11 - Glutherz

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Das Gleichgewicht Offline
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11 - Glutherz

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Wer ist das Mädchen, das in einer dunklen Dachkammer, mitten in einer feindlichen Umgebung, zu Bewusstsein kommt? Ein Mensch oder ein Automat? Wer hat sie in diese Welt gebracht - und warum? Ein geheimnisvoller Fremder erklärt ihr, dass sie in großer Gefahr schwebt. Olympia nimmt die Suche nach ihrer Herkunft auf, die sie durch das Berlin vergangener und heutiger Zeiten führt.

Autor: Oliver Buslau
Das Gleichgewicht Offline
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Beitrag von Das Gleichgewicht »

Oliver Buslau, Krimiautor und Freund von klassischer Musik, ist jetzt schon der zweite Autor, der sich anderer Geschichten als Vorlage bedient. Doch anders als die Poe-Story von Marley kann man dieses ebook auch genießen, ohne den Bezug auf E. T. A. Hoffmann zu verstehen. Basierend auf seiner Erzählung „Der Sandmann“ und dem zweiten Akt seiner Oper, wird hier eine abgedrehte Geschichte erzählt, die einen sofort in ihren Bann zieht und nicht wieder loslässt. Wo andere Werke der Gruselfabrik schockiert haben, ist diese Geschichte die bisher dramatischste der Serie. Es ist schlecht zu beschreiben, denn die Geschichte macht mehrere Stadien durch, bis sie ihre Metamorphose abgeschlossen hat.

Aus der Sicht eines unvoreingenommenen Lesers, der die Vorlage nicht kennt, beginnt es als „Der standhafte Zinnsoldat“ und führt über „Momo“ zu einer Art „Alice im Wunderland“ in seiner düsteren Urfassung, wo die Geschichte zur vollen Blüte gedeiht. Unglaublich, was man bewegendes in einer Kurzgeschichte verpacken kann. Am liebsten hätte ich einen zweiten Teil gelesen, aber das Ende ist einfach stimmig und schließt die Geschichte perfekt ab. Auf jeden Fall muss Buslau nochmal ran, denn er hat einfach einen sehr schönen Schreibstil, für meinen Geschmack. Je nach Passage wird einem richtig warm ums Herz, während man später gespannt mitfiebert wie ein kleines Kind.

Wer Hoffmans Erzählungen um Olympia kennt, wird die Geschichte vielleicht anders aufnehmen, aber mit der gleichen Dankbarkeit für diese Stunde Unterhaltung. Da tauchen die Protagonisten wie Coppelius, Nathan oder Hoffmann selbst auf. Dazu die Litaraturforscherin Helmina (Wilhelmina von Chezy?). Für Fans ist der Hintergrundgedanke der Geschichte allein schon ein Kaufgrund.


Für mich ein klarer Platz unter den Top 3 der bisherigen Werke der Horror Factory. Ganz anderer Fokus als viele der Geschichten, eher ein modernes Märchen, das perfekt zur Herbststimmung passt. Ich bin begeistert.
Aktuelle Lesefavoriten:

1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Gast Offline
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Beitrag von Gast »

Der erste Roman der Reihe, mit dem ich so überhaupt nix anfangen konnte. Der Stil hatte mir gar nicht gefallen. Die Geschichte mag ja nett sein, fällt dennoch gegenüber der anderen Beiträge komplett ab. Kurz gesagt: ich hab mich beim lesen komplett gelangweilt und den Roman nach einem Drittel abgebrochen.
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