Mir hat das Buch gar nicht gefallen.
Von fast 50 Jahren John Sinclair, davon über 40 (fast) allein von Jason Dark, ist mir das Buch zu sehr Hilleberg, sprich 80 Prozent des Buches beschäftigt sich mit den Romanen aus der Feder von IRH und seinen Figuren.
Des Weiteren fehlen mir Quellenangaben und Belege für viele Behauptungen von Hilleberg. So z.B. dass Suko eingeführt wurde, um der Antipathie gegen Chinesen in der 1980er Jahren entgegen zu wirken. Wenn Jason Dark das mal in einem Interview geäußert hat, wäre eben eine Angabe der Quelle super gewesen.
Ebenso vermisse ich ein Interview mit dem Altmeister zu einigen Punkten, am besten natürlich von Hilleberg persönlich. Das hätte dem Ganzen mehr Tiefe und vor allem mehr Authenzität gegeben.
So bleibt es halt eine Hilleberg Solo Show.
Der Informationsgehalt für einen Alt-Fan wie mich ist gleich 0.
Ich hatte gehofft, dass tatsächlich mehr auf die in den Romanen erwähnten Legenden eingegangen wird, aber die Oberflächlichkeit mit der einige Kapitel
abgearbeitet wurden, grenzt eher an die Arbeit eines faulen Pennälers, der mal schnell bei Wikipedia googelt, anstatt korrekt zu recherieren. Keine Frage, dass im Buch trotzdem viel Arbeit steckt. Hätte aber eine bessere sein können. Womöglich ist das aber seiner Vielschreiberei geschuldet.
Beispiel hierfür ist, dass Vlad Tepes zwar seine Opfer mit angespitzten Holzplöcken gepfählt hat, allerdings hat er weit mehr mit abgerundeten und eingeölte Pflöcken pfählen lassen, damit die Opfer langsam und qualvoll getötet werden. So etwas lässt Hilleberg unerwähnt.
Humor konnte ich keinen finden. Wahrscheinlich liege ich mit Hilleberg halt nicht auf einer Humorwellenlänge, ist ja gut möglich. Finde ich aber auch nicht schlimm
Arrogant hingegen finde ich es, dass Hilleberg auf Seite 228 behauptet, dass die griechische Mythologie für einen Horror-Schriftsteller die interessanteste ist und wer sich nicht am Bestarium der Griechen bedient, das einer sträflichen Vernachlässigung gleich käme. Zwar habe ich bei weitem nicht alle Romane von Stephen King, Richard Laymon, Dean R. Koontz, etc. gelesen, kann mich aber nicht daran erinnern, dass diese einen 'Griechenland-Mythos'
Roman geschrieben haben (kann mich aber auch täuschen...)
Das die Griechen natürlich toll ins Sinclair-Universum passen, ist unbestritten...
Eins war das Buch für mich jedenfalls... und da stimme ich wohl mit allen überein: es war kurzweilig.
Das ausgerechnet in der Buchmitte so ein Zahlendreher Klops ist... naja... passiert halt.
Es wurde ja schon erwähnt, dass einige Protagonisten und Antagonisten fehlen. Hat er aber schlau gemacht, der Herr Hilleberg, da er ja eingangs erwähnt, dass das Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und nur einen groben Überblick über das JS-Universum bietet...
Für mich war das Buch enttäuschend.