Dämonenkiller-Taschenbuch Bd. 20: Das Haus der toten Mädchen von Gimone Hall
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Olivaro Offline
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Dämonenkiller-Taschenbuch Bd. 20: Das Haus der toten Mädchen von Gimone Hall
Bereitwillig folgt Katherine Spencer einer Einladung Brock Bradleys, ihn im Haus seiner Schwester zu besuchen. Dort wollen sie sich Gedanken über ihre gemeinsame Zukunft machen. Aber Katherines Reise führt sie in eine Welt, in der die Mächte des Bösen regieren. Deutlich spürt die junge Frau die bedrohliche Atmosphäre des unheimlichen Hauses am Meer. Satanische Kräfte sind am Werk, die nur ein Ziel kennen - Katherine zu vernichten.
Verfasst von Gimone Hall
Originaltitel: Devil's Walk, 1972
Übersetzt von Karl Heinz Poppe
Titelbild von Nikolai Lutohin
Erschienen im September 1976
Der Roman erschien 1979 in gekürzter Fassung als Vampir-Horror-Roman Bd. 340
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Buchvagabund Offline
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RE: Dämonenkiller-Taschenbuch Bd. 20: Das Haus der toten Mädchen von Gimone Hall
Dass die Autorin, Gilmone Hall, einen eloquenten Schreibstil pflegt und dass die Dialoge durchaus flüssig und ansprechend sind, machen den Auftakt durchaus erfreulich. Bis zu einem Drittel macht die Story auch Spaß, aber dann beginnt die Handlung auf der Stelle zu treten, trotz einiger spannender Momente. Die Auflösung der Geschichte ist allerdings derartig hanebüchen, dass der ganze Roman damit zu einem Ärgernis wird.
Zum Inhalt:
Der an Okkultismus interessierten Witwe Zena gehören, nach dem Tod ihres Mannes Roger, neben einem eigenen Haus dort auch das besagte ominöse Ferienhaus. Hier werden von Zenas Bruder Brock Bradley immer wieder junge Frauen untergebracht, in die er sich verliebt hat. So auch diesmal Katherine Spencer, die sich allein in der großen Ferienhütte befindet, um sich über ihre Gefühle gegenüber Brock Bradley klarzuwerden, den sie aber erst vor Kurzem in L. A. kennengelernt hat. Brock, der sich die meiste Zeit gar nicht vor Ort befindet, gelingt es, sie trotzdem zur Verlobung zu überreden. Die Hochzeit soll dann auch schon vier oder fünf Tage später stattfinden.
Außerdem gibt es da noch den, nach einem Schlaganfall scheinbar verwirrten Schwiegervater von Zena namens Wickett, der offenbar eine riesige Bibliothek an okkulten Werken in Zenas Haus angehäuft hat, zudem noch verschiedene Kunstschaffende und natürlich auch noch den Jeep fahrenden William Dawson, einen Kunstlehrer, der sich in Katherine verguckt und so gar nicht viel von Brock hält.
[SPOILER]Am Ende stellt sich heraus, dass Brock Bradley immer wieder junge Frauen in das Ferienhaus lockt, damit seine Schwester Zena diese zu Tode bringen kann. Meist sterben diese Frauen dann in einen chinesischen Kimono gekleidet, in einem Akt der Selbsttötung, der durch Zena auf magische Weise mittels Sandelholzdämpfen aus Badesalz erzeugt wird. Und das tut Zena, weil sie damit ihren verstorbenen Ehemann Roger quälen will, der irgendwo als Geist auf dem Gelände herumspukt und das ganz abscheulich findet. Dass das Gespenst Roger die jungen Frauen zum Rauchen bewegen will, damit die Sandelholzdämpfe nicht wirken, ist ein weiterer absurder Einfall der Autorin. Wickett, der von einem Schlaganfall gezeichnete Vater von Roger, der selbst einst ein großer Okkultist war, hat jedoch, um der Sache eine Ende zu machen und den spukenden Roger von seinen Seelenqualen zu befreien, einen echten Dämon heraufbeschworen (in der Gestalt eines Kunsthändlers), der wiederum Zena zu einer Höllenfahrt verhelfen soll. Am Ende rennt Zena auf die Klippen zu, der Dämon ihr auf ihren Fersen. Sie flieht, obwohl in dem Roman eine klare Prämisse ist, dass weder Dämonen noch Gespenster einer Person körperliches Leid zufügen können. Vermutlich stürzt sie dort ab, der alte Wickett kommt ins Seniorenheim, Brock verschwindet auf Nimmerwiedersehen und es wird angedeutet, dass Katherine nun William, den Kunstlehrer, heiratet.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine irrwitzigere Sammlung an verqueren Motiven in einem Roman erlebt zu haben. Das Ganze ist einfach nur abwegig und lächerlich. Von mir gibt es 2 von 7 Groschen fürs Groschenheft, weil die Autorin schreiben kann, aber ihren Plot unter dem offenbar höchst schädlichen Einfluss von Sandelholz-Badedämpfen erdacht hat :wall: .[/SPOILER]
Von Gimone Hall weist der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek in deutscher Übersetzung neben einem Liebesroman (bei Heyne) auch drei weitere "Unheimliche Romane" bei Ullstein aus: 'Die alte Spieldose' (Reihe: Ein Frauenschicksal), 'Tagebuch einer Unglücklichen' (Reihe: Mysteriöse Schicksale) und 'Hexenbalg' (Reihe: Horror). Wobei es sich bei letzterem um eine (vermutlich weitgehend ungekürzte) neue Übersetzung von 'Im Banne der Hexe" (Vampir Horror Heftroman Band 8 ) handelt.
Die beiden letzten Werke sind auch hier im Forum unter "Ullstein Horror" zu finden.
RE: Dämonenkiller-Taschenbuch Bd. 20: Das Haus der toten Mädchen von Gimone Hall
Wobei "Die alte Spieldose" bereits vier Jahre früher als Band 60 der Taschenheft-Reihe SANDRA bei Pabel erschienen ist; der Umfang ist bei beiden Ausgaben mit 125/128 Seiten fast identisch.Original von Buchvagabund
Von Gimone Hall weist der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek in deutscher Übersetzung neben einem Liebesroman (bei Heyne) auch drei weitere "Unheimliche Romane" bei Ullstein aus: 'Die alte Spieldose' (Reihe: Ein Frauenschicksal), 'Tagebuch einer Unglücklichen' (Reihe: Mysteriöse Schicksale) und 'Hexenbalg' (Reihe: Horror). Wobei es sich bei letzterem um eine (vermutlich weitgehend ungekürzte) neue Übersetzung von 'Im Banne der Hexe" (Vampir Horror Heftroman Band 8 ) handelt.
Die beiden letzten Werke sind auch hier im Forum unter "Ullstein Horror" zu finden.
Die 176 Seiten des Originals von 'Witch's Suckling" wurden für "Im Bann der Hexe (VHR 8) auf 65 gekürzt, während es als "Hexenbalg" im Ullstein Taschenbuch mit 126 Seiten weitaus weniger Federn lassen musste.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Buchvagabund Offline
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RE: Dämonenkiller-Taschenbuch Bd. 20: Das Haus der toten Mädchen von Gimone Hall
Der "Sandra-Roman" um die Spieluhr fällt als Taschenheft wohl in die Kategorie Heftroman und ist offenbar deswegen nicht im DNB-Katalog aufgeführt ebenso wenig wie der Vampir-Horror Roman um die Hexe. Leider habe ich keine Ausgabe der "Spieldose" - auch nicht als E-Book.Original von Olivaro
Wobei "Die alte Spieldose" bereits vier Jahre früher als Band 60 der Taschenheft-Reihe SANDRA bei Pabel erschienen ist; der Umfang ist bei beiden Ausgaben mit 125/128 Seiten fast identisch.
Ich habe beide Werke von 'Witch's suckling' auch als eingescanntes E-Book und kann so leicht Vergleiche in Sachen Umfang ziehen. Ich lasse das auf Normseiten von. ca. 1.600 Zeichen pro Seite umrechnen, was etwa einer heutigen Standard-(Taschen)Buchseite entspricht. Wobei eine Heftroman-Seite natürlich ungefähr zwei Taschenbuch-Seiten umfasst.Original von Olivaro
Die 176 Seiten des Originals von 'Witch's Suckling" wurden für "Im Bann der Hexe (VHR 8) auf 65 gekürzt, während es als "Hexenbalg" im Ullstein Taschenbuch mit 126 Seiten weitaus weniger Federn lassen musste.
Aber natürlich ist deine Einschätzung völlig korrekt. Der VHR 'Im Banne der Hexe' entspricht 130 dieser "Normseiten" und die Ausgabe mit dem Titel 'Hexenbalg" aus dem Ullstein-Verlag umfasst immerhin 165 "Normseiten", was zumindest in die Nähe des Originals mit 176 Seiten kommt.
Aber man sieht hier auch, wie klein und eng gedruckt manche Taschenbücher früher waren, wenn man die damalige Taschenbuchausgabe auf 126 Seiten gepresst hat und diese heute ungefähr einer regulären Seitenzahl von 165 Seiten entspräche.
Ich hatte übrigens gleich nach anderen Werken der Autorin gesucht und eben die Ullstein-Ausgaben gefunden, weil mich ihr Stil und die durchaus nicht eingleisige Handlung von 'Devil's Walk' anfangs sehr eingenommen haben. Aber nach dem wirklich ernüchternden Ende, bleibt ihr 'Hexenbalg' aus dem Ullstein-Verlag bei mir vermutlich ungelesen liegen und auch ihre anderen Romane von mir ungekauft in eBay/Booklooker zurück.