Phantastische Bibliothek Bd. 145: Der König mit der Goldmaske von Helga Abret/Louis Vax (Hrsg.)
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Phantastische Bibliothek Bd. 145: Der König mit der Goldmaske von Helga Abret/Louis Vax (Hrsg.)
Der König mit der Goldmaske
und andere phantastische Erzählungen aus Frankreich
Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Helga Abret und Louis Vax
Aus dem Französischen von Helga Linnert, Irma Schauber, Helmut Bartuschek, Klaus Völker und Friedrich von Oppeln-Bronikowski
Titelbild von Tom Breuer*
206 Seiten
Erschienen 1985
Suhrkamp-Taschenbuch Bd. 1124 = Phantastische Bibliothek Bd. 145
Suhrkamp Taschenbuch Verlag
Inhalt:
1. Prosper Mérimée: Die Venus von Ille
2. Alexandre Erckmann/Christian Chatrian: Die schwarze Haarflechte
3. Jean-Marie Villiers de l'Isle-Adam: Das zweite Gesicht
4. Guy de Maupassant: Das Haar
5. Marcel Schwob: Der König mit der Goldmaske
6. Jean Lorrain: Die Öffnungen in der Maske
7. Maurice Barrès: Im Dorf erwachen die Toten
8. Maurice Renard: Die blutige Schiene
9. Marcel Brion: Die verlorene Gasse
10. Boris Vian: Der Werwolf
11. Frédéric Dard: Die schottische Dame
12. Pierre Gripari: Zeugin der Verteidigung
13. Michel Grimaud: Traum aus Sand
14. Christine Renard: Liebe im Herbst
15. Claude Cheinisse: Nicht von hier
16. Joelle Wintrebert: Man soll nicht mit den Kindern spielen
17. Noel Devaulx: Das unvollendete Manuskript
18. Lorris Murail: Der Mythos vom Autostopper
Über die Autoren
Copyrightvermerke, Quellen- und Übersetzungshinweise
*Der Druckvermerk gibt zwar Tom Breuer als Künstler an, jedoch weichen Motiv und Ausführung vom bisherigen Stil ab, dass man hier wohl einen anderen Zeichner vermuten darf.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Von den 16 Erzählungen sind 12 deutsche Erstveröffentlichungen, die die Vielseitigkeit der französischen Phantastik aufzeigen, die so ganz anders funktioniert als zum Beispiel die angloamerikanische mit ihren mitunter kruden Schrecken und oftmals erschreckenden Oberflächlichkeit. Charakteristisch für viele Geschichten aus vorliegendem Band ist dieses Fehlen greifbarer Bedrohung und Schrecken, vielmehr schleicht sich das Grauen hinterrücks und sehr subtil an den Leser heran, und die Geschichten sind oft von morbider und manchmal deprimierender Atmophäre. "Nicht von hier" von Claude Cheinisse ist so ein Beispiel, bei dem sowohl Leser wie auch Protagonist bis zuletzt nicht erfahren, was eigentlich passiert ist, und "der Reisende" kann froh sein, seiner Geschichte unbeschadet entkommen zu sein. Nur den wenigsten Personen in dieser Sammlung gelingt dies, und ein vermeintlicher Kinderschänder erfährt auf erschreckende Weise, dass man "nicht mit den Kindern spielen [soll]".
Den beiden Herausgebern gebürt höchstmögliches Lob, nicht nur für ihre Zusammenstellung, sondern auch für das kenntnisreiche Vorwort, das mindestens genauso spannend zu lesen ist wie die Geschichten selbst.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Habe es ja auch auf meine Einkaufsliste geschrieben
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Lohnt sich aber wirklich!
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene