VHR Band 189: Der Moorteufel von Cedric Balmore

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VHR Band 189: Der Moorteufel von Cedric Balmore

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Habibi Offline
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VHR Band 189: Der Moorteufel von Cedric Balmore

Beitrag von Habibi »

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Rocco Crampton stockte der Atem. Er kannte das Mädchen nicht, das den Raum betreten hatte und langsam auf ihn zukam, er sah es zum ersten Mal. Der Butler hatte die Besucherin nicht angemeldet. Sie war plötzlich da, fremd, schön und nackt. Nackt! Rocco erhob sich aus dem Sessel. Ihm war zumute, als ob er träumte. Sein erstaunter Blick saugte sich an dem makellosen, cremigen Weiß ihrer Haut fest, an der schmalen Taille, dem flachen Leib, den hohen Brüsten. Dann musterte er die Gesichtszüge der schönen Unbekannten. Rocco bestaunte deren faszinierende Ausstrahlung, das tiefe, intensive Blauviolett der großen, langbewimperten Augen, den weichen, vollen Mund und den seidigen Glanz des schulterlangen, goldblonden Haares. Das Mädchen blieb stehen, erst jetzt schien es sich seiner Nacktheit bewußt zu werden. Ein Zittern überlief den schlanken, sehr weiblichen Körper. Das Mädchen versuchte mehr als geschickt, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. "Wer sind Sie?" fragte Rocco. Das Mädchen antwortete nicht. Sie warf einen Blick hinter sich, auf die Tür, durch die sie gekommen war. Es war zu spüren, daß sie Angst hatte. "Wer sind Sie?" wiederholte Rocco. Er fand, daß seine Stimme fremd und hohl klang, als versuchte er sich als Schauspieler auf einer Laienbühne. Ein Wunder war das nicht. Das Geschehen war bizarr und unwirklich, es gab dafür keine Erklärung. "Helfen Sie mir, bitte", flüsterte das Mädchen und wandte ihren Blick erneut Rocco zu.


Verfasst von Cedric Balmore (= Hans E. Ködelpeter)

Titelbild von Nikolai Lutohin

Erschienen von 21.09.1976

Talis Offline
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Registriert: Sa Jul 30, 2016 8:23 pm

Beitrag von Talis »

Hier das Originaltitelbild von Nikolai Lutohin:

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Olivaro Offline
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Registriert: Mi Mai 15, 2013 6:31 pm

Beitrag von Olivaro »

Man solle sich vom wirklich scheußlichen Titelbild nicht abschrecken lassen, denn der Roman ist einer von Ködelpeters besten VHR-Beiträgen. Spielt fast in der gleichen Liga wie Meine Mutter, die Dämonin und Die Plüschbestien. Die Situation in der Handlung ändert sich nahezu auf jeder Seite und ein Entkommen scheint fast nicht möglich, denn neben den dämonischen Kräften wird der Protagonist auch von den Ermittlern der Polizei bedrängt. Und selbst der zweiköpfige Riese, der glücklicherweise erst auf den letzten Seiten auftaucht, kann die Qualität des Romans nicht mindern.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

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