Macabros Nr. 71 Spinnenritter greifen an
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Macabros Nr. 71 Spinnenritter greifen an

Klappentext:
Mehrere Menschen standen vor dem Plakat, das an die alte Mauer geklebt war.
"Er ist ein Hexer", sagte einer der Passanten, Es war ein älterer Mann mit schütterem Haar und dunklen listig funkelnden Augen. "Ich sag dir Chantale - der Bursche steht mit den finsteren Mächten im Bund."
Hinter dem alten, der seine Frau angesprochen hatte, ertönte ein leises Lachen.
"Es gibt keine finsteren Mächte und keine Hexen, Alter", erklärte die Stimme eines kräftigen jungen Mannes. "Dahinter steckt eine Trick. Mehr nicht..."
*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Camilla Davies und Alan Kennan sind im Auftrag von Björn Hellmark auf der Suche nach Menschen, in deren Adern ebenfalls das Blut ehemaliger Xantilon-Bewohner fließt. Diese Menschen wollen sie vorrangig als Mitstreiter gegen Molochos und Rha-Ta-N'my sowie deren Dämonenscharen gewinnen. So landen sie auch in Südfrankreich nahe der spanischen Grenze und wollen sich in einem kleinen Zirkus den Artisten Der Unbezwingbare ansehen. Dieser Mann, der mit richtigem Namen Pawel Lanzinski heißt, gibt vor, mitten in den heißesten Flammen stehen zu können – und die Flammen können ihm nichts anhaben! Wie Camilla Davies feststellt, stimmt dies auch. Es umgibt ihn aber ein böses Geheimnis, dem unterdessen Alan Kennan auf der Spur ist. Er sieht, wie ein Helfer Lanzinskis die Leiche des Reporters Gerard Mallet im Wohnwagen versteckt und sucht diese später. Doch er sucht zu lange und muss sich in der Höhle des Löwen verstecken.
Carminia Brado zeigt Björn Hellmark indes alles, was den »Geistspiegel des Hestus« betrifft. Sie beschließen, diesen nach Marlos zu bringen, wie ihnen dies auch Hestus' Geist persönlich empfiehlt. Björn macht bald darauf einen Versuch, seinem direkten Gegner, Molochos, auf die Spur zu kommen – und verfängt sich in einem menschengroßen Spinnennetz!
Unterdessen ist der CIA-Agent James Bannister in dem kleinen spanischen Städtchen Cadaqúesa im Hotel »Córdoba« abgestiegen. Er ist auf der Suche nach Joe Brownen, der als einziger Überlebender eines verschwundenen Flugzeugs in Tokio auftauchte (siehe MAC Nr. 70 »Eissturmland des Drachenkönigs«). Der Mann soll sich in diesem Ort aufhalten. Bannister, der hier als Hans Gerhold auftritt, ahnt nicht, dass er es mit Molochos zu tun hat, der sich Brownens Körpers bedient. Er macht sich in Begleitung der jungen Angestellten Juanita Ramon auf, das verfallene Totendorf Meronja zu besuchen, wo er gleich einen verdächtigen Schatten sieht. Er geht dem nach – und steht einer gewaltigen Spinne gegenüber, die nicht von dieser Welt sein kann, die zudem von einem dürren Reiter gelenkt wird und die gemeinsam sofort Jagd auf ihn machen. Während diese Spinne ihn sich schnappt, versucht das Mädchen mit dem Auto Bannisters zu entkommen, versinkt jedoch im vom Regen angeschwollenen Fluss und kann sich nicht mehr aus dem Auto befreien. Bannister hingegen landet auf einer Pritsche in einer Hausruine als Futter für eine hungrige Spinne.
Was aber hat es mit diesen ominösen Spinnenrittern auf sich? Weshalb sind sie hier?
Meinung: Da kommt Molochos, der oberste Fürst der Dämonen, auf die Erde – und dies geschieht in bisher zwei doch recht schwach geschriebenen Romanen, die diesem Ereignis absolut nicht gerecht werden. Wie bereits im Vorgängerroman wird auch hier die Sache mit Molochos eher stiefmütterlich behandelt, was meiner Meinung nach schade ist. Zudem beginnen beide Romane mit dem gleichen Konzept: Bis zur Hälfte des Romans wird eine Grundgeschichte des Breiten und des Langen aufgebaut, ab Beginn der zweiten Hälfte tauchen die Titelfiguren auf und werden ihrem Titelstatus leider nicht ganz gerecht. So auch die so gefährlich beschriebenen Spinnenritter. Sie bedrohen im Wesentlichen nur zwei Menschen – James Bannister und Juanita Ramon –, und das nicht einmal überzeugend. Ich habe das Gefühl, ab der Nr. 70 scheint die Indizierungsangst bei Dan Shocker/Jürgen Grasmück und/oder beim Zauberkreis-Verlag gegriffen zu haben, denn die Gefährlichkeit der Gegner nimmt sehr ab. Auch Molochos scheint mir äußerst brav zu sein, tritt nicht auf, wie ein grausamer Dämonenfürst aufzutreten hätte nach meiner Vorstellung. Dass er Joe Brownen getötet hat, wirkt im Vorgängerroman beinahe wie ein notwendiges Übel, nicht wie die Tat eines entmenschten Dämonen. Auch hier bleibt das Agieren Molochos' weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass alle Dämonen, und seien sie noch so mächtig, letztendlich nur verlieren können. Wie's scheint, darf in deutschen Romanen und Serien das Böse eben nicht gewinnen oder gleichwertig stark sein.
[SPOILER]Dies zeigt sich allein an der Schlussszene, in der Köczans Zigeuner und Lanzinski den toten Mallet in einen Straßengraben werfen. Das ginge ja noch. Aber sie werfen auch Alan Kennan und Camilla Davies in den Straßengraben – bewusstlos! Das ist doch nicht zu glauben! Da bringt das asiatische Faktotum des Pawel Lanzinski ohne Gefühl den Reporter um – und die beiden Marlosianer werden bloß bewusstlos abgelegt, obwohl sie ebenfalls als Spinnenfutter vorgesehen waren! Da könnte ich den Roman doch glatt an die Wand pfeffern, so sehr ärgert mich das. Abgesehen davon, dass wieder einmal am Anfang seitenlang herumgedoktert wird an zum Schluss hin doch recht unwichtigen Sachen in Bezug auf den Zirkus und Lanzinskis Feuerfestigkeit – und am Ende spielt dies überhaupt keine Rolle mehr. Gut, es scheint, dass wir noch von Lanzinski lesen werden, aber dennoch finde ich das Ende hier äußerst unbefriedigend. Auch dass die Spinnenritter so mir nichts, dir nichts wieder verschwinden, nachdem sich Molochos gerade noch absetzen konnte, ist nicht glaubhaft.[/SPOILER]
Warum konnte sich Dan Shocker/Jürgen Grasmück zum Beispiel hier nicht auf das Kernthema konzentrieren? Ich weiß, es ist müßig, diese Frage zu stellen, aber dennoch: Wäre es nicht möglich gewesen, den Roman von Anfang an mit den Spinnenrittern und deren Bedrohung Cadaqúesas auszuführen? Mit einem verheerenden Angriff der Spinnenritter auf den Ort, worin Molochos voll integriert hätte sein können? Wo Björn Hellmark und seine Freunde alle Hände voll zu tun gehabt hätten, um diese Situation in den Griff zu bekommen? Ich wette, das hätte einen tollen Roman abgeben können, der sich gut in den Macabros-Kosmos eingegliedert hätte. Aber diese drei unterschiedlichen Handlungsstränge haben den Roman nicht vorangebracht, sondern eher nur zerstückelt, und die Zusammenführung von zwei der Handlungsfäden wirkt so sehr als Zufall, dass es schon wehtut, davon zu lesen.
[SPOILER]Auch die absolut unnötige Entführung Bannisters durch die Spinne in das abgelegene alte Haus ist nur als Seitenfüller zu betrachten. Wozu sollte die Spinne das tun? Eine uralte Ruine betreten, zwei Stockwerke nach oben klettern, dort den Gefangenen betäuben, damit ihn die Reiter an eine Pritsche fesseln können (Wo kommt die denn her, die müsste doch längst schon verrottet sein!), um danach wieder zu verschwinden. Sodann klettert eine andere hungrige Spinne mitsamt ihrem Reiter an der Hauswand hoch, der Reiter macht es sich im kaputten Dachgebälk bequem, während sich die Spinne durch das offene Dach zu Bannister abseilt, um ihn gemütlich zu fressen, weil sie anscheinend den größeren Hunger hat. Das ist einfach nicht nachvollziehbar! Warum hat die Spinne nicht gleich am Boden der anderen ihre Beute überreicht? Das wäre wenigstens ein bisschen logischer gewesen. Aber dieses Szenario hier? Nein, beim besten Willen nie und nimmer! Das ist für mich lediglich Seitenfüllerei mit wenig Bedacht. Was will uns der Autor denn damit sagen? Dass die Spinnen eine spezielle soziale Ader haben und immer die hungrigste von ihnen zuerst fressen darf? Warum hat er dann nirgends etwas in der Art erwähnt? Ich denke, er wusste einfach nichts Echtes mit den Spinnenrittern anzufangen, hat sich zu lange mit Lanzinski aufgehalten und musste dann abrupt zum Ende kommen. Denn so sieht das Ende auch aus. Man merkt förmlich, ab wann dem Autor bewusst wurde, dass er nur noch wenige Seiten zu schreiben übrig hat ...[/SPOILER]
Ein Hinweis: In den von Christian Montillon beim Zaubermond-Verlag als Dan Shocker neu geschriebenen Macabros-Romanen werden die Spinnenritter und deren Spinnen wieder in die Handlung mit einbezogen, diesmal aber wesentlich ausführlicher, und ihre Mentalität wird auch weitaus interessanter dargestellt. Doch lest selbst nach. Die Romane sind: MAC-HC Nr. 7 »Der Dämonenschwarm des Tausendfältigen« sowie MAC-HC Nr. 8 »Shab-Sodds Lügenträume«.
Fazit: Ein Romantitel, der viel verheißt mit einem Titelbild, das viel verspricht. Doch die Umsetzung dessen ist recht schwach ausgefallen. Es wurde zwar wiederum ein neues galaktisches Vasallenvolk des Molochos eingeführt, aber anstatt daraus etwas zu machen, bleiben diese Spinnenritter relativ farblos (als was sie sogar beschrieben wurden – fahl wirkende Körper). Leider bleibt auch Molochos' Part recht farblos, beinahe nichtssagend, selbst beim finalen Kampf! Al Nafuur war sich dessen wohl bewusst und hatte Björn Hellmark daher auch nichts zu sagen. Ein Roman, den man nicht unbedingt gelesen haben muss, aber im Serienkontext trotzdem seinen Platz einnimmt.
Ich vergebe 1 von 5 Schwert(er) des Toten Gottes. Mehr ist hier einfach nicht drin ...
Das Titelbild zeigt den Ausritt der Spinnenritter auf ihren Reittieren aus der Höhle bei Cadaqúesa. Die Spinnen wurden vom Autor mit sechs anstatt mit acht Beinen beschrieben, und der Künstler Lonati hat sich daran gehalten. Die Tiere und ihre Reiter entsprechen somit total der Beschreibung im Roman, auch die Skelette am Boden werden darin erwähnt. Was nicht erwähnt wird im Roman ist der Stein mit dem eingemeißelten Namen MOLOCHOS. Wer diese Idee hatte, wird sich wohl kaum noch nachvollziehen lassen. Immerhin ein unheimlich gemaltes Bild von Meister Rudolf Sieber-Lonati, denn diesen Spinnen möchte ich keinesfalls über den Weg laufen ...
Für das Titelbild gibt es 3 von 5 Schwerter des Toten Gottes, mit Tendenz zu 3½.
Carminia Brado zeigt Björn Hellmark indes alles, was den »Geistspiegel des Hestus« betrifft. Sie beschließen, diesen nach Marlos zu bringen, wie ihnen dies auch Hestus' Geist persönlich empfiehlt. Björn macht bald darauf einen Versuch, seinem direkten Gegner, Molochos, auf die Spur zu kommen – und verfängt sich in einem menschengroßen Spinnennetz!
Unterdessen ist der CIA-Agent James Bannister in dem kleinen spanischen Städtchen Cadaqúesa im Hotel »Córdoba« abgestiegen. Er ist auf der Suche nach Joe Brownen, der als einziger Überlebender eines verschwundenen Flugzeugs in Tokio auftauchte (siehe MAC Nr. 70 »Eissturmland des Drachenkönigs«). Der Mann soll sich in diesem Ort aufhalten. Bannister, der hier als Hans Gerhold auftritt, ahnt nicht, dass er es mit Molochos zu tun hat, der sich Brownens Körpers bedient. Er macht sich in Begleitung der jungen Angestellten Juanita Ramon auf, das verfallene Totendorf Meronja zu besuchen, wo er gleich einen verdächtigen Schatten sieht. Er geht dem nach – und steht einer gewaltigen Spinne gegenüber, die nicht von dieser Welt sein kann, die zudem von einem dürren Reiter gelenkt wird und die gemeinsam sofort Jagd auf ihn machen. Während diese Spinne ihn sich schnappt, versucht das Mädchen mit dem Auto Bannisters zu entkommen, versinkt jedoch im vom Regen angeschwollenen Fluss und kann sich nicht mehr aus dem Auto befreien. Bannister hingegen landet auf einer Pritsche in einer Hausruine als Futter für eine hungrige Spinne.
Was aber hat es mit diesen ominösen Spinnenrittern auf sich? Weshalb sind sie hier?
Meinung: Da kommt Molochos, der oberste Fürst der Dämonen, auf die Erde – und dies geschieht in bisher zwei doch recht schwach geschriebenen Romanen, die diesem Ereignis absolut nicht gerecht werden. Wie bereits im Vorgängerroman wird auch hier die Sache mit Molochos eher stiefmütterlich behandelt, was meiner Meinung nach schade ist. Zudem beginnen beide Romane mit dem gleichen Konzept: Bis zur Hälfte des Romans wird eine Grundgeschichte des Breiten und des Langen aufgebaut, ab Beginn der zweiten Hälfte tauchen die Titelfiguren auf und werden ihrem Titelstatus leider nicht ganz gerecht. So auch die so gefährlich beschriebenen Spinnenritter. Sie bedrohen im Wesentlichen nur zwei Menschen – James Bannister und Juanita Ramon –, und das nicht einmal überzeugend. Ich habe das Gefühl, ab der Nr. 70 scheint die Indizierungsangst bei Dan Shocker/Jürgen Grasmück und/oder beim Zauberkreis-Verlag gegriffen zu haben, denn die Gefährlichkeit der Gegner nimmt sehr ab. Auch Molochos scheint mir äußerst brav zu sein, tritt nicht auf, wie ein grausamer Dämonenfürst aufzutreten hätte nach meiner Vorstellung. Dass er Joe Brownen getötet hat, wirkt im Vorgängerroman beinahe wie ein notwendiges Übel, nicht wie die Tat eines entmenschten Dämonen. Auch hier bleibt das Agieren Molochos' weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass alle Dämonen, und seien sie noch so mächtig, letztendlich nur verlieren können. Wie's scheint, darf in deutschen Romanen und Serien das Böse eben nicht gewinnen oder gleichwertig stark sein.
[SPOILER]Dies zeigt sich allein an der Schlussszene, in der Köczans Zigeuner und Lanzinski den toten Mallet in einen Straßengraben werfen. Das ginge ja noch. Aber sie werfen auch Alan Kennan und Camilla Davies in den Straßengraben – bewusstlos! Das ist doch nicht zu glauben! Da bringt das asiatische Faktotum des Pawel Lanzinski ohne Gefühl den Reporter um – und die beiden Marlosianer werden bloß bewusstlos abgelegt, obwohl sie ebenfalls als Spinnenfutter vorgesehen waren! Da könnte ich den Roman doch glatt an die Wand pfeffern, so sehr ärgert mich das. Abgesehen davon, dass wieder einmal am Anfang seitenlang herumgedoktert wird an zum Schluss hin doch recht unwichtigen Sachen in Bezug auf den Zirkus und Lanzinskis Feuerfestigkeit – und am Ende spielt dies überhaupt keine Rolle mehr. Gut, es scheint, dass wir noch von Lanzinski lesen werden, aber dennoch finde ich das Ende hier äußerst unbefriedigend. Auch dass die Spinnenritter so mir nichts, dir nichts wieder verschwinden, nachdem sich Molochos gerade noch absetzen konnte, ist nicht glaubhaft.[/SPOILER]
Warum konnte sich Dan Shocker/Jürgen Grasmück zum Beispiel hier nicht auf das Kernthema konzentrieren? Ich weiß, es ist müßig, diese Frage zu stellen, aber dennoch: Wäre es nicht möglich gewesen, den Roman von Anfang an mit den Spinnenrittern und deren Bedrohung Cadaqúesas auszuführen? Mit einem verheerenden Angriff der Spinnenritter auf den Ort, worin Molochos voll integriert hätte sein können? Wo Björn Hellmark und seine Freunde alle Hände voll zu tun gehabt hätten, um diese Situation in den Griff zu bekommen? Ich wette, das hätte einen tollen Roman abgeben können, der sich gut in den Macabros-Kosmos eingegliedert hätte. Aber diese drei unterschiedlichen Handlungsstränge haben den Roman nicht vorangebracht, sondern eher nur zerstückelt, und die Zusammenführung von zwei der Handlungsfäden wirkt so sehr als Zufall, dass es schon wehtut, davon zu lesen.
[SPOILER]Auch die absolut unnötige Entführung Bannisters durch die Spinne in das abgelegene alte Haus ist nur als Seitenfüller zu betrachten. Wozu sollte die Spinne das tun? Eine uralte Ruine betreten, zwei Stockwerke nach oben klettern, dort den Gefangenen betäuben, damit ihn die Reiter an eine Pritsche fesseln können (Wo kommt die denn her, die müsste doch längst schon verrottet sein!), um danach wieder zu verschwinden. Sodann klettert eine andere hungrige Spinne mitsamt ihrem Reiter an der Hauswand hoch, der Reiter macht es sich im kaputten Dachgebälk bequem, während sich die Spinne durch das offene Dach zu Bannister abseilt, um ihn gemütlich zu fressen, weil sie anscheinend den größeren Hunger hat. Das ist einfach nicht nachvollziehbar! Warum hat die Spinne nicht gleich am Boden der anderen ihre Beute überreicht? Das wäre wenigstens ein bisschen logischer gewesen. Aber dieses Szenario hier? Nein, beim besten Willen nie und nimmer! Das ist für mich lediglich Seitenfüllerei mit wenig Bedacht. Was will uns der Autor denn damit sagen? Dass die Spinnen eine spezielle soziale Ader haben und immer die hungrigste von ihnen zuerst fressen darf? Warum hat er dann nirgends etwas in der Art erwähnt? Ich denke, er wusste einfach nichts Echtes mit den Spinnenrittern anzufangen, hat sich zu lange mit Lanzinski aufgehalten und musste dann abrupt zum Ende kommen. Denn so sieht das Ende auch aus. Man merkt förmlich, ab wann dem Autor bewusst wurde, dass er nur noch wenige Seiten zu schreiben übrig hat ...[/SPOILER]
Ein Hinweis: In den von Christian Montillon beim Zaubermond-Verlag als Dan Shocker neu geschriebenen Macabros-Romanen werden die Spinnenritter und deren Spinnen wieder in die Handlung mit einbezogen, diesmal aber wesentlich ausführlicher, und ihre Mentalität wird auch weitaus interessanter dargestellt. Doch lest selbst nach. Die Romane sind: MAC-HC Nr. 7 »Der Dämonenschwarm des Tausendfältigen« sowie MAC-HC Nr. 8 »Shab-Sodds Lügenträume«.
