VHR Band 391: Das dämonische Serum von Jack Read
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Habibi Offline
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VHR Band 391: Das dämonische Serum von Jack Read
Der hagere, elegant angezogene Mann zog sorgfältig die Spritze auf. Dann drückte er leicht gegen den Kolben, um die Luft aus der Kanüle zu blasen. Ein haarfeiner dunkelroter Strahl schoß aus der winzigen Öffnung. Vorsichtig legte Dr. Robert Zanelli die Spritze in die Glasschale zurück. Nachdenklich musterte er den auf der Liege ausgestreckten jungen Mann. Der vierschrötige Bursche war nicht älter als höchstens Mitte Zwanzig. Er hatte kein einnehmendes Gesicht. Die dicken, über der Nasenwurzel zusammengewachsenen schwarzen Brauen, der messerscharfe Mund und das kantige, weit vorspringende Kinn gaben ihm ein nur wenig vertrauenerweckendes Aussehen. Der junge Mann war stockbetrunken. Der durchdringende Geruch billigen Fusels umgab ihn wie eine üble Dunstwolke. Der Biologe rümpfte angeekelt die Nase. Nein, was da vor ihm lag, war Großstadtauswurf, nichts weiter. Der Kerl war so oder so verloren. Selbst eine Bärenkonstitution vertrug ein solches Leben nicht lange. Zanelli beugte sich hinunter und umfaßte mit seinen Armen den Oberkörper des Betrunkenen. Verdammt, war der Bursche schwer! Nur mit großer Anstrengung brachte es der Privatgelehrte zuwege, dem Mann die Jacke auszuziehen. Eigentlich war es keine Jacke, sondern mehr eine schäbige Erinnerung an ein solches Kleidungsstück.
Verfasst von Jack Read (= Theo Dombrowski)
Titelbild von Les Edwards
Erschienen am 12.08.1980
Randolph Kendall, Bd. 6
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene