VHR Band 225: Das Hexenopfer von John P. Vanda

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VHR Band 225: Das Hexenopfer von John P. Vanda

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Habibi Offline
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VHR Band 225: Das Hexenopfer von John P. Vanda

Beitrag von Habibi »

Bild

Ein heulender Windstoß drang durch den offenen Kamin in die winzige, aus Felstrümmern erbaute Hütte im schottischen Hochland. Fauchend fuhr der Sturm in das offene Herdfeuer und wirbelte Funken und Qualm durch den winzigen Raum. Jeder andere Mensch hätte sich bei dem Höllenwetter gefürchtet - nicht jedoch Gipsy Tears, ein altes, gekrümmtes Weib mit tiefen Runzeln im braunen Gesicht. Die Augen trugen einen stechenden Ausdruck; im Winkel des dünnlippigen Mundes saß eine große Warze. Jetzt lachte die Alte in dem abgetragenen Gewand sogar. Sie schien den Sturm, den krachenden Donner und die zuckenden Blitze noch zu genießen. Keiner der von Natur aus ohnehin wortkargen Menschen im Hochland sprach je über Gipsy Tears. Und doch ahnten zumindest viele Leute in der Gegend, was mit der Alten los war. Sie ahnten es und schwiegen. Keiner hatte Lust, sich mit Gipsy Tears anzulegen. Manchmal freilich fand doch der ein oder andere bei Nacht und Nebel seinen Weg zu der verrufenen Hütte - um dann, oft erst nach Stunden, ebenso heimlich wieder zu verschwinden. Und über diese nächtlichen Gänge schwiegen die Leute erst recht. Ein böses Grinsen verzerrte das Gesicht von Gipsy Tears, als sie an all diese Dinge dachte - und Gipsy Tears wusste plötzlich, das sie auch in dieser Nacht noch Besuch bekommen würde. Ihr unerklärbarer, unbegreiflicher Instinkt sagte ihr das. Sie spürte genau: nicht nur wegen des schrecklichen Unwetters, das über der Heide tobte, war diese Nacht ungewöhnlich. Gipsy Tears war ganz sicher, daß sie sich nicht täuschte.


Verfasst von John P. Vanda (= Manfred Böckl)

Titelbild von Nikolai Lutohin

Erschienen von 31.05.1977

Talis Offline
Beiträge: 4525
Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

RE: Band 225: Das Hexenopfer

Beitrag von Talis »

Hier ist das Originalbild von Nikolai Lutohin:

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woodstock Offline
Beiträge: 13025
Registriert: Sa Nov 29, 2008 4:24 pm

Beitrag von woodstock »

Eine wirklich gute Hexengeschichte. Zwar das übliche mit mit einsames Haus, Zaubertränke usw. aber richtig gut erzählt.

+++++
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
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"Gott, gib mir die Gelassenheit,
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