Fazit: Ein Romantitel, der viel verheißt mit einem Titelbild, das viel verspricht. Doch die Umsetzung dessen ist recht schwach ausgefallen. Es wurde zwar wiederum ein neues galaktisches Vasallenvolk des Molochos eingeführt, aber anstatt daraus etwas zu machen, bleiben diese Spinnenritter relativ farblos (als was sie sogar beschrieben wurden – fahl wirkende Körper). Leider bleibt auch Molochos' Part recht farblos, beinahe nichtssagend, selbst beim finalen Kampf! Al Nafuur war sich dessen wohl bewusst und hatte Björn Hellmark daher auch nichts zu sagen. Ein Roman, den man nicht unbedingt gelesen haben muss, aber im Serienkontext trotzdem seinen Platz einnimmt.
Ich vergebe 1 von 5 Schwert(er) des Toten Gottes. Mehr ist hier einfach nicht drin ...
Das Titelbild zeigt den Ausritt der Spinnenritter auf ihren Reittieren aus der Höhle bei Cadaqúesa. Die Spinnen wurden vom Autor mit sechs anstatt mit acht Beinen beschrieben, und der Künstler Lonati hat sich daran gehalten. Die Tiere und ihre Reiter entsprechen somit total der Beschreibung im Roman, auch die Skelette am Boden werden darin erwähnt. Was nicht erwähnt wird im Roman ist der Stein mit dem eingemeißelten Namen MOLOCHOS. Wer diese Idee hatte, wird sich wohl kaum noch nachvollziehen lassen. Immerhin ein unheimlich gemaltes Bild von Meister Rudolf Sieber-Lonati, denn diesen Spinnen möchte ich keinesfalls über den Weg laufen ...
Für das Titelbild gibt es 3 von 5 Schwerter des Toten Gottes, mit Tendenz zu 3½.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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Estrangain Offline
- Beiträge: 2467
- Registriert: Mi Mai 22, 2013 3:36 pm
Dieser Rezension schließe ich mich kommentarlos an.
Ich habe die Story kürzlich auch gelesen, im Gegensatz zu meiner üblichen Lesegwohnheit aber nicht als Heftroman der Erstauflage. Die Neugier trieb mich zur Paperback-Version des Blitz-Verlags, in der der Roman zusammen mit dem eigentlich erst übernächsten Band (den dazwischen liegenden Mirakel hat man ausgelassen) unter dem Titel "Das Plasmaungeheuer" veröffentlicht wurde.
Ich las das Buch komplett an einem Abend durch, was aber nicht daran lag dass Shocker es so spannend erzählte. Nein, dies war nur möglich weil die Story fürchterlich zusammengekürzt und -gestrichen war.
Schrecklich und enttäuschend. Die Papierqualität war es nicht minder.
Ich habe die Story kürzlich auch gelesen, im Gegensatz zu meiner üblichen Lesegwohnheit aber nicht als Heftroman der Erstauflage. Die Neugier trieb mich zur Paperback-Version des Blitz-Verlags, in der der Roman zusammen mit dem eigentlich erst übernächsten Band (den dazwischen liegenden Mirakel hat man ausgelassen) unter dem Titel "Das Plasmaungeheuer" veröffentlicht wurde.
Ich las das Buch komplett an einem Abend durch, was aber nicht daran lag dass Shocker es so spannend erzählte. Nein, dies war nur möglich weil die Story fürchterlich zusammengekürzt und -gestrichen war.
Schrecklich und enttäuschend. Die Papierqualität war es nicht minder.
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