Band 7: Blutkeller des Schreckens

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Band 7: Blutkeller des Schreckens

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Olivaro Offline
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Band 7: Blutkeller des Schreckens

Beitrag von Olivaro »

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Frierend zog Roul Alteridge den dünnen Trenchcoat enger um seinen Körper. Ausgerechnet bei diesem kalten Wetter sollte er sich von seinem elektrischen Heizofen trennen. Aber es mußte sein, die Miete für seine Studentenbude war fällig, und die Vermieterin wollte nicht mehr warten. Die Glocke über der Ladentür schlug mit einem hellen Bimmeln an, als der Student die düstere Pfandleihe betrat. Roul Alteridge überlegte kurz, warum Londoner Pfandleihen immer so dunkel waren. Dann wurde er auch schon von einer krächzendern Stimme angesprochen. "Sir, Sie wünschen?" Die Stimme schien aus einem Grab zu kommen, und der Student erschrak bei ihrem Klang. Doch dann gab er sich einen Ruck und ging weiter in den Laden hinein. Überall lag fingerdicker Staub, als hätte seit Jahren niemand mehr das Gerümpel in den Regalen berührt. Hinter dem Ladentisch ragte die hagere Gestalt eines krummen, knochigen Mannes mit ungepflegten weißen Haaren auf. Der Besitzer des Pfandhauses sah so aus, als wäre er selbst vor mehr als hundert Jahren versetzt und nicht mehr abgeholt worden. Als der Student wieder zögernd stehenblieb, streckte ihm der Alte seine faltige Hand entgegen, deren pergamentartige Haut gelblich und durchsichtig war, als wäre sie aus Wachs gegossen.


Verfasst von M.R. Richards (= Richard Wunderer)

Titelbild von Van Vindt (= Olof Feindt)

Erschienen am 11.11.1974 (wohl aber erst am 18.11.1974)

Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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