Einleitung

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Olivaro Offline
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Einleitung

Beitrag von Olivaro »

Der Zauberkreis-Verlag vergab in den Jahren 1974-75 eine Lizenz für die Produktion von Leihbüchern an den Rekord-Verlag in Viersen. Diese Genehmigung umfasste Herstellung und Vertrieb von gebundenen Ausgaben, aber nicht von Taschenbüchern. Der Rekord-Verlag hat jedoch gegen die Vertragsvereinbarungen mit Zauberkreis verstoßen und auch Taschenbücher für Kaufhäuser produziert. Diese Publikationen sind somit als Raubdrucke anzusehen.

Die Titelbilder sind mit jenen der Taschenbücher von Zauberkreis identisch, lediglich zwei Bände wurden mit anderen Motiven (Fotos) gedruckt. Die Rekord-Ausgaben wurden mit einem blauen Rahmen versehen, der bei einigen Ausgaben sogar noch das Knochenhand-Emblem der Silber-Grusel-Krimis erkennen ließ.
Produktionstechnisch waren die Ausgaben nicht sehr hochwertig, es wurde ziemlich dickes, grobes Papier für den Druck verwendet, und im Druckvermerk gab es keine Hinweise, dass es sich hierbei um eine Lizenzausgabe handelte. Dem Käufer wurde auf dem fliegenden Vorsatz jeder Ausgabe ein "Kriminalroman" versprochen, was natürlich nicht den Tatsachen entsprach; sogar für so eindeutig phantastische Themen wie Marotsch, der Vampir-Killer oder Dämonenbrut wurde der Begriff "Kriminalroman" verwendet - was bei den Lesern dieses Genres für manche Überraschung gesorgt haben dürfte.

Ein Beispiel für die Verwendung der verschiedenen Papiersorten bei Zauberkreis (159 Seiten) und Rekord (256 Seiten):

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Leihbücher

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und Taschenbücher

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Shadow Offline
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RE: Einleitung

Beitrag von Shadow »

Original von Olivaro
Ein Beispiel für die Verwendung der verschiedenen Papiersorten bei Zauberkreis (159 Seiten) und Rekord (256 Seiten):
Tja, da der Rekord-Verlag Leihbücher verlegte und bekanntermaßen diese Verlage mit besonders dickem Papier in schlechter Qualität ihre Bücher abdruckten, verwundert es eigentlich nicht so sehr, dass der Verlag das gleiche Papier mit ziemlicher Gewissheit auch für die Taschenbücher verwendete.

Anfangs dürfte damit eine gewisse "Kundentäuschung" gelungen sein, dachten sich vielleicht doch etliche Leser, ein recht dickes Taschenbuch mit viel Inhalt erworben zu haben ... :wall: :D
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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