Band 55: Die lebenden Toten von Aerie Mansion
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Band 55: Die lebenden Toten von Aerie Mansion
Das grausame Spiel mit einer Doppelgängerin
Gerty Bloom saß auf der befestigten Landzunge oberhalb des Hafens von Newquay und betrachtete die
Schiffe. Sie dehnte sich wohlig in der Sonne, als plötzlich ein Schatten über sie fiel. Er schien von
ihren Füßen, die in Riemensandalen steckten, emporzuwachsen, bis er ihr die Sonne verdunkelte.
Ein großer schlanker Mann stand vor ihr. Seine hellgrünen Augen blickten durchdringend, der
Schnurrbart und die Haare schimmerten blauschwarz, wodurch seine ungesunde Gesichtsfarbe noch
kalkiger wirkte. Die schmalen Lippen umspielte ein Lächeln. »Kommen Sie nach Aerie Mansion«,
hörte Gerty ihn raunen.
Eine Frechheit, dachte sie, auf diese plumpe Art Anschluß zu suchen.
Gerty Bloom stand auf, griff nach Umhängetasche und Kamera und ging, ohne dem Aufdringlichen
noch einen Blick zu gönnen. Obwohl es ein warmer Sommertag war, fröstelte Gerty plötzlich. Sie
blickte zum Himmel. In der Ferne zogen Wolken auf. Aber außer ihr schien niemand den eisigen
Hauch zu spüren.
Autor: Phyllis Cocker
Titelbild: Hans-Joachim Lührs
Gerade deshalb, weil man sich von einer deutschen Gruselautorin (Gudrun Voigt) eigentlich mehr erwartet, als diese merkwürdig zusammengestückelte Geschichte, wirkt der Roman so enttäuschend.
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