ist der Grundgedanke dieser Geschichte, die sich in einem nicht bestimmbaren Land abspielt. Obwohl der Roman phantastischen Inhalts ist, lässt sich die Moral, die aber nicht mit erhobenem Zeigefinger erteilt wird, durchaus in die Realität übertragen. Zum einen stehen für die Tradition die "Besitzer der Gärten", die eher in einem Traum leben denn im "wirklichen" Leben. Trolle, Elfen und Sirenen gehören für sie zum täglichen Umgang, die Wunder sind nicht wunderbar. Auf der anderen Seite jedoch stehen die "Händler", das Synonym für die Realität. Für sie sind Geld und Macht das einzig Erstrebenswerte, ideele Werte gibt es nicht für sie. Und diese zwei Welten stoßen aufeinander.
Erzählt wird uns die Geschichte von Rose-Diane, der Tochter des Besitzers eines Gartens, und Serano, ihrem Bruder. Ein im Garten lebender Eremit verbringt seine Zeit damit, die Lage aus der Warte des Philosophen zu sehen, doch ist er nicht mehr als ein Träumer. Hingegen betrachtet einer der ebenfalls im Garten lebenden "Gefangenen" alles nüchtern-sachlich. So sieht der Betrachter diesen realen Traum durch ein vielflächiges Prisma, von verschiedenen Seiten her gesehen. Und die Entscheidung zwischen Phantasie und Materialismus liegt bei uns. Was ist wirklich erstrebenswert? Oder kann es eine Einigung zwischen beiden Welten und Anschauungen geben?
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene